Schloss Großweichselbach

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Schloss Großweichselbach heute

Schloss Großweichselbach, auch Schloss Weichselbach, ist eine ehemalige Schlossanlage im heutigen Niederösterreich. Vom Schloss ist heute nur mehr der frühere Guthof erhalten.

Lage

Das südlich der Donau gelegene Schloss Großweichselbach befindet sich am Südhang des Hiesberges.[1] Heute ist es ein Teil der Gemeinde St. Leonhard am Forst.

Bauwerk

Die mittelalterliche Feste ist nicht mehr erhalten. Das Schloss Großweichselbach wurde von der Familie Fürnberg ausgebaut und neu eingerichtet. Die Wohn- und Wirtschaftsgebäuden wurden durch den großen viereckigen Innenhof eingegrenzt, wo sich der Sitz des früheren Meierhofes befand. An den Ecken der Anlage befanden sich schlanke Rundtürme mit Kegeldach und Schießscharten.[1]

1817 wurde das Schindeldach des Schlosses abgetragen und das Schloss, nun mehr eine Ruine, begann zu verfallen. Auch eine umfassende Renovierung um 1882 konnte den Verfall nicht wirklich aufhalten.[2] Schließlich wurden das Kernschloss und der über den Hauptbau herausragende Turm abgetragen. Die noch vorhandenen Reste der Anlage wurden erst im 20. Jahrhundert (ca. 1977-1982[2]), nachdem das ehemalige Schloss wieder in privaten Besitz kam, renoviert.[1]

Geschichte

Schloss Großweichselbach heute. Auf dem Bild sind noch die Dimensionen der ursprünglichen Schlossanlage erkennbar.

Namentlich ist das spätere Schloss Groß-Weichselbach erstmals 1160 in einer Urkunde belegt, in welcher ein "Embricho de Wichselbach" als Zeuge genannt wird. Es scheint, dass die Besitzer die Feste bewohnten und sich bis ins 14. Jahrhunderts nach dieser benannten. Die ersten Herren von Weichelbach waren zunächst Gefolgsleute der Peilsteiner. Die seit Anfang des 14. Jahrhunderts hier sesshaften und vielfach bezeugten Weichselbacher waren ein Zweig der Familie Toppel. 1342 gehörte die Feste einer Familie von Wolfstein, die aus dem Mühlviertel stammte. Zwischen 1342 und 1370 ist ein Ottokar von Wolfstein mehrfach belegt. Durch die mit einer Wolfsteinerin gelangte die Feste um 1480 an Volkard (I.) von Auersperg und wenig später durch Erbschaft und Heirat kurzfristig an Freiherr Wilhelm von Hofkirchen. 1628-1723 gehörte Schloss Groß-Weichselbach den Freiherren von Concin, danach ist als Besitzer Johann Anton Praun von Rottenhaus belegt.[2]

Im 19. Jahrhundert befand sich das Schloss zunächst im Besitz der Familie Fürnberg.[1] Vor allem unter Karl Joseph von Fürnberg wurde das Schloss ausgebaut und neu eingerichtet. 1796 verkaufte Joseph von Fürnberg das Schloss, gemeinsam mit anderen Besitzungen, an die k. k. Familiengüterdirektion. Bereits zwei Jahre später kamen Schloss und Herrschaft Groß-Weichselbach durch einen Tausch in den Besitz von Stift Melk, welches die Schlossanlage als Meierhof und Forstverwaltung nutzte, womit ihr Verfall begann. 1977 verkaufte das Stift die völlig heruntergekommene Schlossanlage an Karl-Walter Grill. Dieser ließ die frühere Anlage teilweise wiederherstellen. Seit 1982 ist das frühere Schloss der Wohnsitz seiner Familie.[2]

Schloss Großweichselbach in der bildnerische Kunst

Von Schloss Großweichselbach hat sich ein Gemälde erhalten, welches der Maler Ignaz Ablasser († 1799) im Auftrag von Joseph von Fürnberg vor 1795 anfertigte. Heute hängt es im Kaisersaal auf Schloss Pöggstall (heute Teil der Gemeinde Pöggstall).[3]

Literatur

  • Herbert Neidhart: Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen im Kaisersaal des Schlosses Pöggstall. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 229-233

Weblinks

 Großweichselbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Herbert Neidhart: Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen, 2017, S. 233
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Weichselbach, Wehrbauten.AT, abgerufen am 14. Juni 2020
  3. vgl. Herbert Neidhart: Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen, 2017, S. 222, Abbildung 7, und S. 233