Gletschertopf (Göfis)
Der Gletschertopf in der Gemeinde Göfis (Bezirk Feldkirch) ist bislang der größte in Vorarlberg aufgefundene.
Lage
Der Gletschertopf befindet sich direkt oberhalb des Südportals der Oströhre des Ambergtunnels (Rheintal/Walgau Autobahn A14) auf etwa 521 m ü. A. Das Tunnelportal ist etwa 110 Meter entfernt. Zum östlich gelegenen Ortszentrum von Göfis sind es etwa 1,2 Kilometer Luftlinie, zum nordwestlich gelegenen Feldkirch etwa 1,4 Kilometer und zum südöstlich gelegen Frastanz etwa zwei Kilometer.
Entdeckung und Zugang
Der Gletschertopf wurde 1980 im Rahmen der Vorarbeiten für die Bauarbeiten des Ambergtunnels im Gemeindegebiet von Göfis entdeckt. Durch die Sprengarbeiten beim Bau des Tunnels wurde er zu einem kleineren Teil zerstört. Der Gletschertopf ist etwa 7 Meter breit und 10 Meter hoch. Bis 2018 konnte dieser noch frei zugänglich besucht werden, seither ist der Zugang - lt. Hinweisschildern wegen Steinschlaggefahr - gesperrt.
Entstehung
Der Gletschertopf wurde nach der letzten Eiszeit zusammen mit den umliegenden Hügeln und Bergen gebildet. Die Gegend war vom Rhein-Ill-Gletscher bedeckt und wurde vor etwa 17.000 Jahren langsam eisfrei. Vor etwa 15.000 Jahren wurde durch das abschmelzende Eiswasser auf dem felsigen Untergrund in vielen Gebieten Europas Gletschertöpfe ausgewaschen, die dadurch entstanden, dass das herabstürzende Wasser und die mitgeführten Steine und Sand in kreisende Bewegung versetzt wurden und durch den hohen Druck und Fließgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h im Untergrund (Felsen) die Gletschertöpfe auswuschen. Die im Gletschertopf befindlichen Steine wurden zu Gletschereiern abgerundet. Der Sand glättete die Wände des Gletschertopfes.[1]
Es kann davon ausgegangen werden, dass sich in Vorarlberg noch mehrer verschüttete Gletschertöpfe befinden, ähnlich wie beim Ratzbach-Wasserfall in Weiler, in Cavaglia (Schweiz) oder in Scheffau (Deutschland, die meist durch Zufall erst aufgefunden wurden.
Weblinks
Gletschertopf (Göfis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Walter Krieg, Rudolf Alge: Vorarlberger Naturdenkmale : von Baumriesen, Höhlen und Teufelssteinen, Hard 1991, Hecht-Verlag, ISBN 3-85430-151-0, S. 152.
47.2327669.614791Koordinaten: 47° 13′ 58″ N, 9° 36′ 53″ O