Franz Mali

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Franz Mali

Franz Mali (* 28. Dezember 1960 in Oberzeiring) ist ein österreichischer römisch-katholischer Theologe und Priester. Er ist Universitätsprofessor für griechische Patristik, Sprachen des christlichen Orients und Geschichte der alten Kirche an der Theologischen Fakultät der zweisprachigen Universität Freiburg (Fribourg) in der Schweiz.

Leben

Franz Mali wuchs als eines von sechs Kindern einer Familie in Oberzeiring, Obersteiermark, auf. Sein 1989 verstorbener Vater war Fabriksarbeiter und vorher Holzknecht. Seine 2014 verstorbene Mutter war Hausfrau und Landwirtin.[1]

Franz Mali besuchte die Volksschule in seinem Heimatort. Danach absolvierte er das Bischöfliche Gymnasium in Graz und studierte anschließend an der Theologischen Fakultät der Universität Graz römisch-katholische Theologie. Er schloss dieses Studium 1984 als Magister der Theologie ab. In weiterer Folge studierte er 4 Semester in Rom Patristik und erwarb das Lizenziat der Patristik. Wieder zurück in Graz, arbeitete er an seiner Dissertation bei Universitätsprofessor Johannes B. Bauer am Institut für Ökumenische Theologie, Ostkirchliche Orthodoxie und Patrologie der Universität Graz. Mit Abschluss dieses Studiums wurde er zum Doktor der Theologie promoviert.

Franz Mali wurde 1990 von Diözesanbischof Johann Weber im Grazer Dom zum Priester geweiht[1] und wirkte in seinen anschließenden drei Kaplansjahren in Gnas und Trautmannsdorf, Oststeiermark. In weiterer Folge habilitierte er sich in Augsburg mit einer Arbeit über den Kirchenvater Pseudo-Dionysius Areopagita, während dieser Zeit arbeitete in der Nähe von Augsburg auch als Seelsorger. Ein zusätzliches halbes Studienjahr absolvierte Franz Mali ab Herbst 1998 in St. Petersburg, Russland.[1]

Mali wurde mit 1. August 1999 als Assoziierter Universitätsprofessor auf den Lehrstuhl des Instituts für griechische Patristik, Sprachen des christlichen Orients und Geschichte der alten Kirche an der zweisprachigen Theologischen Fakultät der Universität Freiburg (Fribourg), der einzigen zweisprachigen Universität in der Schweiz, berufen.[1][2][3] Seit 1. August 2012 war er Dekan der Katholischen Fakultät der Universität Freiburg (Fribourg).[1]

Er pilgerte von Anfang Juni bis Weihnachten 2011 gemeinsam mit Christian M. Rutishauser SJ, Provinzial der Schweizer Jesuiten, Esther Rüthemann und Hildegard Aepli[4] ausgehend vom Lassalle-Haus, einem Zentrum für Spiritualität, Dialog und Verantwortung, in Bad Schönbrunn in der Schweiz zu Fuß über Österreich, Slowenien, Serbien, Bulgarien, die Türkei, Syrien und Jordanien bis nach Israel. Die vierköpfige Gruppe feierte zu Weihnachten 2011 in Bethlehem und Jerusalem den Abschluss dieser bemerkenswerten Pilgerreise mit über 3800 zu Fuß zurückgelegten Kilometern.[5][6][7][8] Franz Malis Reiseerfahrungen waren anschließend Inhalt von vielen Vorträgen in Österreich, Deutschland und der Schweiz.[9][10][11]

Darüber hinaus nimmt Mali neben seiner Lehrtätigkeit auch immer wieder aktuell in verschiedenen Medien zu konkreten Themen des Glaubens und der Kirche Stellung.[12][13][14][15] „Dauerspannung“ beschert es dem begeisterten Chorsänger und Wanderer im zweisprachigen Freiburg (Fribourg) nach wie vor, ob er mit einem Gegenüber gerade Deutsch oder Französisch reden soll.[1]

Franz Mali wurde nach dem am 28. Jänner 2015 vom Heiligen Stuhl angenommenen Rücktritt des steirischen Diözesanbischofs Egon Kapellari[16] Anfang Februar 2015 in den Medien als einer seiner möglichen Nachfolger im Bischofsamt genannt.[17]

Bibliographie

Eine große Anzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen zeigt Franz Malis Arbeit in seinem beruflichen Fachgebiet und auch im weiteren fachlichen Umfeld.

