Gottschalk IX. von Neitberg

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Der Kapitelsaal von Stift Lilienfeld - hier. Hier befand sich im Mittelalter die "Neitberger" oder "Neuberger Kapelle", die für mehrere Mitglieder Familie der Neitberger die Grabkapelle war. Sie wurden von Gottschalk (IX.) und seinem Bruder Heinrich (II.) entsprechend gefördert.

Gottschalk (IX.) von Neitberg oder Neitperg (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, nach dem 13. Dezember 1392 und vor 1394)[A 1], auch Gottschalk von Neuberg oder Gottschalk von Nitberg, war ein angesehener Adliger des Herzogtums Steier, der vermutlich im Besitz der Herrschaft Thalberg war. Urkundlich ist er gewöhnlich gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich (II.) von Neitberg belegt.

Herkunft und Familie

Gottschalk (IX.) von Neitberg entstammte der steirischen Ministerialenfamilie[A 2] der Neitberger. Er war einer der Söhne, vermutlich der älteste Sohn von Gottschalk (VIII.) von Neitberg († um 1360) aus dessen Ehe mit Margarete (II.) von Puchheim († 1343). Er war ein Bruder der Bischöfe Hans von Seckau († 1399) und Jörg (I.) von Chiemsee († um 1395).[1] Verheiratet war er mit einer Frau, deren Name nicht überliefert ist. In der Forschung wird gemutmaßt, dass sie eine Wallseerin war.[2]

Leben

Gottschalk (IX.) von Neitberg, urkundlich genannt 1360-1392, dürfte um 1378 im Besitz der Herrschaft Thalberg (heute Teil der Gemeinde Dechantskirchen) gewesen sein. 1382 stiftete er gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich (II.) von Neitberg († um 1394) dem Stift Lilienfeld eine Messe in der "Neuberger Kapelle" im Kapitelsaal, eine weitere Stiftung widmete er dem Stift gemeinsam mit Heinrich (II.) im Folgejahr. 1384 sind die Brüder außerdem gemeinsam als Schiedsleute bezeugt, 1384 urkundeten sie zusammen auf ihrer Burg in Wörth. Am 13. Dezember 1392 siegelte Gottschalk (VIII.) noch eine Urkunde der Stubenberger, mit denen er neben gemeinsamen Vorfahren über seine Tante Katharina verwandt war. Danach ist er urkundlich nicht mehr nachgewiesen. Da er auch im Erbschaftsstreit gegen die Familie der Puchheimer im Jahr 1394 nicht mehr genannt wird, dürfte er davor verstorben sein.[3]

Literatur

  • Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), seine steirischen und österreichischen Besitzungen und seine Beziehungen zum Kloster Lilienfeld. In: Herwig Ebner (Hrsg.): Festschrift für Friedrich Hausmann. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz, 1977. ISBN 3-201-01040-5. S. 409-442

Einzelnachweise

  1. vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 439
  2. vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 418 und 439
  3. vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 418

Anmerkungen

  1. Hinweise, vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 418 und S. 439
  2. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.