St. Andrä vor dem Hagenthale

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St. Andrä vor dem Hagenthale (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde St. Andrä
St. Andrä vor dem Hagenthale (Österreich)
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Ganzseitige Karten48.32138888888916.206944444444
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Tulln (TU), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Tulln
Pol. Gemeinde St. Andrä-Wördern
Koordinaten 48° 19′ 17″ N, 16° 12′ 25″ O48.32138888888916.206944444444196Koordinaten: 48° 19′ 17″ N, 16° 12′ 25″ Of1
Höhe 196 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 1672 (1. Jän. 2022)
Fläche d. KG 4,541479 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 06327
Katastralgemeinde-Nummer 20104
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
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1672

St. Andrä vor dem Hagenthale ist eine Ortschaft und als St. Andrä eine Katastralgemeinde der Gemeinde St. Andrä-Wördern im Bezirk Tulln in Niederösterreich.

Geografie

Am Ausgang der Hagenbachklamm liegt der Ort St. Andrä vor dem Hagenthale, dessen Ortsgebiet im Nordosten durch die Siedlungserweiterung in den letzten Jahrzehnten in den Ort Wördern übergeht.

Geschichte

Auf dem Plateau des östlich des Ortes gelegenen Kumenberg 295 m, der zumindest seit der Jungsteinzeit besiedelt war, fand man auch Reste einer bronzezeitlichen Höhensiedlung der Böheimkirchner Kultur (ca. 1600 – 1100 v. Chr.). Der Archäologe Clemens Eibner verfasste seine Habilitationsschrift über das späturnenfelderzeitliche Gräberfeld beim Ort. Im Ort selbst wurde ein römisches Kastell aus dem 1./2. Jahrhundert n. Chr. entdeckt.

Nach dem Sieg von Kaiser Karl dem Großen über die Awaren (791 n. Chr.) errichteten Fränkische Soldaten ein „Kirchlein am Bach“ (Chiribach) und weihten es dem Hl. Martin. Somit war Kirchbach auch der ursprüngliche Ortsname von St. Andrä, der urkundlich erstmals 836 in einer Schenkungsurkunde an die Passauer Kirche erwähnt wurde[1], denen hier Besitz zugesprochen wurde und St. Andrä ausbauten. Nach der Schlacht auf dem Lechfeld (955 n. Chr.) siedelten hier vermehrt Bayern und Franken und St. Andrä wurden als Mutterpfarre die Kirchen in Langenlebarn, Tulbing, Königstetten, Zeiselmauer und Mauerbach zugeteilt. Um 1140 lebte hier ein niederer Adeliger namens de Sancto Andre und eine Passauer Urkunde belegt 1185 die Umwidmung des Patroziniums von St. Martin auf St. Andreas, bis schließlich der Name auf den gesamten Ort überging. Bis 1803 war die Kirche im Besitz des Bistums Passau, danach übernahm die Herrschaft Königstetten das Patronat.

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Marktgemeinde St. Andrä ein Arzt, ein Tierarzt, zwei Verkehrsunternehmer, drei Bäcker, zwei Baumeister, zwei Bierniederlagen, ein Branntweinhändler, zwei Fleischer, zwei Friseure, drei Fuhrwerker, zwei Gärtner, vier Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, ein Getreidehändler, ein Glaser, eine Hebamme, zwei Holzhändler, ein Hotel, ein Installateur, ein Wachszieher, ein Leichenbestatter, ein Maurermeister, ein Mechaniker, zwei Müller, ein Rauchfangkehrer, ein Sattler zwei Schlosser, ein Schmied, ein Schneider und zwei Schneiderinnen, drei Schuster, eine Sparkasse, ein Spengler, ein Steinmetz, zwei Trafikanten, drei Tischler, ein Trödler, zwei Viktualienhändler, ein Zimmermeister und ein Zuckerbäcker ansässig. Weiters gab es ein Elektrizitätswerk.[2]

Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

  • Konrad Lorenz (1903–1989), Verhaltensforscher und Nobelpreisträger, begraben auf dem Friedhof in St. Andrä

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ludwig schenkt der Kirche zu Passau eine Kirche und Besitz in Kirchbach im Avarenlande. Urkunde Nr. 18 in: Diese Reihe der Monumenta Germaniae Historica ist nicht bekannt
  2. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 424