SC Pinkafeld

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Name SC Pinkafeld
Gegründet 1912
Gründungsort Pinkafeld
Vereinsfarben rot-weiß
Sportplatz: Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Vereinssitz Pinkafeld
Vorsitzender Mag. Karl Hirt
Homepage www.scpinkafeld.at

Der SC Pinkafeld ist ein Fußballverein mit Sitz in Pinkafeld. Er ist nach dem SV Oberwart, dessen Vorgängerverein SC Oberwart ebenfalls 1912 gegründet wurde, der zweitälteste Fußballverein des Burgenlandes.

Geschichte

Vereinsgeschichte

Von der Gründung bis 1924

Vor dem 1. Weltkrieg gab es auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes, das bis 1921 ein Teil von Westungarn war, neben den im Jahr 1912 gegründeten Vereinen in Pinkafeld und Oberwart nur noch den SC Eisenstadt, der heute nicht mehr existiert.[1]

Schriftliche Aufzeichnungen aus der Gründungszeit des SC Pinkafeld sind nicht vorhanden, allerdings wurden mündliche Überlieferungen in der Festschrift von 1982 veröffentlicht. Demnach fungierte Dr. Franz Ulreich als Präsident und Schriftführer, Obmann war Andreas Friedrich, Sektionsleiter Bela Horvath und Kassier Josef Pirker vervollständigten den Vorstand.[1]

In Ermangelung anderer Kontrahenten war der SC Oberwart der wichtigste Gegner mit dem man sich auf der Fliegenschneewiese auf dem Lampelfeld, wo heute das Fernheizwerk steht, heiße Duelle lieferte. Während der Zeit des Ersten Weltkrieges blieb nur eine Jugendmannschaft bestehen. Die prekäre Lage in Westungarn bis zum Anschluss des Burgenlandes an Österreich ließ keinen Meisterschaftsbetrieb zu.[1]

Vom Neubeginn 1924 bis 1930

1924 begann im neuen Bundesland Burgenland der Meisterschaftsbetrieb. Eingeteilt in drei Kreise ("Kreis Parndorf", "Kreis Eisenstadt" und "Kreis Oberwart") spielten insgesamt dreißig Vereine. Der SC Pinkafeld nahm an der Meisterschaft des Kreises Oberwart teil. Gegner waren mit dem SC Oberwart, SC Oberschützen, SC Mariasdorf, SV Bernstein, SC Rotenturm, SC Großpetersdorf, SC Rechnitz und SC Güssing vorwiegend Mannschaften aus dem Landessüden.[1]

Gespielt wurde auf der Meierhofwiese, wo sich heute die HTBL Pinkafeld befindet. Allerdings durfte man dies nur nach Rücksprache mit der batthyánischen Gutsverwaltung machen, welche dies meist nur nach der Heuernte zuließ. 1928 übersiedelte der Verein auf einen Platz in der Eller, dort wo heute die Ellerhäuser stehen. Die Gemeinde Pinkafeld stellte diesen ersten echten Fußballplatz dem jungen Verein zur Verfügung. Zu Auswärtsspielen fuhr die Mannschaft mit dem Leiterwagen mit Vierergespann.[1]

1930 bis 1937: Sechs Meistertitel in sieben Saisonen

Mit der Spielsaison 1930/31 begannen die Goldenen Jahre des SC Pinkafeld, die dem Verein in sieben Saisonen sechs Meistertitel und den Einzug in das Halbfinale der österreichischen Amateurmeisterschaft 1936/37 brachten. Untrennbar verbunden waren diese Erfolge mit der Niederlassung der Textilfirma Hutter & Schrantz in Pinkafeld, deren sportbegeisteter Direktor Heinz Lüpertz sich als großer Förderer erwies. Der Verein hieß fortan SC Hutter & Schrantz Pinkafeld, in dessen Reihen sich nun auch Spieler aus dem Wiener Raum tummelten. Diese und die jungen einheimischen Spieler erhielten von der Textilfirma einen sicheren Arbeitsplatz, der in den wirtschaftlich schwierigen 1930er-Jahren keine Selbstverständlichkeit war, und trainierten und spielten in ihrer Freizeit.[2]

