Ulrich von Pillichsdorf

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Ulrich (II.) von Pillichsdorf (* im 13. Jahrhundert; † um 1282)[1] war ein einflussreicher Adeliger des Herzogtums Österreich.

Herkunft und Familie

Ulrich (II.) von Pillichsdorf stammte aus einer Ministerialenfamilie[A 1], die um 1209 erstmals belegt ist und sich zunächst nach der Herrschaft Himberg benannte. Seit 1234 benannte sich ein Ulrich von Himberg auch nach der Herrschaft Pillichsdorf. Konrad (I.) von Pillichsdorf war gegen Ende des 13. Jahrhunderts Bischof von Chiemsee. Als bekanntestes Mitglied dieser Familie gilt Dietrich von Pillichsdorf, der seit 1303 das Amt des Hof- und Landmarschalls im Herzogtum Österreich ausübte und als enger Vertrauter von Herzog Friedrich (I.) von Österreich, besser bekannt als König Friedrich "der Schöne", gilt.[2].

Ulrich (II.) war der Bruder von Konrad (I.) von Pillichsdorf, der die Hauptlinie der Familie der Pillichsdorfer weiterführte.[3] Er war zweimal verheiratet:
In 1. Ehe ∞ vermutlich mit der Erbtochter von Heinrich von Rabenstein-Watenstein. Aus dieser Ehe hatte er mindestens zwei Söhne:

  • Konrad von Pillichsdorf-Watenstein
  • Jakob von Pillichsdorf-Watenstein

In 2. Ehe ∞ mit Elisabeth († nach 1299), einer Tochter von Albero von Feldsberg und Gisela von Ort, die nach seinem Tod eine weitere Ehe mit Ulrich (III.) von Kapellen schloss[A 2]. Aus dieser Ehe hatte er einen Sohne:

Leben

Ulrich (II.) von Pillichsdorf zählte zu jenen Landherren des Herzogtums Österreich, welche nach der Schlacht auf dem Marchfeld die Stiftung des Dominikanerinnenklosters von König Rudolf (I.) bezeugten.[4]

Literatur

  • Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9, besonders S. 78-82[A 3]

Einzelnachweise

  1. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 79
  2. vgl. Pillichsdorf, Burgen-Austria.COM, eingesehen am 15. April 2018
  3. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 81
  4. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 58

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
  2. Elisabeth, die sich nach der Burg Rauhenstein benannte, hatte aus ihrer zweiten Ehe noch eine Tochter, Agnes von Kapellen, die mit Albero (VII.) von Kuenring-Seefeld verheiratet war, vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 79
  3. Publikation von Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. Dissertation, Universität Wien, 2015 digital