Landjugend Niederösterreich

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Die Landjugend Niederösterreich ist eine überparteiliche Jugendorganisation, die sich der Förderung der Jugend im ländlichen Raum widmet. Sie bietet jungen Menschen Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentwicklung, Weiterbildung und aktiven Mitgestaltung des ländlichen Raums.

Landjugend Niederösterreich
(Lj NÖ)
Logo der österreichischen Landjugend
Zweck: Gemeinnützige und Jugendorganisation
Vorsitz: Markus Hohlmüller & Sabine Pfeisinger
Gründungsdatum: 1928
Sitz: St. Pölten
ZVR 319027416 (BMI)

Vorsitz[1]

Landesobmann (seit 1947):

bis 1948 Ök.Rat Grand Leopold

bis 199 Enengl Franz

bis 1950 Pinkl Johann

bis 1951 Hobiger Sepp

bis 1953 Pöschl Hermann

bis 1954 Henninger Gottfried

bis 1955 Kreuzwieser Fritz

bis 1956 BR Göschelbauer Michael

bis 1957 Ing. Waxenecker Josef

bis 1958 Gilg Ludwig

bis 1959 Klingenbrunner Franz

bis 1960 Neid Sebastian

bis 1961 Ing. Brunner Karl

bis 1962 Gressl Franz

bis 1963 Zimmermann Kurt

bis 1964 Schneider Erich

bis 1965 Dorn Johann

bis 1966 Leberbauer Josef

bis 1967 Blochberger Franz

bis 1969 Hülmbauer Michael

bis 1970 Kurzreiter Franz

bis 1972 Donabauer Karl

bis 1973 Schwarzböck Rudolf

bis 1975 Dr. Fuchs Franz

bis 1976 Ing. Refenner Erwin

bis 1977 Mayr Lorenz

bis 1979 Figl Anton

bis 1981 Wieser Engelbert

bis 1982 Knötzl Franz

bis 1984 Dam Hermann

bis 1986 Aschauer Leopold

bis 1989 Preineder Martin

bis 1991 Mold Franz

bis 1993 Polsterer Reinhard

bis 1995 Ing. Roitner Manfred

bis 1998 Baumgartner Helmut

bis 2000 Fraberger Matthias

bis 2002 Rosner Patrick

bis 2004 Kaupil Rainer

bis 2006 Kessel Johannes

bis 2008 Zuser Markus

bis 2011 Köberl Christian

bis 2014 Schrattenholzer Karl Anton

bis 2017 Hochedlinger Harald

bis 2019 Wagner Gerald

bis 2021 Allram Norbert

bis 2023 Baumgartner Johannes

seit 2023 Höhlmüller Markus

Landesleiterin (seit 1954):

