Hans Wilhelm von Roggendorf

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Schloss Pöggstall, der frühere Sitz der Herrschaft Pöggstall, heute

Hans Wilhelm von Roggendorf (* im 16. Jahrhundert; † im 16. Jahrhundert), auch Hans Wilhelm von Rogendorf[A 1], war ein Adliger des Herzogtums Österreich.

Herkunft und Familie

Hans Wilhelm von Roggendorf war ein Ururenkel von Sigmund von Roggendorf, ein Enkel von Wolfgang von Roggendorf und der älteste Sohn von Wilhelm (II.) von Roggendorf († 1540) aus dessen Ehe mit Anna von Hohenberg. Über seine Mutter war er ein Enkel von Erasmus von Hohenberg († 1529). Er war der Bruder von Georg Ehrenreich von Roggendorf.[1]

Leben

Nach dem Tod seines Vaters übernahm dessen Cousin Christoph von Roggendorf die Vormundschaft für Hans Wilhelm und seinen Bruder Georg Ehrenreich. In dieser Funktion verkaufte und verpfändete er Besitzungen der beiden. 1546 setzte er sich ins Osmanische Reich ab.[2] Nach mehreren Gerichtsverfahren kam es 1548 zu einer Einigung, die auch der spätere Kaiser Ferdinand I. approbierte. Die Ansprüche der Brüder und ihrer Mutter als Hauptgeschädigte wurden bevorrangt. Nach Abwicklung der Kridaabhandlung durch die Hofkammer und dem Erreichen der Volljährigkeit der beiden Brüder wurden sie 1449 mit der Grundherrschaft Pöggstall belehnt. Nach einer Erbteilung mit seinem Bruder Georg Ehrenreich von Roggendorf erhielt Hans Wilhelm von Roggendorf Ende des Jahres 1554 die Herrschaft Sitzendorf an der Schmida. Er war viele Jahre Landmarschall des Erzherzogtums Österreich (unter der Enns) und galt später als "flacianisch" gesinnter Protestant.[1]

Literatur

  • Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, Fürstendiener und Hochverräter - Bausteine zur einer Nutzergeschichte von Schloss und Herrschaft Pöggstall. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 13-51

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 35
  2. vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 33

Anmerkungen

  1. Die Schreibweise Rogendorf gilt in der neueren Forschung als die richtige Schreibweise, in der einschlägigen Literatur finden sich beide Schreibweisen. Mit Blick auf die Hauptquelle von diesem Artikel wird hier die Schreibweise Roggendorf verwendet. Vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Rogendorfhaus. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 685.