Burgruine Thernberg

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Die Burgruine Thernberg heute

Die Burgruine Thernberg ist eine im Raum von Neunkirchen gelegene frühere Höhenburg. Sie zählt zu den besonders schwer zugänglichen Ruinen im heutigen Niederösterreich.

Lage

Die Burgruine Thernberg ist heute Teil der Gemeinde Scheiblingkirchen-Thernberg. Sie befindet sich auf der Bergnase, die von drei Seiten aus nicht besteigbar ist.[1]

Das Bauwerk

Wegen ihrer eigenartigen Bauform und der geringen Größe wird in der Forschung davon ausgegangen, dass es sich bei der romanischen Ruine Thernstein um eine sehr alte Anlage handelt. Diese befindet sich auf einem steilen Fels, der an drei Seiten steil abfällt. Nur vom Südosten her ist die Anlage zugänglich. Die Bodenformation bildet ein unregelmäßiges Viereck, das ca. 20 Schritt breit und 40 Schritt lang ist. Links vom Zugangsweg ist die Mauer, rechts steile Abhänge. Die Mauer ist mit einer eckigen und einer halbrunden Bastion, Zinnen und Schlüsselscharten versehenen. Der Weg endet beim Burgtor, welches durch einen kleinen Zwinger zu betreten ist.[2] Ein schmaler Gang verbindet die Reste des Wohntraktes mit dem Bergfried.[3] Dieser hat fünf Seiten und besteht aus fünf Geschossen. Seine südliche Kante befindet sich direkt bei einem Felsrücken, welchen ein nicht besonders tiefer Graben vom Burgberg trennt. Hier dürften die Belagerungsmaschninen aufgestellt worden sein. Mit Ausnahme dieser Kante sind alle anderen Kanten des Bergfriedes abgerundet, um ein Abgleiten der Geschosse zu fördern. Die ursprüngliche Burg war der Typus eines Wehrbaus des 10. und 11. Jahrhunderts. Der Grundriss, auf welchem der Bergfried und der Palas keilartig gegeneinander gesetzt sind, ist für eine Burg oder Ruine im heutigen Niederösterreich ungewöhnlich.[1]

Historische Eckdaten

Die Burg wird 1147 erstmals urkundlich genannt. Bis Mitte des 15. Jahrhunderts soll im Besitz einer Adelsfamilie gewesen sein, die Thernberger. Dann gehörte die Burg den Familien der Herren von Walsee (auch Wallsee) und der Herren von der Dürr. 1542 kam die Burg in den Besitz von Andreas Thonradl, bis 1679 verblieb sie im Besitz seiner Nachkommen. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde die Burg 1807 von Erzherzog Johann gekauft, der unterhalb vom ihr das neue Schloss erbauen ließ. Bis 1916 gehörte Thernberg der Fürstenfamilie von Liechtenstein. Wann die Burg zu verfallen begann, ist bisher nicht geklärt.[1]

Die "Familie" der Thernberger

  • 1147 ist ein Dietrich von Thernberg ("Ditricus de Ternberch") genannt.[1]
  • Um 1193 sind die Brüder Eberhard und Rudolf von Thernberg ("Eberhardus et Rodolfus de Ternberch") genannt.[1]
  • Das bekannteste Mitglied dieser Familie dürfte der Pfarrer Gundacker von Thernberg († 1349) sein.
  • Die Brüder Niklas und Ulrich von Thernberg verkauften zwischen 1308 und 1314 die Burg Thernberg an Herzog Friedrich (I.) von Österreich ("Friedrich den Schönen"). Mit ihnen dürfte die Familie in männlicher Linie ausgestorben sein.[4]

Literatur

  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0

Weblinks

 Burgruine Thernberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 225
  2. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 224
  3. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 224f.
  4. vgl. Eva Wodarz-Eichner: Narrenweisheit im Priestergewand. Zur Interpretation des spätmittelalterlichen Schwankromans "Die geschicht und histori des pfaffen von Kalenberg" (= Kulturgeschichtliche Forschungen. Hrsg. von Dietz-Rüdiger Moser. Band 27). Herbert Utz Verlag, München, 2007, ISBN 9783831606603. S. 141ff.
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burgruine Thernberg behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).