Josef Albrecht-Verbandspreis 1935

Aus ÖsterreichWiki
(Weitergeleitet von Josef Albrecht-Verbandspreis)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.


Eishockey in Österreich bis 1938
Josef Albrecht-Verbandspreis
1933/34   -   1934/35   -   1935/36
Spieltyp: Scheibe
Austragungsort: Wien
Dauer: 27.02. bis 28.02.1935
Veranstalter: Österreichischer Eishockeyverband, Wien
Teilnehmeranzahl: 4
Anzahl der Spiele: 4
Sieger: Eishockey Klub Engelmann, Wien
Zweiter: Wiener Eislauf Verein
Hinweise:
  • Für das Eishockey nach 1938 siehe den betreffenden Artikel Eishockey in der Wikipedia.
Hinweis: Eventuell können aufgrund unterschiedlicher Quellen für die Zeit bis 1938 die in diesem Projekt hier meistens sehr detailliert recherchierten Angaben von den oft deutlich allgemeineren Angaben in der Wikipedia etwas abweichen.
Testversion 0.1

Der Josef Albrecht-Verbandspreis wurde vom österreichischen Eishockeyverband (OeEHV)in der Saison 1934/35 als Wanderpreis ausgeschrieben.[1]

Geschichte

  • In der Saison 1933/34 war der von Direktor Engelmann jun. gestifteter Wanderpreis ausgeschrieben und ausgespielt worden. Es handelt sich um einen "ewigen" Wanderpreis. Der Preis stellt einen im vollen Lauf befindlichen Eishockeyspieler dar, der der Scheibe nachjagd. In der Saison 1934/1935 macht der Vorstand des österreichischen Eishockeyverbandes von seinem Recht gebrauch, die Ausschreibungsrichtlinien zu ändern. Der Verband beschließt, den bisherigen Verbands-Pokal in den Josef Albrecht-Verbandspreis umzubenennen. Die Stiftung erfolgt durch den Verband zur Erinnerung an die verdienstvolle Tätigkeit des so früh verstorbenen Verbandsfunktionärs Josef Albrecht, der für den Jugendbereich tätig war.




Saison 1934/35

Teilnehmer

Verein Bemerkungen
Eishockey Klub Engelmann (EKE)
Hockeyclub Währing (HC Währing)
Klagenfurter Athletiksport Club (KAC)
Wiener Eislauf Verein (WEV)



Eishockeyspiele

Da man kurz vor Saisonende steht, werden die Spiele teilweise mit den Meisterschaftsspielen verbunden.


Datum Spielort Mannschaften Art Ergebnis Zuschauer Bemerkungen
27. Februar 1935 Wien, WEV-Platz KAC - WEV M/P 0:3(0-1,0-1,0-1) 1500 s.u.
27. Februar 1935 Wien, WEV-Platz EKE - HC Währing P 7:0(2-0-1-0,4-0) 1500 s.u.
28. Februar 1935 Wien, Engelmann-Platz KAC - HC Währing P 1:0(0-0,1-0,0-0) s.u.
28. Februar 1935 Wien, Engelmann-Platz EKE - WEV P 3:0(1-0,1-0,1-0) 800 s.u.



