Umwelt- und Bioressourcenmanagement
Die Studienrichtung Umwelt- und Bioressourcenmanagement (UBRM) wird an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) angeboten. Umwelt- und Bioressourcenmanagement wurde zum Wintersemester 2003/2004 eingeführt und ist damit die jüngste Studienrichtung der Universität. UBRM wird damit von Anfang an als Bachelor- und Masterstudiengang angeboten.
Die interdisziplinäre Studienrichtung bietet den Studenten Lehrinhalte auf den Wissensgebieten der Natur-, Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaften sowie der Ingenieurswissenschaften und der Technik.
Ziel dieses Studiums ist es, jenes Fachwissen zu vermitteln, das die zukünftigen Absolventen dazu befähigt, die Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung auf unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Handeln anzuwenden, um so einen bewussten Umgang mit unseren Ressourcen zu garantieren.
Bachelorstudium Umwelt- und Bioressourcenmanagement
Das Bachelorstudium ist mit sechs Semestern und 180 ECTS-Punkten festgelegt. Davon entfallen 165 ECTS-Punkte auf Pflichtlehrveranstaltungen. Lediglich 15 ECTS-Punkte entfallen auf freie Wahllehrveranstaltungen. Weiters ist ein Pflichtpraktikum von mindestens vierwöchiger Dauer vorgesehen. