Biotopkomplex Schlattegg-Letze

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Blick vom Frödischtal nach Viktorsberg auf die untere Schlattegg. Rechts nach oben (außerhalb des Bildes) zieht sich über noch mehr als einen Kilometer das Biotop

Der Biotopkomplex Schlattegg-Letze (Biotop 42201) in der Gemeinde Viktorsberg (Bezirk Feldkirch) ist ein großflächiger Trockenbiotopkomplex mit bunten, blumenreichen Halbtrockenrasen und einem für Vorarlberg seltenen Traubeneichen-Reinbestand mit zahlreichen gefährdeten Arten mit einer Gesamtfläche von 25,13 ha.

Lage und historische Entwicklung

Der Biotopkomplex Schlattegg-Letze wurde in und kurz nach der letzten großen Eiszeit zusammen mit den umliegenden Hügeln und Bergen zuletzt maßgeblich umgebildet. Die Gegend war vom Rhein-Ill-Gletscher bedeckt und wurde vor etwa 17.000 Jahren eisfrei. Das Biotop (zwischen etwa 865 m ü. A. und 1165 m ü. A.) liegt an einem steilen, südexponierten Abhang der Letze oberhalb des Weges Schlattegg, der zur Allmeinalpe führt. Der Biotopkomplex wird im Osten von Rütliwald, in Norden von der Letze und dem Klosterwald und im Westen in Siedlungsnähe von intensiv bewirtschafteten, gedüngten Fettwiesen eingegrenzt.[1]

Biotop

Der Biotopkomplex Schlattegg-Letze erstreckt sich über eine Länge von rund 1150 Metern von Südwesten nach Nordosten und ist an der breitesten Stelle rund 350 Meter breit. Das unter dem Biotopkomplex Schlattegg-Letze befindliche Gestein gehört zum Helvetikum. Es besteht aus einer dichten Schichtfolge von Amdener Mergel,Seewer Kalk, Gault-Grünsandstein, Schrattenkalk und Drusbergschichten, aus denen sich der hangabwärts folgende, mergelig- lehmige und daher wasserstauende Hangschutt zusammensetzt. Die kalkreichen Gesteine entlang des Hangrückens von Schlattegg zur Letze begünstigen die rasche Wasserabfuhr. Darüber befindet sich auf den Trockenwiesen überwiegend seichtgründige, teils pseudovergleyte Lockersediment-Braunerde, die teilweise sauer und nährstoffarm ist.

Der großflächiger Trockenbiotopkomplex besteht aus blumenreichen Halbtrockenrasen, einem für Vorarlberg seltenen Traubeneichen-Reinbestand, der in Richtung Osten in einen lichten, wärmegebundenen Pfeifengras-Föhren-Traubeneichenmischwald mit zahlreichen gefährdeten Arten übergeht. Die gefährdeten Arten bzw. Besonderheiten der Tier und Pflanzenwelt, welche sich hier finden sind z. B.:[1]

Gesetzlicher Schutz

Das Biotop steht unter dem Schutz des § 25 Abs. 1 Vorarlberger Naturschutzgesetz (Schutz von Auwäldern und Mooren). Im Bereich von Auwäldern und Mooren, soweit diese nicht landwirtschaftlich genutzt sind, bedürfen Geländeveränderungen, Entwässerungen und andere den Lebensraum von Tieren und Pflanzen gefährdende Maßnahmen einer Bewilligung.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg, Viktorsberg, Land Vorarlberg, Abteilung Umwelt- und Klimaschutz, Februar 2009, S. 12 ff.

47.3063599.687778Koordinaten: 47° 18′ 23″ N, 9° 41′ 16″ O