Spielbericht 27. Februar 1935 WEV - KAC SM u. Pokal

  • Schiedsrichter: Revy, Aigner
  • Team WEV: Tor: Weiß, Verteidiger: Forda, Dietrichstein, 1. Sturm: Demmer, Kirchberger, Göbl, 2. Sturm: Rammer, Tschamler, Jakobi.
  • Team KAC: Tor: Eichinger, Verteidiger: Nusser, Eggenberger, 1. Angriff: Raunegger, Stertin, Egger, 2. Angriff: Scheriau, Rascher, Schneider,
  • Als Ehrengast wurde der Vertreter des obersten Sportführer Fürst Starhemberg Feldpilot Hauptmann Winkler begrüßt. 1500 Zuschauer waren gekommen. Sie sahen den Sieg des Wiener Eishockey-Meisters WEV über den KAC mit 3:0(1-0,1-0,1-0). Der neue Eishockey-Staatsmeister 1935 hieß Wiener Eislauf Verein. Im ersten Drittel sah man den WEV stärker im Spiel. Den KAC´lern fehlte es am notwendigen Training. Der KAC konnte die Angriffe des WEV abwehren, bis es in der 10 Minute Rammler nach einem Zuspiel von Tschamler gelang, die Scheibe ins Tor des KAC zu schießen. Im zweiten Drittel gab Göbl die Scheibe quer über das Feld zu Kirchberger und dieser schaffte es, sie aus einem eigentlich unmöglichen Winke ins Netz zu bringen. Im letzten Drittel ließ man es beim WEV langsamer angehen und verlegte sich aufs verteidigen. Die Klagenfurter verschärften die Angriffe und die Spielart. Daraufhin wurden Nusser, Rascher und Raunegger auf die Strafbank. Auch Demmer traf ein Ausschluß. Die Wiener verstärkten die Angriffe und es fiel in diesem Drittel der Treffer zum Endstand. Feldpilot Hauptmann Winkler übergab nach dem Spiel den Siegespokal des Sportführers an die siegreichen Spieler des WEV. Der beste Spieler des KAC war Egger. Im rückwärtigen Bereich waren dies Eichinger und Eggenberger. Beim WEV wäre hier Demmer zu nennen, der seine Flügelstürmer mit guten Pässen versah und auch einige gute Schüsse abgab. Auch Kirchenberger war in guter Form.
Der KAC verliert das Spiel und scheidet aus dem Albrecht-Pokal aus.



Spielbericht 27. Februar 1935 EKE - HCW Pokal-Spiel

  • Schiedsrichter: Ing. Langfelder, Loria
  • Team EKE: Tor: Karl Oerdögh, Verteidiger: Kurt Stuchly, Franz Schüßler, 1. Sturm: Franz Csöngei, Oskar Nowak, Hans Schneider, 2. Sturm: Rehammer, Hans Tatzer, Herbert Klang,
  • Team HCW: Tor: Benesch, Verteideiger: Trappl, Vojta, 1. Sturm: Brandl, Stanek, Neumayer, 2. Sturm: Meißner, Horwarth, Gludavac.
  • Die Währinger mussten mit vier Ersatzleuten antreten. Der EKE gewann das Spiel um den Josef Albrecht-Verbandspreis mit 7:0(2-0,1-0,4-0) Toren. Im ersten Drittel konnte Csöngei bereits in der ersten Minute den Führungstreffer erzielen. Tatzer gelang das 2:0. Im zweiten Drittel konnte Nowak ein weiteres Mal für den EKE einschießen. Die Überlegenheit des EKE blieb während des Drittels bestehen. Im letzten Drittel fielen noch vier Treffer. Die Schützen waren Csöngei2, Nowak und Klang.
Auf Grund des verlorenen Spieles scheidet der HCW aus den Spielen aus.



Spielbericht 28. Februar 1935 KAC - HCW Pokal-Spiel

  • Schiedsrichter: Loria, Ing. Langfelder
  • Team HCW: Tor: Benesch, Verteideiger: Trappl, Vojta, 1. Sturm: Brandl, Stanek, Neumayer, 2. Sturm: Meißner, Horwarth, Gludavac.
  • Team KAC: Tor: Eichinger, Verteidiger: Nusser, Eggenberger, 1. Angriff: Raunegger, Stertin, Egger, 2. Angriff: Scheriau, Rascher, Schneider, Reiseführer: Sektionsleier Nowak
  • Der Klagenfurter Athletiksport Club gewann das Spiel um den dritten und vierten Platz des des Josef Albrecht-Verbandspreises mit 1:0(0-0,1-0,0-0). Im ersten Drittel spielten die Mannschaften gleichwertig. Auch im zweiten Drittel war das so, wobei allerdings der KAC den Siegestreffer durch Egger einschießen konnte. Im letzten Drittel wurde das Spiel hart und teilweise unfähr. Es kam zum Ausschluss mehrerer Spieler. Durch seinen Sieg wird der KAC Dritter im diesjährigen Albrecht-Pokal.


