Brigitte Lunzer-Rieder

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Brigitte Lunzer-Rieder (* 2. September 1954 als Brigitte Hashold in Klagenfurt) ist Politikerin, Künstlerin, Autorin und Gründungsmitglied der Alternativen Liste Österreich, einer Vorgängerpartei von Die Grünen – Die Grüne Alternative.

Leben

Brigitte Lunzer-Rieder wurde 1954 geboren. Als ihre Mutter Gertrude Hashold (geborene Altmann) später heiratete, erhielt sie den Namen des Stiefvaters Rieder. Ihr leiblicher Vater ist Kurt Pötschger.

Nach der Ausbildung zur Ziseleurin und Graveurin an der HTBLA Ferlach und der HTL Steyr war sie neben der Beschäftigung im familiären Gastronomiebetrieb Schweizerhaus am Kreuzbergl (Klagenfurt) als metallbearbeitende Künstlerin, Malerin und Grafikerin in Wien und Klagenfurt tätig.

1976/1977 lebte sie in der BBO-Kommune (Bewußtseins Bildende Organisation) in Wien.

Sie ist seit 1991 mit Horst Lunzer verheiratet und hat einen Sohn.

Politische und künstlerische Aktivitäten

Brigitte Lunzer-Rieder war Mitglied des Klagenfurter Künstlerkreises X-Art und im Rahmen der AGORA-Wien tätig.

Ihre künstlerische Zusammenarbeit mit Anita Münz endete, nachdem eine gemeinsam geplante Ausstellung aufgrund von angeblicher Pornografie der künstlerischen Arbeiten verboten worden war.

Im Rahmen der Hausbesetzungen des WUKs und des Amerlinghauses begann ihre politische Aktivität, die freien Lebens- und Arbeitsraum für alternative Lebensentwürfe schaffen sollte.

1982 war sie Gründungsmitglied der Alternativen Liste Österreichs (ALÖ) und als Autorin des Frauenprogramms, gemeinsam mit Maria Hofstätter, an der Erarbeitung der Statuten und am Aufbau der Organisation beteiligt.

Als weiteren inhaltlichen Beitrag zum Gründungsprogramm der ALÖ formulierte sie das Basisgehaltkonzept, als dessen Kern sie die, durch die Allgemeinheit gesicherte, finanzielle Existenzfreiheit des Einzelnen als gemeinschaftliches gesellschaftspolitisches Ziel und die Selbstorganisation als Basis zur Umsetzung dieses Modells formulierte.

Als es der Alternativen Liste Wien (ALW) im April 1983 gelang in die Bezirksvertretungen Wien 1 – 10 einzuziehen, erhielt sie das Mandat als Bezirksrätin im 4. Wiener Gemeindebezirk. Diese Funktion führte sie auch nach ihrem Parteiaustritt (Dezember 1983) als unabhängige Volksvertreterin bis zum Ende der Legislaturperiode fort. Sie setzte sich unter anderem für barrierefreie Zugänge zu Ämtern und die Parkraumbewirtschaftung ein.

1998 fasste sie ihre politischen Konzepte und persönlichen Erfahrungen unter dem Titel Revolution im Kopf – Das Basisgehaltkonzept zusammen und veröffentlichte dieses Werk im Eigenverlag.

2011 trat sie erneut an die Öffentlichkeit, um als Betroffene dem Verschweigen von sexuellem Kindesmissbrauch entgegenzuwirken.

Von Dezember 2013 bis Februar 2014 wurden einige ihrer künstlerischen Arbeiten im Wiener Künstlerhaus im Rahmen der Ausstellung "Krieg gegen Kinder" gezeigt.

Veröffentlichungen

  • Brigitte Lunzer-Rieder: Revolution im Kopf – Das Basisgehaltkonzept. [Eigenverlag], Wien 1998.

Weblinks