Katastrophenhilfsdienst im Landesfeuerwehrverband Burgenland
Der Katastrophenhilfsdienst im Landesfeuerwehrverband Burgenland ist so organisiert, dass jeder Bezirk eine KHD-Bereitschaft stellt, die bei Groß- oder Katastrophenereignissen überregional eingesetzt werden kann. Beschickt mit Fahrzeugen und Mannschaften werden die KDH-Bereitschaften der Bezirke von den jeweiligen lokalen Freiwilligen Feuerwehren.
Rechtliche Grundlagen
Die rechtliche Grundlagen für die Organisation des Katastrophenhilfsdienstes bilden folgende Gesetze und Verordnungen:
- Burgenländisches Katastrophenhilfegesetz (KHG) - LGBl. 5/1985 (in der jeweiligen aktuellen Fassung)
- Burgenländisches Feuerwehrgesetz (FWG), LGBl. 49/1994 (in der jeweiligen aktuellen Fassung)
- Verordnungen der Burgenländischen Landesregierung
Aufgabenbereiche
Der Katastrophenhilfsdienst ist eingerichtet zur überregionalen Hilfeleistung in Katastrophenfällen und bei größeren Einsätzen zur Unterstützung und/oder Ablösung der eingesetzten Feuerwehren, unter anderem bei folgenden Einsatzszenarien:
- Großbränden
- Elementarereignissen (Hochwasser, Sturm, Erdbeben usw.)
- Rettungseinsätzen
- Notversorgung der Bevölkerung
- Freimachen von Verkehrswegen
- Mitwirkung zur Wiederherstellung von Nachrichtenverbindungen und Energieversorgung
- Stellung von Einsatzreserven während größerer Einsätze und Großveranstaltungen, um hinzukommende Einsätze abzudecken
Organisatorische Einbindung
Bezirksebene
Eine KHD-Bereitschaft ist dem Bezirksfeuerwehrkommandaten unterstellt. Als Führungselement gibt es ein KHD-Bereitschaftskommando (BerKdo), das für alle organisatorischen und administrativen Aufgaben der Bereitschaft verantwortlich zeichnet.
Die Führung der KHD-Bereitschaft liegt in den Händen des KHD-Bereitschaftskommandanten (BerKdt), das ihm zur Seite stehende, im Einsatzfall mobile, Bereitschaftskommando (BerKdo) setzt sich aus folgenden Funktionen zusammen:
- Leiter Stabsarbeit (LtrStb) zugleich auch Bereitschaftskommando-Stellvertreter (BerKdtStv)
- Sachgebietsleiter S1 - Personalwesen
- Sachgebietsleiter S2 - Lage
- Sachgebietsleiter S3 - Einsatz
- Sachgebietsleiter S4 - Versorgungswesen
- Sachgebietsleiter S5 - Öffentlichkeitsarbeit
- Sachgebietsleiter S6 - Kommunikation
Alle Mitarbeiter des Stabes sind in einem mobilen Einsatz Teil des Kommandozuges. KHD-Bereitschaftskommandant sowie S2 und S3 können außerdem noch zusätzlich das Vorauskommando der HKD-Bereitschaft bilden, während diese in der Zwischenzeit vom BerKdtStv geführt wird.
Landesebene
Aufbauorganisation einer KHD-Bereitschaft
Eine KHD-Bereitschaft im Burgenland setzt sich entsprechend der Normgliederung aus folgenden Einheiten zusammen:
- Kommandozug (KDO-Zug) mit KHD-Bereitschaftskommando (BerKdo) (Sollstärke: 38 Mann, 8 Fahrzeuge und 2 Motorräder)
- 1. Löschzug (Sollstärke: 46 Mann und 7 Fahrzeuge)
- 2. Löschzug (Sollstärke: 46 Mann und 7 Fahrzeuge)
- 1. Technischer Zug (Sollstärke: 46 Mann und 8 Fahrzeuge)
Somit umfasst eine KHD-Bereitschaft entsprechend der Normgliederung 176 Mann, 30 Fahrzeuge und 2 Motorräder. Zusätzlich gibt es noch KHD-Sonderzüge für Gefährliche Stoffe, Strahlenschutz, Waldbrand und Hochwasser.
