Marianne Adler

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Marianne Adler (später Mary Ann Adler; * 4. April 1888 in Brixen, Südtirol; † 1. August 1952 in Los Angeles, USA) war eine Künstlerin und Restauratorin.

Leben

Marianne Adler war die Tochter des Journalisten Heinrich Adler, eines Bruders von Victor Adler, und der Grafikerin Maria Adler. Auf Empfehlung von Gustav Klimt konnte sie die Wiener Kunstschule für Frauen und Mädchen besuchen. Ihre Kunstwerke wurden im Jahr 1908 in der Kunstschau Wien ausgestellt.

Eine Anstellung fand sie 1926 im Kunsthistorischen Museum in Wien in der Restaurierwerkstätte. Aber nur wenige Tage nach dem Anschluss im Jahr 1938 wurde sie entlassen, offiziell mit dem Grund (so der neue Museumsdirektor Ludwig Baldass), dass sie trotz ausgezeichneter Arbeit ungewöhnlich langsam arbeiten würde. Tatsächlich dürften rassistische Grunde eine Rolle gespielt haben, obwohl ihr Vater bereits 1884 aus der Israelitischen Kultusgemeinde ausgetreten war.

In der Folge emigrierte sie und erfuhr ihre erste Unterstützung durch Kenneth Clark, den Direktor der National Gallery in London. Sie reiste weiter nach Kalifornien, wo sie ihren Namen auf Mary Ann Adler amerikanisierte. Sie arbeitete dort im Huntington Museum of Art als Restauratorin. Das Life Magazin widmete ihr einen eigenen Artikel, in dem ihre Entdeckungen im Zuge der Restaurierung des Bildes „Ecce Homo“ von Urban Görtschacher beschrieben wurde.

Sie brach aber nie den Kontakt mit dem Kunsthistorischen Museum in Wien ab. Kontakt hielt sie mit Direktor Ernst Buschbeck.

Im Jahr 1952 starb sie in Kalifornien.

Vor seiner Flucht im Jahr 1938 lagerte der jüdische Kunstsammler Bruno Jellinek einen Teil seiner Sammlung in ihrer Wohnung am Wiener Brahmsplatz. Über diese Sammlungstücke wurde kurz darauf eine Sicherungsanordnung erlassen, was eine Ausfuhr verunmöglichte. Adler musste sie stattdessen an die Spedition Caro & Jellinek liefern, wo sie 1941 von den Städtischen Sammlungen ersteigert wurden.

Marianne Adler war mit dem jüdischen Kunstsammler Bruno Jellinek bekannt. Vor seiner Flucht im Frühjahr 1938 deponierte er einen Teil seiner Sammlung in ihrer Wohnung am Brahmsplatz. Am 17. Juni 1938 informierte das Devisenfahndungsamt die Zentralstelle für Denkmalschutz, dass für die Kunstsammlung eine Sicherungsanordnung gemäß § 24 der Devisenordnung für das Land Österreich verhängt und sie damit für die Ausfuhr gesperrt worden sei. Adler wurde angewiesen, die bei ihr deponierten Kunstgegenstände an die Spedition Caro & Jellinek abzuliefern. In weiterer Folge ersteigerten die Städtischen Sammlungen Wien 1941 einen Teil der Kunstsammlung im Dorotheum. Die Wiener Restitutionskommission entschied 2003, die Objekte an die RechtsnachfolgerInnen nach Bruno Jellinek zurückzustellen. Im Jahr 2003 wurde von der Restitutionskommission die Rückgabe an die Erben von Bruno Jellinek beschlossen.

Weblinks