Vollständige Bibliographie

Die vollständige Bibliographie Franz Malis ist hier nachzulesen.

Auszüge aus der Bibliographie

Monographien

  • „Handkommunion“ : Erläuterungen zur vereinzelt in Zweifel gezogenen Praxis. Hrsg. v. Pastoralamt der Diözese Graz-Seckau. Graz 1999 (= Liturgische Reihe 1).
  • Das „Opus imperfectum in Matthaeum“ und sein Verhältnis zu den Matthäuskommentaren von Origenes und Hieronymus. Innsbruck 1991 (= Innsbrucker theologische Studien 34).

Sammelbände (Herausgeber)

  • Für uns und unser Heil. Soteriologie in Ost und West. Forscher aus dem Osten und Westen Europas an den Quellen des gemeinsamen Glaubens. Studientagung Esztergom, 3.–5. Okt. 2012: « Pour nous et pour notre salut » – Sotériologie vue de l’Orient et de l’Occident. Hrsg. v. Th. Hainthaler, F. Mali, G. Emmenegger u. M. Lenkaityte Ostermann. Innsbruck 2014 (Pro Oriente Bd. 37 / Wiener Patristische Tagungen Bd. VI)
  • Nerses von Lambron - Die Ungeduld der Liebe. Zur Situation der christlichen Kirchen. Synodalrede zu Hromkla (1179) - Brief an König Lewon II. (1195). Übers. u. hrsg. v. Iso Baumer / unter Mitarbeit von Franz Mali, Abel Manoukian, Boghos Levon Zekiyan und Thomas Kremer. Paulinus-Verlag Trier 2013 (Sophia Bd. 36).
  • L. Karfíková, M. Havrda (Hgg.). Nomina divina. Colloquium Dionysiacum Pragense (Prag, den 30.-31. Oktober 2009) / unter Mitwirkung von L. Chvátal. Freiburg 2011 (Paradosis 52, hg. von G. Emmenegger, F. Mali, B. Näf).
  • B. Näf. Städte und ihre Märtyrer. Der Kult der Thebäischen Legion. Freiburg 2011 (Paradosis 51. Hg. von G. Emmenegger, F. Mali, B. Näf).
  • Athanasius: Das Leben des heiligen Antonius. Im Auftrag der Inländischen Mission herausgegeben und mit einer Einführung versehen von Franz Mali. Freiburg / Fribourg 2010.
  • Pro Oriente-Studientagung „Heiligkeit und Apostolizität der Kirche“. Forscher aus dem Osten und Westen Europas an den Quellen des gemeinsamen Glaubens. Thessaloniki, 22.–26. September 2009. Hrsg. von Th. Hainthaler, F. Mali und G. Emmenegger. Innsbruck 2010 (Pro Oriente Bd. 35 / Wiener Patristische Tagungen Bd. V)

Beiträge in Sammelbänden/Lexika

  • Descendit ad inferos. Das Heil Christi für den verstorbenen 'Adam'. Erlösung nach dem Nikodemus-Evangelium. In: Für uns und unser Heil. Soteriologie in Ost und West. Forscher aus dem Osten und Westen Europas an den Quellen des gemeinsamen Glaubens. Studientagung Esztergom, 3.–5. Okt. 2012: « Pour nous et pour notre salut » – Sotériologie vue de l’Orient et de l’Occident. Hrsg. v. Th. Hainthaler, F. Mali, G. Emmenegger u. M. Lenkaityte Ostermann. Innsbruck 2014 (Pro Oriente Bd. 37 / Wiener Patristische Tagungen Bd. VI), 67-79.
  • Aşa numitul Edict de la Milano şi scrierea De mortibus persecutorum a lui Lactanţiu. In: Cruce şi misiune. Sfinţii Împăraţi Constantin şi Elena - promotori ai libertăţii religioase şi apărători ai Bisericii, vol. II. Studii culese şi publicate de Emilian Popescu şi Viorel Ioniţă, Bucureşti, 2013, pp. 289-298. (= Übers. des Artikels: Das sogenannte Edikt von Mailand und die Schrift De mortibus persecutorum des Laktantius. In: Ebd. pp. 277-287.)
  • Dionysius Ps.-Areopagita und seine astronomischen Kenntnisse, in: Nomina divina. Colloquium Dionysiacum Pragense (Prag, den 30.-31. Oktober 2009). Hrsg. von L. Karfíková, M. Havrda, unter Mitwirkung von L. Chvátal. Fribourg 2011 (Paradosis 52), 89-106.
  • Die Kirche, eine „keusche Dirne“ (casta meretrix): Anmerkungen zur Heiligkeit der Kirche beim hl. Ambrosius von Mailand, in: Pro Oriente-Studientagung „Heiligkeit und Apostolizität der Kirche“. Forscher aus dem Osten und Westen Europas an den Quellen des gemeinsamen Glaubens. Thessaloniki, 22.–26. September 2009. Hrsg. von Th. Hainthaler, F. Mali und G. Emmenegger. Innsbruck 2010 (Pro Oriente Bd. 35 / Wiener Patristische Tagungen Bd. V), 343-357.

Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften

  • Die Wallfahrt des Romanus nach Acaunus / St-Maurice. Ein Beitrag zum Reiseweg, Helvetia archaeologica 41 (2010) Nr. 161, 5-12
  • Pelagius and Augustine: More than a Doctrinal Controversy. In: Augustiniana 60 (2010) 9-10.
  • Julianische Berechnung des Osterdatums und Gregorianischer Kalender? In: Ostkirchliche Studien 53 (2004) 309–327.
  • Hristologia Bisericii din Orient : Creştinii în regatul sasanid. In: Hristos. Bucureşti 2004 (Sfinţii Parinţi pe întelesul tuturor 2) 119–140.

Habilitation (unveröffentlicht)

  • Eine erste Summa theologiae : Datierung, Werk und Pseudepigraphie des Dionysius (Ps.-Areopagita). Habilitationsschrift. Augsburg 1997 (unveröffentlicht).

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Franz Mali, Theologe und Dekan in Fribourg „Weil es mir gefallen hat und sympathisch war“, sonntagsblatt.at, abgerufen am 5. Februar 2015.
  2. Website des Lehrstuhles für Patristik und Geschichte der alten Kirche, Universität Freiburg, Schweiz, abgerufen am 4. Februar 2015.
  3. Mali Franz, Website der Universität Freiburg, abgerufen am 4. Februar 2015.
  4. Zu Fuss nach Jerusalem, Zürcher Unterländer online, abgerufen am 4. Februar 2015.
  5. Zu Fuß nach Jerusalem, sonntagsblatt.at, abgerufen am 4. Februar 2015.
  6. Zu Fuss nach Jerusalem, Website des Lassalle-Hauses Bad Schönbrunn, abgerufen am 4. Februar 2015.
  7. Rutishauser, Christian: Zu Fuss nach Jerusalem, Seite auf www.hanspeter.stalder.ch, abgerufen am 4. Februar 2015.
  8. Schweizer wandern zu Fuss durch Syrien, Seite auf tagesanzeiger.ch, abgerufen am 4. Februar 2015.
  9. KathTalk mit Hildegard Aepli und Franz Mali, abgerufen am 4. Februar 2015.
  10. Zu Fuss nach Jerusalem, Seite auf bannjongg.com, abgerufen am 4. Februar 2015.
  11. Priester pilgerte 3.871 Kilometer, meinbezirk.at, abgerufen am 4. Februar 2015.
  12. KathTalk mit Professor Franz Mali, abgerufen am 4. Februar 2015.
  13. ... nach Christi Geburt, Seite auf bistum-augsburg.de, abgerufen am 4. Februar 2015.
  14. Pilgern. Über die Wiederentdeckung des langsamen Reisens, paulus-akademie.ch, abgerufen am 4. Februar 2015.
  15. Prof. Dr. Franz Mali, Professor für Geschichte der Alten Kirche in Fribourg und Priester, Pfarrei im Web, Seite auf peoplecheck.de, abgerufen am 4. Februar 2015.
  16. Rinunce e nomine, 28.01.2015, press.vatican.va, abgerufen am 5. Februar 2015.
  17. Nachdenken auch über den Zölibat, pdf, Artikel in den Salzburger Nachrichten vom 3. Februar 2015, abrufbar auf der Website der Diözese Graz-Seckau, 5. Februar 2015.

Weblinks

 Franz Mali – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons