Landjugend Niederösterreich
Die Landjugend Niederösterreich ist eine überparteiliche Jugendorganisation, die sich der Förderung der Jugend im ländlichen Raum widmet. Sie bietet jungen Menschen Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentwicklung, Weiterbildung und aktiven Mitgestaltung des ländlichen Raums.
Vorsitz[1]
Landesobmann (seit 1947):
bis 1948 Ök.Rat Grand Leopold
bis 199 Enengl Franz
bis 1950 Pinkl Johann
bis 1951 Hobiger Sepp
bis 1953 Pöschl Hermann
bis 1954 Henninger Gottfried
bis 1955 Kreuzwieser Fritz
bis 1956 BR Göschelbauer Michael
bis 1957 Ing. Waxenecker Josef
bis 1958 Gilg Ludwig
bis 1959 Klingenbrunner Franz
bis 1960 Neid Sebastian
bis 1961 Ing. Brunner Karl
bis 1962 Gressl Franz
bis 1963 Zimmermann Kurt
bis 1964 Schneider Erich
bis 1965 Dorn Johann
bis 1966 Leberbauer Josef
bis 1967 Blochberger Franz
bis 1969 Hülmbauer Michael
bis 1970 Kurzreiter Franz
bis 1972 Donabauer Karl
bis 1973 Schwarzböck Rudolf
bis 1975 Dr. Fuchs Franz
bis 1976 Ing. Refenner Erwin
bis 1977 Mayr Lorenz
bis 1979 Figl Anton
bis 1981 Wieser Engelbert
bis 1982 Knötzl Franz
bis 1984 Dam Hermann
bis 1986 Aschauer Leopold
bis 1989 Preineder Martin
bis 1991 Mold Franz
bis 1993 Polsterer Reinhard
bis 1995 Ing. Roitner Manfred
bis 1998 Baumgartner Helmut
bis 2000 Fraberger Matthias
bis 2002 Rosner Patrick
bis 2004 Kaupil Rainer
bis 2006 Kessel Johannes
bis 2008 Zuser Markus
bis 2011 Köberl Christian
bis 2014 Schrattenholzer Karl Anton
bis 2017 Hochedlinger Harald
bis 2019 Wagner Gerald
bis 2021 Allram Norbert
bis 2023 Baumgartner Johannes
seit 2023 Höhlmüller Markus
Landesleiterin (seit 1954):
bis 1955 Lethmayer (eh. Eisenbock) Hedwig
bis 1955 Lehensteiner (eh. Ulzer) Martha
bis 1957 Handler (eh. Trimmel) Marianne
bis 1958 Keplinger (eh. Jung) Rosa
bis 1959 Rauscher (eh. Lauth) Maria
bis 1960 Schmid (eh. Hofmann) Maria
bis 1961 Auer (eh. Sykora) Annemarie
bis 1962 Lugmayr (eh. Medosch) Monika
bis 1963 Zimmermann (eh. Hetzendorfer) Hilde
bis 1964 Schauhuber (eh. Mantler) Friederike
bis 1965 Fischer (eh. Königshofer) Maria
bis 1966 Loidl (eh. Hold) Elisabeth
bis 1967 Schneider (eh. Glanz) Gabriele
bis 1969 Waxenecker (eh. Lechner) Rosa
bis 1970 Minnich (eh. Schwarzböck) Maria
bis 1971 Zöchbauer (eh. Frühwald) Gertraud
bis 1972 Wieczorek (eh. Weber) Margarethe
bis 1973 Raidl (eh. Pohler) Ingeborg
bis 1975 Brandtner (eh. Brandstetter) Traude
bis 1977 Winding (eh. Figl) Annemarie
bis 1978 Mayer (eh. Huber) Helene
bis 1981 Deli (eh. Kolber) Hermine
bis 1984 Pfeiffer Elisabeth
bis 1987 Friewald (eh. Hofbauer) Theresia
bis 1988 Land (eh. Pilz) Sieglinde
bis 1990 Waldschütz (eh. Ploiner) Elfriede
bis 1991 Prantl (eh. Zöchmeister) Margit
bis 1993 Scheuchel Gertraud
bis 1996 Dr. Edlinger Gerda (ehem. Zehetbauer)
bis 1997 Handler Martina
bis 2000 Dastl Elisabeth
bis 2002 Kern (eh. Baumgartner) Karin
bis 2004 Pferzinger Andrea
bis 2006 Dorn (eh. Hartmann) Martina
bis 2008 Baumgartner Daniela
bis 2010 Gössinger (eh. Eisenheld) Monika
bis 2012 Hell (eh. Bosch) Birgit
bis 2015 Amon (eh. Hainzl) Verena
bis 2017 Fuchs (eh. Zehetbauer) Sandra
bis 2019 Haghofer Anna
bis 2022 Lechner Kerstin
bis 2024 Bauer Anja
seit 2024 Pfeisinger Sabine
Aufteilung[2]
Die Landjugend Niederösterreich ist in vier Viertel gegliedert:
- Industrieviertel: Umfasst 11 Bezirke
- Mostviertel: Besteht aus 18
- Waldviertel: Setzt sich aus 15
- Weinviertel: Beinhaltet 15
Organisationsstruktur[2]
Die Landjugend Niederösterreich hat sich im Laufe der Jahrzehnte strukturell weiterentwickelt und sich an die Bedürfnisse der Mitglieder angepasst. In den ersten Jahren war das Ländliche Fortbildungswerk als reine Burschengemeinschaft organisiert. Erst später wurden Mädchengemeinschaften gegründet, die zunächst unabhängig agierten.
