Franz Stelzer

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Franz Stelzer (* 3. April 1842 in Breitenfurt bei Wien, † 13. Dezember 1913 ebenda[1]) war ein österreichischer Wirt. Einer Legende nach soll von seiner Köchin Milli der Millirahmstrudels erfunden worden sein.[2] Diese Legende wurde jedoch nie bewiesen. Die Mehlspeise wurde allerdings in seiner Zeit sehr populär. In der Wiener Rathausbebliothek befindet sich beispielsweise ein Rezept eines Milirahmstrudels in dem handgeschriebenen Kochbuch "Ein Vortrefflich und Gerechtes Koch Puech, darinen bey 1350 Rahre und Kostbahre Speisen begreiffen" aus dem Jahr 1696[3]

Leben

Franz Stelzer wurde in Breitenfurt als Sohn eines Gastwirtes, dem Wirt des Stelzerhofes, dem späteren Brennerhof in der Stelzerbergstraße 13, geboren. Nach dem Tod der Eltern übernahm Stelzer das Wirtshaus. Im Jahr 1876 heiratete er die Wirtstochter Anna Weißenberger aus Laab im Walde mit der er eine Tochter hatte. Anna, die Tochter heiratete den Breitenfurter Volksschullehrer Anton Schillhammer. Sein Neffe war der Heimatdichter Johann Stelzer.

Bekannt war Stelzers Gasthaus unter anderem auch bei den Wiener Fiakern. Von 1891 bis 1896 war Stelzer auch Bürgermeister in Breitenfurt. Er schuf unter anderem ein Armenhaus. Das Postamt, wo er auch Postmeister war, wurde um das Telegraphenamt erweitert. Das Schulhaus wurde aufgestockt, Ludwig Rieger wurde als erster Gemeindearzt angestellt. Auch ein Gendarmerieposten wurde eingerichtet.

1896 wurde ihm allerdings im Gemeinderat Misswirtschaft und Veruntreuung vorgeworfen, worauf er zurücktrat. Auch Dungl, der mit der Schwester von Stelzers Frau verheiratet war, trat als Gemeindesekretär zurück. Tatsächlich waren es aber wirtschaftliche Rivalitäten, die den Krach hervorriefen. In unmittelbarer Nähe des Gasthauses von Stelzer bakam kurz nach dem Rücktritt Eugen Josef Kumpfy eine Gasthauskonzession im Augustineum am Kardinal Piffl-Platz 1, dem heutigen Kindergarten.

Um auch Ortsansässige Gäste neben den Fiakern in sein Gasthaus zu bekommen, gründete sein Schwager Johann Dungl den Männergesangsverein Breitenfurt, dessen Chormeister Stelzers Schwiegersohn Schillhammer wurde. Das der MGV allein als Kundenbindung nicht reichte, gründete Schillhammer 1900 den Musikverein. Dessen Proben fanden zwar in der Schule statt, aber Stammgasthaus wurde der Gasthof Stelzers.

Im Jahr 1913 starb Stelzer in Breitenfurt, wo er auch begraben wurde.

Rezept des unter Franz Stelzer populär gewordenen Milchrahmstrudels

Das Rezept des von ihm erfundenen Millirahmstrudel wurde nie veröffentlicht. Es besteht ein Rezept dessen Alter schwer zu definieren ist, aber noch vor der Schillingwährung im Jahr 1924 stammen dürft und von seiner Köchin, Frau Dürmoser, verfasst wurde.

„Strudelteig zum Ausziehen, dünn wie Vliespapier*, sodaß man vom Teig nicht viel gespürt hat.
Fülle: 8 Eier, davon 6 Dotter, 2 ganze Eier, 300g Butter, Zucker, Rosinen darüber gestreut.
In heiße Milch in die irdenen Raindl gekocht werden, bis der Teig Blasen gezogen hat. Jetzt wegstellen. Deckel darauf aus Schwarzblech, darauf Glas und so lange gebacken bis goldgelb. Ist also wie ein Backrohr gekommen! Leicht angezuckert.
Preis: 1 Portion ein Sechserl! 10 Kreuzer?“

Fragmente von Frau Dürmoser[4]

Anmerkung: Vliespapier war die frühere Bezeichnung für Löschpapier

Würdigung

Nach ihm wurde in Breitenfurt die Stelzerbergstraße benannt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Sterbebuch Breitenfurt auf Matricula
  2. Apfelstrudel, Milchrahmstrudel, Topfenstrudel. Eintrag Nr. 177 im Register der Traditionellen Lebensmittel des österreichischen Lebensministeriums. abgerufen am 2. Jänner 2014
  3. Franz Stelzer im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  4. Thomas Steigberger: Mehlspeise mit Weltruf: Der Breitenfurter Milchrahmstrudel in Heimatkundliche Beilagen zum Amtsblatt der BH Mödling, Ausgabe 2013/3

Weblinks