Geschichte der Juden im Burgenland
In der österreichischen Geschichte des Judentums nahm die Geschichte der Juden im Burgenland eine Sonderstellung ein. Dies lag an der besonderen geographischen Lage dieses Bundeslandes, dessen Geschichte als Teil Westungarns sich somit unter anderen politischen Rahmenbedingungen entwickeln konnte als jene des Restes von Österreich. Für die jüdische Geschichte hatte dies zur Konsequenz, dass im Burgenland Juden in zehn Gemeinden über drei Jahrhunderte hinweg in relativer Ruhe leben konnten, während sie im österreichischen Teil der Habsburgermonarchie immer wieder Vertreibungen und anderen Schikanen ausgesetzt waren.
Das blühende Leben in diesen Gemeinden endete jäh im Jahre 1938 nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Von den etwa 4000 burgenländischen Juden fiel ungefähr ein Drittel dem Holocaust zum Opfer, den beiden anderen Dritteln gelang die Flucht nach Israel, Australien oder in die USA. Für die meisten war es eine Flucht ohne Wiederkehr, sodass heute nur mehr verlassene Friedhöfe und Synagogen an diesen Teil burgenländischer Geschichte erinnern.
Die Zeit vor 1670
Die ersten Wurzeln des jüdischen Lebens im Burgenland reichen bis in das 13. Jahrhundert zurück.[1] In diese Zeit fiel auch das Fridericianum von Herzog Friedrich im Jahre 1244, das die Rahmenbedingungen des jüdischen Lebens in Österreich regelte. Auch verschiedene Herrscher aus dem Hause Habsburg wie Rudolf I. oder Albrecht II. setzten ihre Judenpolitik in diesem Sinne fort. [2] Allerdings wuchs unter der Bevölkerung auch bald Neid und Missgunst, die in verschiedenen Vertreibungswellen im österreichischen Teil des Habsburgerreiches gipfelten:[2]
- 1338 Vertreibungen in vielen Orten wie Pulkau oder Wolfsberg wegen Gerüchte über Hostienfrevel
Gründung der Siebengemeinden um 1670
Einzelnachweise
- ↑ Das Ende der jüdischen Gemeinden im Burgenland, Webseite www.hagalil.com, abgerufen am 2. Februar 2015
- ↑ 2,0 2,1 Nikolaus Vielmetti: Das österreichische Judentum, Webseite www.religionen.at, abgerufen am 2. Februar 2015