Die grundlegende Struktur basiert auf einem mehrstufigen System:
- Die einzelnen Sprengel bilden die unterste Ebene und organisieren regionale Aktivitäten.
- Mehrere Sprengel schließen sich zu Bezirksgemeinschaften zusammen.
- Die Bezirke sind den vier Vierteln Niederösterreichs zugeordnet.
- Auf Landesebene werden die wichtigsten Entscheidungen vom Landesbeirat getroffen, der sich aus führenden Funktionären zusammensetzt.
Diese Struktur ermöglicht eine starke regionale Verankerung, während gleichzeitig eine enge Zusammenarbeit auf Landesebene gewährleistet wird.
Geschichte[3]
Die Landjugend Niederösterreich hat ihre Wurzeln in den 1920er Jahren, als erste Bestrebungen zur Förderung der ländlichen Jugend unternommen wurden. Die Gründung des Landesverbandes der ländlichen Fortbildungsvereine im Jahr 1928 markierte den offiziellen Beginn dieser Bewegung. Ziel war es, jungen Menschen im ländlichen Raum eine fundierte Bildung zu ermöglichen und sie auf eine Tätigkeit in der Landwirtschaft vorzubereiten.
Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurde der Verband 1938 aufgelöst und die einzelnen Bezirksvereine aufgelöst oder in staatlich kontrollierte Strukturen überführt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Wiederaufbau der Organisation. 1946 wurde das Ländliche Fortbildungswerk (LFW) unter der Leitung von Direktor DI Otto Dornik gegründet, das als Nachfolgeorganisation der ländlichen Fortbildungsvereine fungierte. In dieser Zeit wurden auch erste Sprengel gegründet, und es entstand eine überregionale Organisation.
Ein wesentlicher Meilenstein war die Wahl des ersten Landesbeirats 1947, der als zentrale Entscheidungsinstanz für die Landjugend in Niederösterreich diente. Die Kommunikation innerhalb der Organisation wurde durch den 1946 eingeführten „Informationsbrief“ verbessert, der 1948 durch das Mitteilungsblatt „Der Mitarbeiter“ ersetzt wurde.
In den folgenden Jahrzehnten erweiterte sich das Tätigkeitsfeld der Landjugend Niederösterreich kontinuierlich. Ab 1949 wurden erste Mädchengemeinschaften gegründet, die zunächst unabhängig von den bestehenden Gruppen arbeiteten. 1950 wurden erstmals Wettbewerbe organisiert, die dazu dienten, die Fähigkeiten der Mitglieder in verschiedenen Disziplinen unter Beweis zu stellen.
Die 1950er Jahre waren geprägt von einer stärkeren institutionellen Einbindung der Landjugend. 1954 wurde die Arbeitsgemeinschaft für Landjugendfragen im Rahmen der Präsidentenkonferenz gegründet, um eine länderübergreifende Struktur zu schaffen. Erste landesweite Bewerbe, darunter das Leistungsmelken (1956) und das Leistungspflügen (1956), etablierten sich als feste Bestandteile des Landjugendprogramms. Zudem fanden ab 1958 die ersten Redewettbewerbe statt, um die rhetorischen Fähigkeiten der Mitglieder zu fördern.
In den 1970er und 1980er Jahren veränderte sich die Landjugend Niederösterreich weiter. Die berufliche Weiterbildung, die ursprünglich den Schwerpunkt der Organisation bildete, wurde zunehmend durch allgemeine Bildungs- und Freizeitangebote ergänzt. Die einstige „Mitarbeiterin“ wurde 1970 in „Leiterin“ umbenannt, um die geänderten Strukturen innerhalb der Organisation widerzuspiegeln. Die Organisation wuchs weiter und passte sich gesellschaftlichen Entwicklungen an.
Ein entscheidender Wandel erfolgte 1986, als das „Ländliche Fortbildungswerk“ offiziell in „NÖ Landjugend“ umbenannt wurde. Diese Änderung trug der Tatsache Rechnung, dass sich die Organisation längst über die ursprünglichen Bildungsangebote hinausentwickelt hatte und eine breit aufgestellte Jugendorganisation geworden war.
Mit dem EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1995 wurden schließlich selbstständige Vereine gegründet, die mehr Eigenverantwortung erhielten und flexibler auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren konnten. In den darauffolgenden Jahren wurde auch das äußere Erscheinungsbild modernisiert: Die Mitgliederzeitung wurde zunächst in „4you“ umbenannt und trägt seit 2002 den Namen „Landjugend“, nun mit integriertem Bundesteil.