Spielbericht 28. Februar 1935 EKE - WEV Pokal-Spiel

  • Schiedsrichter: Aigner, Revy
  • Team EKE: Tor: Karl Oerdögh, Verteidiger: Kurt Stuchly, Fanz Schüßler, 1. Sturm: Franz Csöngei, Oskar Nowak, Hans Schneider, 2. Sturm: Rehammer, Hans Tatzer, Hubert Klang,
  • Team WEV: Tor: Weiß, Verteidiger: Forda, Dietrichstein, 1. Sturm: Demmer, Kirchberger, Göbl, 2. Sturm: Rammer, Tschammler, Jakobi.
  • 800 Zuschauer waren gekommen um das 3:0(1-0,1-0,1-0)des EKE über den Österreichischen Staatsmeister 1935, den Wiener Eislauf Verein, zu sehen. Beim EKE fehlte Csöngei, der an einer Grippe erkrankt war, und beim WEV Demmer und Kirchberger. Im ersten Drittel konnte Tatzer das Führungstor für den EKE erzielen. Im zweiten Drittel traf Schneider ins Netz des WEV. Im letzten Drittel konnte Schneider noch einmal einschießen. Beim WEV war Göbl der beste Spieler. Der EKE brauchte sich in diesem Spiel nicht besonders anzustrengen, um den Sieg nach Hause zu bringen.
Der EKE beginnt, das Hauptkader des Eishockeys in Wien zu werden. Zu den Stützen des Verein zählen Csöngei und Nowak. Tatzer liefert den Beweis, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Seine Schüsse sind immer die gefährlichsten. Otto Voit, ein Landhockeyspieler von Währing ist ein großes Talent. Die Verteidigung Schüßler und Stuchly ist sehr gut, leider benutzen sie nicht immer saubere Abwehrmittel. Tormann Oerdögh ist sehr verläßlich.[2]


