Rudolf von Meißen

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Rudolf von Meißen (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1303])[A 1] war Hofnotar der Herzöge von Kärnten und Grafen von Tirol, ihr Landschreiber und Vizedom und für viele Jahre ihr Protonotar.

Herkunft und Familie

Rudolf von Meißen stammte vermutlich aus der Markgrafschaft Meißen.[1] Er hatte einen Neffen: Konrad von Meißen, der durch seine Vermittlung 1296 ebenfalls Domherr zu Trient wurde.[2]

Leben

Magister Rudolf von Meißen war Kleriker und dürfte eine juristische Ausbildung gehabt haben. Mehrmals wurde er von Herzog Meinrhard von Kärnten († 1295), Graf von Tirol, als sein Vertreter bei Konflikten mit dem Bischof von Trient eingesetzt. Erstmals wird Magister Rudolf von Meißen in einer Urkunde genannt, die der spätere Herzog Meinhard im Jahr 1281 in Greifenburg ausstellen ließ. In dieser findet er sich in einer der Zeugenreihe an erster Stelle noch vor Rudolf von Isny († 1306) und Dietrich von Pflugdorf († nach 1317). Spätestens seit 1283 war er der Protonotar des Herzogs und seit 1287 auch dessen Hofkaplan. Nachdem er in den Folgejahren als "'secretarius" häufig mit diplomatischen Missionen betreut war, verzichtete er 1292, vermutlich freiwillig, auf sein Amt als Protonotar, in dem Rudolf von Isny zu dieser Zeit seine Nachfolge antrat.[1] Für Herzog Meinhard verhandelte Rudolf von Isny mit dem Patriachaten von Aquileia, mit Albert della Scala, dem Stadtkapitän von Verona, mit den Bischöfen von Trient und mit verschiedenen Päpsten.[3] Nach Meinhards Tod konnte er seine diplomatische Karriere unter Herzog Otto (III.) von Kärnten († 1310) fortsetzen.[1]

Rudolf von Meißen war Pfarrer der Pfarrpfründe von St. Peter in Latsch. Spätestens seit 1288 war er außerdem Domherr zu Trient. Nach dem Tod des Brixener Domdekans Gotschalk († 1296) wurde er zu dessen Nachfolger gewählt. Rudolf von Meißen war auch Domherr zu Brixen und Propst des Brixener Kollegiatstiftes zu "Unserer Lieben Frau im Kreuzgang". Außer seinem Neffen Konrad dürfte er auch weitere Landsleute aus der Markgrafschaft Meißen gefördert haben.[2]

Literatur

  • Franz Heinz Hye-Kerkdal: Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei unter der Regierung der Herzöge Otto, Ludwig und Heinrich aus dem Hause Görz-Tirol 1295-1310. (Ungedruckte) Prüfungsarbeit, Institut für österreichische Geschichtsforschung, Wien, 1965, besonders S. 125-133

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Franz Heinz Hye-Kerkdal: Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei, 1965, S. 125
  2. 2,0 2,1 vgl. Franz Heinz Hye-Kerkdal: Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei, 1965, S. 130
  3. vgl. Franz Heinz Hye-Kerkdal: Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei, 1965, S. 126ff.

Anmerkungen

  1. Daten nach Hinweisen Franz Heinz Hye-Kerkdal: Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei, 1965, S. 125