Direktor Heinz Lüpertz bekleidete das Amt des Vereinspräsidenten, während der Verein von Obmann Josef Leyrer geführt wurde. Gespielt wurde auf einer Sportanlage, die sich südöstlich der Turba-Kaserne im sogenannten Hammerfeld befand. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage konnten Spieler und Funktionäre durch viele freiwillige Arbeitsstunden die Sportstätte zu einer der attraktivsten im Burgenland ausbauen. Der Verein musste diese aber 1938 wieder aufgeben, weil die Stadtgemeinde das Hammerfeld zum Hoffnungsgebiet erklärte. Als Ersatz wurde dem Verein ein Grundstück auf der Sowiesn zur Verfügung gestellt, auf dem sich noch heute der Sportplatz des SC Pinkafeld befindet. Damals aber war die Sowiesn ein ungepflegtes Grundstück auf dem das Gras nicht gemäht wurde und durch die quer ein Steig verlief, den die Bewohner des Ortsteils Gfangen als Abkürzung auf ihrem Weg in die Stadt angelegt hatten.[2]

Die Meisterschaft wurde Anfang der 1930er-Jahre im Burgenland in zwei Gruppen, dem Kreis Nord und Kreis Süd, gespielt. Die beiden Sieger spielten dann in zwei Spielen um den burgenländischen Meistertitel, den der ASV Neufeld von 1925 bis 1930 sechsmal hintereinander gewann. Dem Kreis Süd gehörten neben dem SC Pinkafeld noch zwölf weitere Vereine, darunter der neugegründete RAC Riedlingsdorf, an. Die Spielstärken der Vereine in diesen Kreisen waren sehr unterschiedlich. So besiegte die Pinkafelder Mannschaft in der Saison 1935/36 Rotenturm mit 21:0. Es gab daher Überlegungen, dass die stärkeren burgenländischen Mannschaften in der steirischen oder niederösterreichischen Meisterschaft mitspielen sollten. Der SC Pinkafeld holte nun bis auf die Meisterschaft 1932/33, die ein Verein aus Oberwart gewann, sechs Meistertitel.[2]

Als burgenländischer Meister durfte der SC Pinkafeld an der österreichischen Amateurmeisterschaft teilnehmen, die im K.-o.-System zwischen den österreichischen Landesmeistern ausgetragen wurde. Den größten Erfolg erreichte der SCP dabei 1936, als er nach einem 3:2 und 4:3 gegen den ESV Ostbahn XI ins Halbfinale kam. Dort verlor er gegen der späteren Amateurmeister, dem 1. Wiener Neustädter SC, mit 2:6 und 0:2.[2]

Nachwuchsarbeit

Seit Anfang

Historische Saisonplatzierungen

Der SC Pinkafeld wurde zwischen 1931 und 1937 insgesamt sechsmal Meister (Saisonen 1930/31, 1931/32, 1933/34, 1934/35, 1935/36 und 1936/37).

Nach dem 2. Weltkrieg erreichte der SC Pinkafeld in der Burgenländischen Fußballmeisterschaft folgende Endplatzierungen:

Saisonendplatzierungen
Saison Liga Platz Bemerkung
1948/49 1. Klasse Süd
2
1949/50 Landesliga
4
1950/51 Landesliga
5
1951/52 Landesliga
4
1952/53 Landesliga
7
1953/54 Landesliga
7
1954/55 Landesliga
5
1955/56 Landesliga
5
1956/57 Landesliga
6
1957/58 Landesliga
12
1958/59 Landesliga
6
1959/60 Landesliga
1
1. Meistertitel nach dem Krieg
1960/61 Regionalliga Ost
10
1961/62 Regionalliga Ost
8
1962/63 Regionalliga Ost
7
1963/64 Regionalliga Ost
12
Abstieg als Drittletzter
1964/65 Landesliga
1
2. Meistertitel
1965/66 Regionalliga Ost
11
Abstieg als Viertletzter
1966/67 Landesliga
1
3. Meistertitel
1967/68 Regionalliga Ost
15
Abstieg als Letzter
1968/69 Landesliga
13
1969/70 Landesliga
5
1970/71 Landesliga
13
Abstieg als Drittletzter
1971/72 II. Liga Süd
1
4. Meistertitel
1972/73 Landesliga
4
1973/74 Landesliga
2
Vizemeister und Aufsteiger
1974/75 Regionalliga Ost
10
1975/76 Regionalliga Ost
4
1976/77 Regionalliga Ost
15
Abstieg als Tabellenletzter
1977/78 Landesliga
8
1978/79 Landesliga
11
1979/80 Landesliga
11
1980/81 Landesliga
13
1981/82 Landesliga
5
1982/83 Landesliga
3
1983/84 Landesliga
5
1984/85 Landesliga
9
1985/86 Landesliga
11
1986/87 Landesliga
1
5. Meistertitel
1987/88 Regionalliga Ost
13
1988/89 Regionalliga Ost
13
1989/90 Regionalliga Ost
16
Abstieg als Letzter
1990/91 Landesliga
13
1991/92 Landesliga
15
Abstieg als Vorletzter
1993/94 II. Liga Süd
7
1994/95 II. Liga Süd
3
1995/96 II. Liga Süd
2
Vizemeister
1995/96 II. Liga Süd
8
1996/97 II. Liga Süd
10
1997/98 II. Liga Süd
3
1998/99 II. Liga Süd
3
1999/2000 II. Liga Süd
1
6. Meistertitel
2000/01 Landesliga
4
2001/02 Landesliga
9
2002/03 Landesliga
16
Abstieg als Letzter
2003/04 II. Liga Süd
5
2004/05 II. Liga Süd
3
2005/06 II. Liga Süd
4
2006/07 II. Liga Süd
2
Vizemeister
2007/08 II. Liga Süd
9
2008/09 II. Liga Süd
6
2009/10 II. Liga Süd
9
2010/11 II. Liga Süd
3
2011/12 II. Liga Süd
2
Vizemeister
2012/13 II. Liga Süd
1
7. Meistertitel
2013/14 Landesliga
12

Persönlichkeiten

Obmänner des SC Pinkafeld

Die Tabelle der Obmänner des SC Pinkafeld umfasst insgesamt 28 Einträge. Das bedeutet aber nicht, dass es in der 100-jährigen Geschichte des Vereines auch 28 verschiedene Obmänner gab, denn einige Personen haben diese Funktion mehrmals bekleidet. So war Karl Ziermann sen. nicht weniger als viermal Obmann des SCP, dahinter folgt Arthur Warias jun. mit drei Funktionsperioden. Zeitlich am längsten an der Spitze des SC Pinkafeld hält es allerdings der aktuelle Obmann Karl Hirt aus, der diese Funktion schon seit über 12 Jahren einnimmt.

Obmänner des SC Pinkafeld
von bis Name
1912 1914 Andreas Friedrich
1926 1928 Adolf Hendrich
1928 1930 Adalbert Nemeth
1930 1938 Josef Leyrer
1945 1946 Johann Koschischek sen.
1947 1948 Georg Szemes
1949 1956 Gustav Käller
1957 1960 Konrad Lorenz
1961 1961 Franz Stampf
1962 1963 Franz Zalka
1963 1967 Emanuel Stöhr
1967 1969 Georg Szemes
1969 1970 Ernst Nizziolek
1970 1971 Arthur Warias jun.
1971 1972 Josef Sagmeister
1972 1975 Arthur Warias jun.
1975 1975 Karl Ziermann sen.
1975 1976 Arthur Warias jun.
1976 1977 Karl Ziermann sen.
1977 1979 Franz Ringhofer
1979 1984 Helmut Töpfer
1984 1991 Karl Ziermann sen.
1991 1992 Karl Ziermann jun.
1992 1994 Karl Ziermann sen.
1994 1997 Werner Schrödl
1997 1999 Franz Ringhofer
2000 2002 Werner Rauscher
2002 heute Karl Hirt