Sieger


Auschreibung

  • Die Ausschreibung vom Verband erfolgt im Februar 1935 in der Zeitschrift des Eishockeyverbandes.[3] Die Bestimmungen der Ausschreibung des Verbandspokal 1934 bleiben bis auf die Änderung des $ 8 bestehen. Nachstehend ist die Ausschreibung mit der Änderung aufgeführt.
1. Austragung, Teilnehmer
Der Wettbewerb um den Verbandspreis gelangt alljährlich nach der Rückkehr der österreichischen Nationalmannschaft von der Welt-, bzw. Europameisterschaft zur Austragung. Im Falle Österreich an diesem Bewerbe nicht teilnimmt, ist der Austragungstermin für den Verbandspreis am dem diesem Zeitpunkt entsprechenden Termin festzusetzen.
An dem Bewerb nehmen die beiden Vereine teil, welche in der 1. Klasse der Wiener Meisterschaft dem ersten und zweiten Platz errungen haben; falls zwei Vereine diesen zweiten Platz teilen, so ist unbedingt derjenige teilnahmeberechtigt, welcher in der Meisterschaft des Vorjahres den höheren Rang eingenommen hat. Der Vorstand des OeEHV kann auch dem in der 1. Klasse der Wiener Meisterschaft an dritter Stelle placierten Verein die Teilnahmeberechtigung zuerkennen.
In Jahren, in welchen aus irgend einem Grunde die Meisterschaft von Österreich bei Beginn des Bewerbes noch nicht ausgetragen wurde, ist der Provinzmeister teilnahmeberechtigt.
Bei allen vom Vorstande des OeEHV bei Verlautbarung der Ausschreibung für das betreffende Jahr als Teilnehmer nominierten Vereine besteht die Verpflichtung zur Teilnahme.
2. Ehrenpreis, Ehrenzeichen
Der Ehrenpreis ist ein ewiger Wanderpreis, welchen der jeweilige Jahressieger auf die Dauer eines Jahres zur treuhändigen Aufbewahrung erhält. Auf dem Ehrenpreis wird der Name des siegreichen Vereines und die Jahreszahl dauernd angebracht.
Die siegreiche Mannschaft erhält weiter vom OeEHV für jeden Spieler, der im Bewerbe mitgespielt hat, jedoch für höchstens 10 Spieler Medaillen.
3. Nennung, Nenngeld
Eine Nennung zum "Verbandspreis" ist nicht erforderlich, sondern die Nennung zur Wiener, bzw. Provinz-Meisterschaft gilt automatisch auch für den "Verbandspreis".
Es ist kein Nenngeld zu entrichten.
4. Durchführung, Wertung
Im Falle am "Verbandspreis" nur Wiener Vereine teilnehmen, spielt jeder Verein zweimal gegen jeden anderen. Nimmt an der Veranstaltung auch der Provinzmeister teil, so spielt jeder Verein nur einmal gegen jeden Gegner.
Die Wertung der Spiele erfolgt nach Punkten gemäß den Bestimmungen des § 9 der Ausschreibung für die Wiener Meisterschaft.
5. Platzwahl, Termine der Spiele
Nehmen an dem Bewerb nur Wiener Vereine teil, so erfolgt die Zuerkennung der Platzwahl für das erste Spiel durch das Los. Treffen jedoch zwei Vereine aufeinander, welche in diesem Bewerb in früheren Jahren bereits aufeinander getroffen sind, so hat stets derjenige Verein beim ersten Spiel Platzwahl, der sie anlässlich des letzten Zusammentreffens im "Verbandspreis" beim zweiten Spiel hatte. Bei Teilnahme des Provinzmeisters findet stets als erstes Spiel des Bewerbes das Spiel zwischen dem Wiener- und dem Provinzmeister statt, welches gleichzeitig als Spiel um die Meisterschaft von Österreich gewertet werden kann. Am darauf folgenden Tag spielt der Provinzmeister gegen den anderen teilnehmenden Wiener Verein. Das Spiel zwischen den beiden Wiener Vereinen ist erst nach diesen Spielen, jedoch längstens 10 Tage später auszutragen. Hier hat der Wiener Meister Platzwahl.
Die Festsetzung der Spieltermine erfolgt durch die Vereine im gegenseitigen Einvernehmen. Kommt eine solche Einigung bis zu einem, bei Verlautbarung der Ausschreibung für das laufende Jahr festzusetzenden Zeitpunkt nicht zu Stande, so erfolgt die Ansetzung durch den OeEHV.
6. Einnahmen, Fahrtspesen
Von den gesamten Einnahmen aus allen Spielen des Bewerbes sind zunächst die öffentlichen Abgaben (Lustbarkeitssteuer, Warenumsatzsteuer und Krisenzuschlag) zu entrichten. Sodann erhält jeder Verein für die Platzbeistellung einschließlich aller Nebenspesen einen Betrag von S 30,--. Der verbleibende Rest der Gesamteinnahmen wird durch die um eins vermehrte Anzahl der teilnehmenden Vereine geteilt und erhält jeder teilnehmende Verein, sowie der Verband einen gleichen Teil.
Im Falle der Provinzmeister an dem Bewerbe teilnimmt, hat er die Fahrtkosten aus seinem Anteil zu tragen. Sollten die Fahrtkosten höher sein, als der auf ihn entfallende Einnahmeanteil, so erhält er aus dem Anteil des OeEHV einen Zuschuss.
Eine Verbandsabgabe ist von den Spielen dieses Bewerbes nicht zu entrichten.
7. Schlussbestimmungen
Die Bestimmungen der Meisterschaftsausschreibung finden für den Bewerb des "Verbandspreises" sinngemäß Anwendung.
In allen in dieser Ausschreibung, bzw. in der Meisterschaftsausschreibung nicht vorgesehenen Fällen steht dem Vorstande des OeEHV das alleinige und unanfechtbare Recht zu, zu entscheiden und auszulegen.
Änderungen in der Ausschreibung können stets nur durch Vorstandsbeschluss erfolgen und treten im folgenden Verbandsjahre in Kraft.
8. Bestimmungen für das Jahr 1935
Die für diesen Bewerb in Betracht kommenden Vereine der Wiener Meisterschaft haben sich binnen 24 Stunden nach Beendigung jenes Spieles, mit welchem ihre Teilnahmeberechtigung festgestellt wurde, behufs Festsetzung der Spieltermine mit dem Sekretariat des OeEHV ins Einvernehmen zu setzen. Auf Grund der Vorschläge der Vereine erfolgt die Festsetzung dieser Termine durch den OeEHV.




Einzelnachweis

  1. Der Eishockeysport 16. Februar 1935
  2. Der Eishockeysport, Jahrgang 1934/35, vom 9. März 1935, Seite 9
  3. Der Eishockeysport 16. Februar 1935


Quellenangaben

  • Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) "Der Eishockeysport"
  • SportTagblatt Wien