bis 1955 Lethmayer (eh. Eisenbock) Hedwig

bis 1955 Lehensteiner (eh. Ulzer) Martha

bis 1957 Handler (eh. Trimmel) Marianne

bis 1958 Keplinger (eh. Jung) Rosa

bis 1959 Rauscher (eh. Lauth) Maria

bis 1960 Schmid (eh. Hofmann) Maria

bis 1961 Auer (eh. Sykora) Annemarie

bis 1962 Lugmayr (eh. Medosch) Monika

bis 1963 Zimmermann (eh. Hetzendorfer) Hilde

bis 1964 Schauhuber (eh. Mantler) Friederike

bis 1965 Fischer (eh. Königshofer) Maria

bis 1966 Loidl (eh. Hold) Elisabeth

bis 1967 Schneider (eh. Glanz) Gabriele

bis 1969 Waxenecker (eh. Lechner) Rosa

bis 1970 Minnich (eh. Schwarzböck) Maria

bis 1971 Zöchbauer (eh. Frühwald) Gertraud

bis 1972 Wieczorek (eh. Weber) Margarethe

bis 1973 Raidl (eh. Pohler) Ingeborg

bis 1975 Brandtner (eh. Brandstetter) Traude

bis 1977 Winding (eh. Figl) Annemarie

bis 1978 Mayer (eh. Huber) Helene

bis 1981 Deli (eh. Kolber) Hermine

bis 1984 Pfeiffer Elisabeth

bis 1987 Friewald (eh. Hofbauer) Theresia

bis 1988 Land (eh. Pilz) Sieglinde

bis 1990 Waldschütz (eh. Ploiner) Elfriede

bis 1991 Prantl (eh. Zöchmeister) Margit

bis 1993 Scheuchel Gertraud

bis 1996 Dr. Edlinger Gerda (ehem. Zehetbauer)

bis 1997 Handler Martina

bis 2000 Dastl Elisabeth

bis 2002 Kern (eh. Baumgartner) Karin

bis 2004 Pferzinger Andrea

bis 2006 Dorn (eh. Hartmann) Martina

bis 2008 Baumgartner Daniela

bis 2010 Gössinger (eh. Eisenheld) Monika

bis 2012 Hell (eh. Bosch) Birgit

bis 2015 Amon (eh. Hainzl) Verena

bis 2017 Fuchs (eh. Zehetbauer) Sandra

bis 2019 Haghofer Anna

bis 2022 Lechner Kerstin

bis 2024 Bauer Anja

seit 2024 Pfeisinger Sabine

Aufteilung[2]

Die Landjugend Niederösterreich ist in vier Viertel gegliedert:

  1. Industrieviertel: Umfasst 11 Bezirke
  2. Mostviertel: Besteht aus 18
  3. Waldviertel: Setzt sich aus 15
  4. Weinviertel: Beinhaltet 15

Organisationsstruktur[2]

Die Landjugend Niederösterreich hat sich im Laufe der Jahrzehnte strukturell weiterentwickelt und sich an die Bedürfnisse der Mitglieder angepasst. In den ersten Jahren war das Ländliche Fortbildungswerk als reine Burschengemeinschaft organisiert. Erst später wurden Mädchengemeinschaften gegründet, die zunächst unabhängig agierten.

Die grundlegende Struktur basiert auf einem mehrstufigen System:

  • Die einzelnen Sprengel bilden die unterste Ebene und organisieren regionale Aktivitäten.
  • Mehrere Sprengel schließen sich zu Bezirksgemeinschaften zusammen.
  • Die Bezirke sind den vier Vierteln Niederösterreichs zugeordnet.
  • Auf Landesebene werden die wichtigsten Entscheidungen vom Landesbeirat getroffen, der sich aus führenden Funktionären zusammensetzt.

Diese Struktur ermöglicht eine starke regionale Verankerung, während gleichzeitig eine enge Zusammenarbeit auf Landesebene gewährleistet wird.

Geschichte[3]

Die Landjugend Niederösterreich hat ihre Wurzeln in den 1920er Jahren, als erste Bestrebungen zur Förderung der ländlichen Jugend unternommen wurden. Die Gründung des Landesverbandes der ländlichen Fortbildungsvereine im Jahr 1928 markierte den offiziellen Beginn dieser Bewegung. Ziel war es, jungen Menschen im ländlichen Raum eine fundierte Bildung zu ermöglichen und sie auf eine Tätigkeit in der Landwirtschaft vorzubereiten.

Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurde der Verband 1938 aufgelöst und die einzelnen Bezirksvereine aufgelöst oder in staatlich kontrollierte Strukturen überführt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Wiederaufbau der Organisation. 1946 wurde das Ländliche Fortbildungswerk (LFW) unter der Leitung von Direktor DI Otto Dornik gegründet, das als Nachfolgeorganisation der ländlichen Fortbildungsvereine fungierte. In dieser Zeit wurden auch erste Sprengel gegründet, und es entstand eine überregionale Organisation.

