Burgruine Hainburg

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Die Burgruine Hainburg heute

Die Burgruine Hainburg, auch die Heimenburg genannt, ist eine der im Gebiet der Hainburger Pforte gelegene frühere Höhenburg. Die Burg besaß im 20. Jahrhundert als Schauplatz der Hochzeit zwischen der Babenbergerin Margarete und dem "Böhmenkönig" Ottokar eine gewisse Bekanntheit.

Lage

Die Burgruine Hainburg ist heute Teil der Gemeinde Hainburg an der Donau. Sie befindet sich auf einer fast ebenen Gipfelfläche des Schlossberges.[1]

Das Bauwerk

Obwohl sie seit der Mitte des 16. Jahrhunderts nicht mehr bewohnt wurde, diente die Hainburg noch bis ins 18. Jahrhundert als Festung, weswegen sie mehrfach modernisiert und restauriert wurde. Erst im 19. Jahrhundert ließ man sie zur Gänze verfallen, doch 1928 wurde sie teilweise nochmals restauriert. 1960-1980 wurden durch den Burgenerhaltungsverein laufend Restaurierungen druchgeführt.[1]

Historische Eckdaten

Die Anfänge der Heimenburg liegen im Dunkel. Die ursprüngliche Feste, die sich vielleicht noch in Altenburg befand, wo um 1020 auch eine Wallburg "am Stein" belegt ist, aus der später die Pfarrkirche Altenburg wurde, soll nach dem Chronisten Hermann von Reichenau († 1054) von Kaiser Heinrich III. im Jahr 1042 während einer seiner Züge gegen das ungarische Königreich zerstört worden sein.[2] Von der Zerstörung der Heimenburg wird auch in den "Niederaltaicher Annalen" berichtet, wo aber offen gelassen ist, wer die Feste zerstörte. Die ursprüngliche Heimenburg, deren genaues Baujahr unbekannt ist, befand sich seit dem Friedensschluss von 1031 in jenem Gebiet, das an den ungarischen König abgetreten worden war.[3] Eine spätere Anlage der Heimenburg wurde um 1050 erbaut. Dass zu dieser eine materiell ergiebige Grundherrschaft gehörte, verrät eine auf der Heimenburg ausgestellte Urkunde des Kaisers für das in Altenburg gegründete Marienstift.[4]

1043 wird die Heimenburg erstmals urkundlich mit Namen genannt. Sie lag vermutlich dort, wo heute die Marc-Aurel-Kaserne steht und gehörte dem Markgrafen von Österreich. Ende des 12. Jahrhunderts wurde diese Burg auf den Schlossberg verlegt. Während der Herrschaft von Herzog Leopold (VI.) "dem Glorreichen" war die Burg ein Wohnsitz seiner Ehefrau Theodora.[5] 1252 heiratete der "Böhmenkönig" Ottokar in der Burgkapelle der Hainburg Margarete, eine Schwester des "letzten Babenbergers", um seinen Anspruch auf die Herzogtümer Österreich und Steier abzusichern. Die Ehe wurde 1261 mit Zustimmung des Papstes wieder aufgelöst.[1]

Um 1260 gab es einen Zubau, 1437 wurde die Burg umgebaut. 1529 wurde die Hainburg von den Osmanen zerstört, später aber wieder instandgesetzt. Nach einem Blitzschlag, der eine Explosion zur Folge hatte, da im Südwestturm Pulver gelagert worden war, brannte die Burg 1569 nieder und wurde nur mehr notdürftig repariert. 1683 wurde sie von den Osmanen erneut zerstört.[1]

Die "Familie" der Hainburger

  • Ein Reginald von Hainburg ("Regnoldus de Heimpurch") ist um 1170 genannt.[1]
  • Ende des 12. Jahrhunderts sind Christian und Friedrich von Hainburg ("Christian et Friderich de Heimpurch") genannt. Um 1194-1197 urkundetete ein Friedrich von Hainburg ("Fridericus de Haimpurch").

Die Burgruine Hainburg in Sage und Legende

Die Klage

Diese Sage spielt darauf an, dass die Hainburg früher einmal eine Grenzfeste gegen das ungarische Königreich war. Wenn während des Hochamtes zu Fronleichnam das erste Evangelium gesungen wird, erhebt sich in den Mauern der Ruine ein sausender Wind und die Erschlagenen, die für die Burg ihr Leben gelassen haben, beginnen zu jammern, zu stöhnen und zu klagen. Wenn bei der Prozession das zweite Evangelium gelesen wird, zeigt sich am Haupttor der Ruine eine weiße Frauengestalt.[6]

Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich

Literatur

  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0

Weblinks

 Burgruine Hainburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 237
  2. vgl. Klaus Lohrmann: "Die Babenberger und ihre Nachbarn". Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2020. ISBN 978-3-205-20636-1. S. 123, mit Fußnote 8
  3. vgl. Klaus Lohrmann: "Die Babenberger und ihre Nachbarn". Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2020. ISBN 978-3-205-20636-1. S. 123f.
  4. vgl. Klaus Lohrmann: "Die Babenberger und ihre Nachbarn". Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2020. ISBN 978-3-205-20636-1. S. 124
  5. vgl. Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6. S. 231
  6. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 239
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