Während zum Beispiel in Niederösterreich KHD-Bereitschaften Nummern besitzen, werden sie im Burgenland mit dem Kurzzeichen des Bezirkes benannt (Beispiele: Ber-GS = KHD-Bereitschaft des Bezirksfeuerwehrkommandos Güssing, BerKdo-OW = KHD-Kommando des Bezirkes Oberwart).
Bereitschaftskommando mit Kommandozug
Die Aufgabe des Kommandozuges (KdoZg) ist die Unterstützung des Bereitschaftskommandos (BerKdo) in taktischer und organisatorischer Hinsicht. Neben den Fahrzeugen des Bereitschaftskommandos befinden sich im Kommandozug noch weitere Fahrzeuge mit entsprechenden Personal.
Fahrzeugeinteilung des Bereitschaftskommandos mit Kommandozug:
- Bereitschaftskommando
- Kommandantenfahrzeug (KDTF) mit BerKdt sowie Kraftfahrer und Melder (zugleich Teil des Vorauskommandos)
- Kommandofahrzeug (KDOF) mit S3 (Sachbearbeiter Einsatz), S2 (Sachbearbeiter Lage), Kraftfahrer, Funker, Schreiber (zugleich Teil des Vorauskommandos)
- Kommandofahrzeug (KDOF) mit LtrStb/BerKdtStv, S1 (Sachbearbeiter Personalwesen), S4 (Sachbearbeiter Versorgungswesen), Kraftfahrer, Funker, Schreiber
- Kommandofahrzeug (KDOF) mit S6 (Sachbearbeiter Kommunikation), S5 (Sachbearbeiter Öffentlichkeitsarbeit), Kraftfahrer, 2 Funker, Schreiber
- Kommandozug
- Kommandofahrzeug (KDOF) mit Zugskommandant (ZgKdt), Zugtruppkommandant (ZgTKdt/ZgKdtStv), Kraftfahrer, Funker, Schreiber, Melder
- 2 geländegängige Motorräder mit jeweils einem Melder
- Sanitätsfahrzeug einer Rettungsorganisation mit Feuerwehrarzt, 2 Sanitäter, Kraftfahrer
- 2 Versorgungsfahrzeuge mit jeweils Kommandant, Versorgungsgehilfe und Kraftfahrer
Die Sollstärke beträgt somit 38 Mann, 8 Fahrzeuge und 2 Motorräder.
Löschzug
Der KHD-Zug ist die kleinste taktische Einheit einer KHD-Bereitschaft. Er kann auch selbständig ohne übergeordnetem KHD-Kommandoeinheit eingesetzt werden. In diesen Fällen ist er direkt dem zuständigen Bezirksfeuerwehrkommando unterstellt bzw. wird von diesem dem örtlichen Einsatzleiter unterstellt.
Fahrzeugeinteilung des Löschzuges:
- Kommandantenfahrzeug (KDTF) mit Zugskommandant (ZgKdt) sowie Kraftfahrer und Melder
- Kommandofahrzeug (KDOF) mit Zugtruppkommandant (ZgTKdt/ZgKdtStv), Kraftfahrer, Funker, Schreiber
- 2 Tanklöschfahrzeuge (TLF) oder Rüstlöschfahrzeuge (RLF) mit jeweils einem Gruppenkommandanten und 6 oder 8 Mann
- 2 Löschfahrzeuge (LF) oder Kleinlöschfahrzeuge (KLF) mit jeweils einem Gruppenkommandanten und 8 Mann
- Versorgungsfahrzeug mit Fahrzeugkommandant und 2 Mann
Die Sollstärke beträgt somit 46 Mann und 7 Fahrzeuge.
Einzelnachweise