Ein wesentlicher Meilenstein war die Wahl des ersten Landesbeirats 1947, der als zentrale Entscheidungsinstanz für die Landjugend in Niederösterreich diente. Die Kommunikation innerhalb der Organisation wurde durch den 1946 eingeführten „Informationsbrief“ verbessert, der 1948 durch das Mitteilungsblatt „Der Mitarbeiter“ ersetzt wurde.

In den folgenden Jahrzehnten erweiterte sich das Tätigkeitsfeld der Landjugend Niederösterreich kontinuierlich. Ab 1949 wurden erste Mädchengemeinschaften gegründet, die zunächst unabhängig von den bestehenden Gruppen arbeiteten. 1950 wurden erstmals Wettbewerbe organisiert, die dazu dienten, die Fähigkeiten der Mitglieder in verschiedenen Disziplinen unter Beweis zu stellen.

Die 1950er Jahre waren geprägt von einer stärkeren institutionellen Einbindung der Landjugend. 1954 wurde die Arbeitsgemeinschaft für Landjugendfragen im Rahmen der Präsidentenkonferenz gegründet, um eine länderübergreifende Struktur zu schaffen. Erste landesweite Bewerbe, darunter das Leistungsmelken (1956) und das Leistungspflügen (1956), etablierten sich als feste Bestandteile des Landjugendprogramms. Zudem fanden ab 1958 die ersten Redewettbewerbe statt, um die rhetorischen Fähigkeiten der Mitglieder zu fördern.

In den 1970er und 1980er Jahren veränderte sich die Landjugend Niederösterreich weiter. Die berufliche Weiterbildung, die ursprünglich den Schwerpunkt der Organisation bildete, wurde zunehmend durch allgemeine Bildungs- und Freizeitangebote ergänzt. Die einstige „Mitarbeiterin“ wurde 1970 in „Leiterin“ umbenannt, um die geänderten Strukturen innerhalb der Organisation widerzuspiegeln. Die Organisation wuchs weiter und passte sich gesellschaftlichen Entwicklungen an.

Ein entscheidender Wandel erfolgte 1986, als das „Ländliche Fortbildungswerk“ offiziell in „NÖ Landjugend“ umbenannt wurde. Diese Änderung trug der Tatsache Rechnung, dass sich die Organisation längst über die ursprünglichen Bildungsangebote hinausentwickelt hatte und eine breit aufgestellte Jugendorganisation geworden war.

Mit dem EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1995 wurden schließlich selbstständige Vereine gegründet, die mehr Eigenverantwortung erhielten und flexibler auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren konnten. In den darauffolgenden Jahren wurde auch das äußere Erscheinungsbild modernisiert: Die Mitgliederzeitung wurde zunächst in „4you“ umbenannt und trägt seit 2002 den Namen „Landjugend“, nun mit integriertem Bundesteil.

Zielsetzung im Wandel der Zeit[3]

Die ursprüngliche Zielsetzung der Landjugend war stark auf die landwirtschaftliche Fortbildung fokussiert. Die Mitglieder des Ländlichen Fortbildungswerks waren in den ersten Jahren größtenteils Absolventen von Fortbildungsschulen. Die vorrangigen Aufgaben bestanden in der beruflichen Weiterbildung, der charakterlichen Erziehung auf christlicher Grundlage sowie der Förderung des bäuerlichen Standesbewusstseins.

Mit der Zeit veränderten sich die Anforderungen an die Landjugend. Durch die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft und die Einführung des landwirtschaftlichen Schulwesens gab es die Fortbildungsschulen in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr. Dadurch verlagerte sich der Schwerpunkt der Landjugend weg von der rein schulischen Ausbildung hin zur außerschulischen Weiterbildung.

Die heutigen Ziele der Landjugend Niederösterreich umfassen:

  • Erziehung zur Gemeinschaft
  • Berufliche und persönliche Weiterbildung
  • Erweiterung und Vertiefung der Allgemeinbildung
  • Volks- und Brauchtumspflege
  • Gesellschaftliches Engagement
  • Sinnvolle Freizeitgestaltung für junge Menschen

Heute versteht sich die Landjugend Niederösterreich als überparteiliche Jugendorganisation, die jungen Menschen eine Plattform zur Persönlichkeitsentwicklung, Freizeitgestaltung und aktiven Mitgestaltung des ländlichen Raums bietet.

