Karoline Traunwieser

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Karoline Traunwieser (auch Lotte oder Lottchen Traunwieser) (* 8. Dezember 1794[1], in Wien; † 8. März 1815, Wien, Kärntnerstraße Nr. 5[2]) war eine Künstlerin, die durch ihren frühen Tod als die tragische "Braut vom Kahlenberg" bekannt wurde.

Herkunft

Karoline Traunwieser war die Tochter der Eheleute Johann Michael († vor dem 8. März 1815) und Josepha (Josefa) Traunwieser, im Besitz des Hauses in Wien, Kärntnerstraße Nr. 5.[2] Diese übernahmen um 1789 das Gasthaus am Kahlenberg in Josefsdorf, das aus der dortigen Eremitage der Kamaldulenser entstanden war, die Kaiser Joseph II. am 12. Jänner 1782 aufgehoben hatte und die sich nun im Besitz des Adeligen Leopold von Kriegl befand[3].[4] Ihre Mutter Josepha (von) Traunwieser war eine Antiquitätenhändlerin aus Heiligenstadt und einige Jahre auch Besitzerin von einem Teil des Kahlenbergs bzw. des Kamaldulensererbes auf dem Kahlenberg und des dazugehörigen Allodialgutes in Obersievering, den sie 1819 an den Fürsten Johann von und zu Liechtenstein verkaufte. Angeblich war sie eine Adelige.[5] [1]

Leben

Karoline Traunwieser war eine beliebte Sängerin und gern gesehener Gast bei Veranstaltungen während des Wiener Kongresses. Sie wurde von Künstlern und Gelehrten, darunter dem Orientalisten Joseph von Hammer-Purgstall, verehrt und umschwärmt.[5] Mit nur 21 Jahren starb sie an der Tuberkulose.

Grabstätte und Nachleben

Tafel am Waldfriedhof

Karoline Traunwieser wurde auf dem Kahlenberger Friedhof (Josefsdorfer Friedhof) beigesetzt.[6] In ihrem Grabstein sind Gedichte und Anekdoten mit Bezug zu ihrer Person eingemeißelt.[5]

Fakt oder Legende?

Karoline Traunwieser, von der allerdings kein Porträt erhalten ist, soll das schönste Mädchen von Wien gewesen sein.[5] Angeblich war sie mit dem französischen Offizier Rameaf verlobt, den sie in Wien kennen gelernt hatte und der 1812 auf Napoleons Russlandfeldzug an der Beresina gefallen war.[2]

Karoline Traunwieser in Legende und Sage

Über Karoline Traunwiesers frühen Tod bildete sich eine Sage. Angeblich hatte sie Fieberträume, während denen sie glaubte, ihr toter Verlobter wäre auf dem Heimweg zu ihr. Daraufhin ging sie ihm am Kahlenberg entgegen, wobei sie in der winterlichen Kälte erfror.[1] [2]

Literatur

  • Johannes Sowa: Der Kahlenberg in historischen Fotografien. Erfurt: Sutton Verlag 2016, ISBN 978-3-95400-728-8, S. 69 und S. 74

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl.Karoline Traunwieser
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Friedhof Kahlenberg auf sagen.at abgerufen am 17. Juli 2018
  3. Felix Czeike (Hrsg.): Kamaldulenser-Eremitage. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 439.
  4. vgl. Johannes Sowa: Der Kahlenberg in historischen Fotografien, 2016, S. 69 und 74
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 vgl. Das schönste Mädchen im Biedermeier
  6. vgl. Johannes Sowa: Der Kahlenberg in historischen Fotografien, 2016, S. 74