Zielsetzung im Wandel der Zeit[3]
Die ursprüngliche Zielsetzung der Landjugend war stark auf die landwirtschaftliche Fortbildung fokussiert. Die Mitglieder des Ländlichen Fortbildungswerks waren in den ersten Jahren größtenteils Absolventen von Fortbildungsschulen. Die vorrangigen Aufgaben bestanden in der beruflichen Weiterbildung, der charakterlichen Erziehung auf christlicher Grundlage sowie der Förderung des bäuerlichen Standesbewusstseins.
Mit der Zeit veränderten sich die Anforderungen an die Landjugend. Durch die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft und die Einführung des landwirtschaftlichen Schulwesens gab es die Fortbildungsschulen in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr. Dadurch verlagerte sich der Schwerpunkt der Landjugend weg von der rein schulischen Ausbildung hin zur außerschulischen Weiterbildung.
Die heutigen Ziele der Landjugend Niederösterreich umfassen:
- Erziehung zur Gemeinschaft
- Berufliche und persönliche Weiterbildung
- Erweiterung und Vertiefung der Allgemeinbildung
- Volks- und Brauchtumspflege
- Gesellschaftliches Engagement
- Sinnvolle Freizeitgestaltung für junge Menschen
Heute versteht sich die Landjugend Niederösterreich als überparteiliche Jugendorganisation, die jungen Menschen eine Plattform zur Persönlichkeitsentwicklung, Freizeitgestaltung und aktiven Mitgestaltung des ländlichen Raums bietet.
Tätigkeiten der Landjugend Niederösterreich[4]
Die Landjugend Niederösterreich ist in verschiedenen Bereichen aktiv und organisiert eine Vielzahl an Projekten, Veranstaltungen und Wettbewerben. Ziel ist es, den ländlichen Raum zu stärken, Traditionen zu bewahren und jungen Menschen Möglichkeiten zur Weiterbildung und Mitgestaltung zu bieten.
Ein zentrales Projekt ist der Projektmarathon, bei dem Landjugendgruppen innerhalb von 42,195 Stunden ein gemeinnütziges Projekt in ihrer Gemeinde umsetzen. Die Aufgaben werden erst zu Beginn des Marathons bekannt gegeben und müssen in diesem Zeitraum vollständig umgesetzt und dokumentiert werden. Dabei arbeiten die Mitglieder eng mit Gemeinden und regionalen Institutionen zusammen.
Ein weiteres landesweites Projekt ist Tatort Jugend, bei dem sich Landjugendgruppen mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Umweltschutz, Digitalisierung oder sozialen Herausforderungen auseinandersetzen. Die Ergebnisse werden durch Veranstaltungen, Workshops oder kreative Initiativen präsentiert.
Neben diesen Großprojekten beteiligt sich die Landjugend auch an verschiedenen gesellschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen. Dazu zählt die Unterstützung beim Bauernbundball, einer der größten gesellschaftlichen Veranstaltungen Niederösterreichs. Die Mitglieder helfen bei der Organisation und Durchführung und tragen zum Ablauf des Balls bei.
Die Landjugend Niederösterreich fördert auch den internationalen Austausch durch Exkursionen und Reisen in verschiedene Länder. Dabei werden andere Kulturen kennengelernt und landwirtschaftliche sowie gesellschaftliche Strukturen im internationalen Vergleich betrachtet. Austauschprogramme mit europäischen Landjugendorganisationen ermöglichen das Knüpfen neuer Kontakte und die Teilnahme an internationalen Projekten.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Volks- und Brauchtumspflege. In vielen Sprengeln bestehen Volkstanzgruppen, die traditionelle Tänze erhalten und weitergeben. Auch das Theaterspielen ist in einigen Gruppen ein fester Bestandteil des Jahresprogramms.
Die Landjugend organisiert zudem eine Vielzahl an Weiterbildungen, Seminaren und Wettbewerben. Dazu gehören Rhetorikseminare, Schulungen zur Persönlichkeitsentwicklung sowie landwirtschaftliche und gesellschaftliche Weiterbildungen. Wettbewerbe wie das Leistungspflügen, das Leistungsmelken oder der Redewettbewerb gehören seit Jahrzehnten zum festen Programm der Landjugend.
Durch die Vielfalt ihrer Aktivitäten deckt die Landjugend Niederösterreich sowohl kulturelle, soziale als auch bildungsbezogene Bereiche ab und ist eine der größten Jugendorganisationen im ländlichen Raum.
Einzelnachweise
- ↑ Landjugend Niederösterreich - Geschichte - ehemaliger Vorsitz. Landjugend Niederösterreich, abgerufen am 11. März 2025 (deutsch).
- ↑ Hochspringen nach: 2,0 2,1 Landjugend Niederösterreich - Organigramm. Landjugend Niederöstereich, abgerufen am 11. März 2025 (deutsch).
- ↑ Hochspringen nach: 3,0 3,1 Landjugend Niederösterreich - Geschichte. Landjugend Niederösterreich, abgerufen am 11. März 2025 (deutsch).
- ↑ Landjugend Niederösterreich - Projekte. Landjugend Niederösterreich, abgerufen am 11. März 2025 (deutsch).