Tätigkeiten der Landjugend Niederösterreich[4]

Die Landjugend Niederösterreich ist in verschiedenen Bereichen aktiv und organisiert eine Vielzahl an Projekten, Veranstaltungen und Wettbewerben. Ziel ist es, den ländlichen Raum zu stärken, Traditionen zu bewahren und jungen Menschen Möglichkeiten zur Weiterbildung und Mitgestaltung zu bieten.

Ein zentrales Projekt ist der Projektmarathon, bei dem Landjugendgruppen innerhalb von 42,195 Stunden ein gemeinnütziges Projekt in ihrer Gemeinde umsetzen. Die Aufgaben werden erst zu Beginn des Marathons bekannt gegeben und müssen in diesem Zeitraum vollständig umgesetzt und dokumentiert werden. Dabei arbeiten die Mitglieder eng mit Gemeinden und regionalen Institutionen zusammen.

Ein weiteres landesweites Projekt ist Tatort Jugend, bei dem sich Landjugendgruppen mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Umweltschutz, Digitalisierung oder sozialen Herausforderungen auseinandersetzen. Die Ergebnisse werden durch Veranstaltungen, Workshops oder kreative Initiativen präsentiert.

Neben diesen Großprojekten beteiligt sich die Landjugend auch an verschiedenen gesellschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen. Dazu zählt die Unterstützung beim Bauernbundball, einer der größten gesellschaftlichen Veranstaltungen Niederösterreichs. Die Mitglieder helfen bei der Organisation und Durchführung und tragen zum Ablauf des Balls bei.

Die Landjugend Niederösterreich fördert auch den internationalen Austausch durch Exkursionen und Reisen in verschiedene Länder. Dabei werden andere Kulturen kennengelernt und landwirtschaftliche sowie gesellschaftliche Strukturen im internationalen Vergleich betrachtet. Austauschprogramme mit europäischen Landjugendorganisationen ermöglichen das Knüpfen neuer Kontakte und die Teilnahme an internationalen Projekten.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Volks- und Brauchtumspflege. In vielen Sprengeln bestehen Volkstanzgruppen, die traditionelle Tänze erhalten und weitergeben. Auch das Theaterspielen ist in einigen Gruppen ein fester Bestandteil des Jahresprogramms.

Die Landjugend organisiert zudem eine Vielzahl an Weiterbildungen, Seminaren und Wettbewerben. Dazu gehören Rhetorikseminare, Schulungen zur Persönlichkeitsentwicklung sowie landwirtschaftliche und gesellschaftliche Weiterbildungen. Wettbewerbe wie das Leistungspflügen, das Leistungsmelken oder der Redewettbewerb gehören seit Jahrzehnten zum festen Programm der Landjugend.

Durch die Vielfalt ihrer Aktivitäten deckt die Landjugend Niederösterreich sowohl kulturelle, soziale als auch bildungsbezogene Bereiche ab und ist eine der größten Jugendorganisationen im ländlichen Raum.

Einzelnachweise

  1. Landjugend Niederösterreich - Geschichte - ehemaliger Vorsitz. Landjugend Niederösterreich, abgerufen am 11. März 2025 (deutsch).
  2. Hochspringen nach: 2,0 2,1 Landjugend Niederösterreich - Organigramm. Landjugend Niederöstereich, abgerufen am 11. März 2025 (deutsch).
  3. Hochspringen nach: 3,0 3,1 Landjugend Niederösterreich - Geschichte. Landjugend Niederösterreich, abgerufen am 11. März 2025 (deutsch).
  4. Landjugend Niederösterreich - Projekte. Landjugend Niederösterreich, abgerufen am 11. März 2025 (deutsch).