Kraxenkirtag

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Der Kraxenkirtag (oder Kraxnkirtag) war ein Kirtag, der früher in der Wienerwaldgemeinde Gaaden gefeiert wurde.

Entstehung

denkmalgeschützter Kalkofen am Fuße des Dolomitsteinbruches

Ein großer Teil der Bevölkerung von Gaaden lebte ab dem zweiten Drittel des 15. Jahrhunderts vom Kalkbrennen, wie ein noch erhaltener Kalkofen zeigt. Diese Kalkbrenner brachten es zu einem erhöhten Vermögen. Demgegenüber standen die Kleinhäusler, die von den Kalkbrenner von oben herab betrachtet wurden.

Gaaden feierte jährlich jeweils im Juli ihren Kirchenheiligen Heiligen Jakobus, der am 25. Juli seinen Namenstag hat, mit einem Kirtag. Als jedoch die Kalkbrenner die minderbemittelten Kleinhäusler vom Kirtag ausschlossen, initiierten diese einen Kirtag, der ein Wochenende später gefeiert wurde. Benannt wurde er als Kraxenkirtag ursprünglich als Krächsenkirchtag[1]und wurde mit Blumen geschmückten Rückentragen, sogenannten Kraxen, die zum Heimholen des Klaubholzes dienten. Wie lange der Brauch gefeiert wurde ist nicht bekannt. Noch im Jahr 1932 wurde über den Kraxenkirtag ein kurzer Dokumentarfilm gedreht.[2]

Der Kirtag wurde auch überregional gewürdigt. So wurde über den Kirtag auch eine Radiosendung in der damaligen RAVAG gestaltet. Auch in einer englischen Zeitung wurde damals berichtet.[3]

Literatur

  • Karl Lechner (Hg.): Handbuch der historischen Stätten Österreichs. Donauländer und Burgenland, Band 1, Stuttgart 1985, S. 252–254.

Einzelnachweise

  1. Verschiedene Kirtage im Musiklexikon, Seite 271f.
  2. Rober Müller (Filmverleiher) abgerufen am 13. September 2016
  3. Geschichte der Gemeinde Gaaden Teil 3 abgerufen am 1. November 2016

Weblinks