Trainer des SC Pinkafeld

Seit Ende des 2. Weltkrieges verbrauchte der SC Pinkafeld nicht weniger als 50 Trainer. Somit dauerte das durchschnittliche Engagement eines Trainers nicht viel länger als eine Saison. Einen besonderen Extremfall stellte das Krisenjahr 1989 dar, in dem das Traineramt viermal wechselte. Ähnlich wie bei den Obmännern gab es aber auch bei den Trainern immer wieder die Situation, dass einzelne Personen nach einigen Jahren wieder in die Funktion zurückkehrten. So übten Rainer Kovacs, Franz Peterka, Wendelin Szalay und Helmut Töpfer das Traineramt insgesamt dreimal aus. Mit Karl Sesta und Wilhelm Kaipel finden sich auch zwei prominente Namen in der Trainerliste.

Trainer des SC Pinkafeld
von bis Name
1945 1947 Johann Koschischek sen.
1947 1949 Karl Sesta
1949 1951 Franz Fuchs
1951 1952 Johann Koschischek sen.
1954 1958 Eugen Kainrath
1958 1960 Rudolf Petle
1960 1963 Josef Hoffmann
1963 1964 Franz Slechta
1964 1966 Josef Hoffmann
1966 1967 Josef Wenzl
1968 1968 Laszlo Somogyi
1968 1969 Franz Pietsch
1969 1969 Alfred Reitmayer
1970 1971 Helmut Töpfer
1971 1972 Wendelin Szalay
1972 1972 Willi Kainz
1973 1973 Helmut Töpfer
1973 1975 Stefan Adorjan
1975 1976 Wendelin Szalay
1976 1978 Franz Peterka
1978 1978 Helmut Töpfer
1979 1980 Franz Peterka
1980 1980 Stefan Adorjan
1980 1981 Helmuth Marth
1981 1982 Wilhelm Kaipel
1982 1983 Franz Peterka
1983 1984 Wolfgang Reininger
1984 1985 Franz Ringhofer
1985 1986 Wilhelm Kaipel
1986 1987 Rainer Kovacs
1987 1988 Dieter Allerbauer
1988 1989 Zoltan Halmosi
1989 1989 Hans Koller
1989 1989 Dieter Allerbauer
1989 1989 Wendelin Szalay
1990 1991 Peter Herglotz[3]
1991 1991 Johann Eberhardt
1991 1992 Lajos Dobany[4]
1992 1995 Rainer Kovacs
1995 1995 S. Rahmanovic
1996 1998 Andras Sziffer
1998 2001 Alfred Lehner
2001 2002 Csaba Mitterstiller
2002 2003 Rainer Kovacs
2004 2006 Andras Sziffer
2006 2008 Werner Szalay
2008 2009 Herbert Oberrisser
2008 2009 Herbert Oberrisser
2010 2010 Matthias Pescosta
2010 2013 Sandor Homonnai
2013 2014 Andreas Konrad[5]
2015 heute Thomas Pratl

Literatur

  • Rudolf Köberl: 100 Jahre SC Pinkafeld

Weblinks

 SC Pinkafeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Rudolf Köberl: Festschrift des SC Pinkafeld zum Anlass des 100-jährigen Bestandsjubiläum 1912 - 2012, Seite 18 und 20, Verleger und Herausgeber SC Pinkafeld 2012
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Rudolf Köberl: Festschrift des SC Pinkafeld zum Anlass des 100-jährigen Bestandsjubiläum 1912 - 2012, Seite 22 und 24, Verleger und Herausgeber SC Pinkafeld 2012
  3. transfermarkt.at - Peter Herglotz, Webseite www.transfermarkt.at, abgerufen am 16. Jänner 2015
  4. weltfussball.at - Peter Herglotz, Webseite www.weltfussball.at, abgerufen am 16. Jänner 2015
  5. transfermarkt.at - Andreas Konrad, Webseite www.transfermarkt.at, abgerufen am 16. Jänner 2015