Johann Holzinger

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Johann Holzinger (* 27. Mai 1882 in Lindach; † 23. Juli 1959 in Lambach) war ein oberösterreichischer Komponist und Kapellmeister.

Leben

Johann Holzinger, Sohn einer Bauernfamilie, zeigte schon früh sein musikalisches Talent. Sein Vater leitete eine Musikkapelle in Lindach; dort sammelte Holzinger seine ersten Erfahrungen. Ab 1903 diente er bei der Musikkapelle des Infanterieregiments „Erzherzog Rainer“ Nr. 59. Ab 1908 war Holzinger als Kapellmeister in Lambach tätig. Zu dieser Zeit trat er auch als Flügelhornist mit einem eigenen Bläserquartett auf. Im Ersten Weltkrieg diente er bei der Regimentsmusik, die damals in Lambach stationiert war. 1922 war Hozinger Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Bad Wimsbach-Neydharting; diese Stelle übernahm er auch 1951 noch einmal für kurze Zeit. Daneben leitete er auch die 1922 nach dem Ersten Weltkrieg wiedergegründete Musikkapelle Stadl-Paura, in der er auch als Trompeter aktiv war;[1] diese rief er 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg neu ins Leben und leitete sie ein Jahr lang.[2] 1947 war Holzinger maßgeblich an der Gründung des Bezirksblasmusikverbandes Wels beteiligt; von 1948 bis 1950 war er dessen Bezirkskapellmeister, zudem von 1948 bis 1952 Bezirksobmann-Stellvertreter und 1952 bis 1956 Bezirksobmann. Von 1948 bis 1952 war Holzinger Landeskapellmeister des Oberösterreichischen Blasmusikverbandes. In dieser Zeit war er auch am neu geschaffenen System der Kapellmeisterausbildung beteiligt, in der er vor allem Tonsatz und Instrumentation unterrichtete. Zu seinen Schülern zählte unter anderem der spätere Präsident des Oberösterreichischen Blasmusikverbandes, Josef Mayr-Kern.

Beruflich war Holzinger seit 1908 als Angestellter der Sparkasse Lambach tätig.

Werke (Auswahl)

Holzinger schuf ca. 160 Kompositionen für Blasorchester, hauptsächlich Märsche, von denen viele unveröffentlicht blieben. Daneben verfasste er zahlreiche Landlermelodien, die heute im Oberösterreichischen Volksliedarchiv aufbewahrt werden.[3]

  • Fahnenwache, Marsch
  • Der wilde Graf, Ouvertüre
  • Kopaljäger-Marsch (Traditionsmarsch des Jägerbataillons Niederösterreich Kopaljäger)[4]
  • Kampfgenossen (Waffenbrüder), Marsch
  • Auf Retablierung (Au retablissement), Marsch
  • Dem Vater der Musik, Marsch
  • Eine Huldigung, Ouvertüre
  • Abend am Mondsee, Idylle mit Echo
  • Lambacher Schützen, Marsch
  • Macht es nach, Konzertpolka für Flügelhorn
  • Stadl voran, Marsch (dem ehemaligen Bürgermeister von Stadl-Paura Karl Neuhauser gewidment)[1]
  • Fensterpromenade, Charakterstück
  • Festjubel, Marsch
  • Frühlingsblumen, Walzer
  • Maskenscherze, Polka
  • Neukirchner-Marsch
  • Einer von de Rainer, Marsch

Auszeichnungen

  • 1953: Preis des Oberösterreichischen Komponistenwettbewerbs (Stück Eine Huldigung)
  • 1954: Preis des Oberösterreichischen Komponistenwettbewerbs (Stück Fensterpromenade)

Die Johann-Holzinger-Straße in Lambach und die gleichnamige Straße in Stadl-Paura sind nach Holzinger benannt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Alfred Sohm: Chronik von Stadl-Paura. Vom Erdmittelalter bis zum Jahr 2014. S. 572 f.
  2. Geschichte, Webseite des Musikvereins Stadl-Paura. Abgerufen am 16. Jänner 2017
  3. Volker Derschmidt, Walter Deutsch: Der Landler (= Oberösterreichisches Volksliedwerk [Hrsg.]: Corpus musicae popularis Austriacae 8: Volksmusik in Oberösterreich). Böhlau, Wien; Köln; Weimar 1998, ISBN 3-205-98856-6, S. 217.
  4. Der Kopaljäger-Marsch, Webseite der Freunde des Jägerbataillon Niederösterreich - Kopaljäger. Abgerufen am 16. Jänner 2017
VorgängerAmtNachfolger
--Landeskapellmeister des OÖBV
1948-1952
Hans Duchatschek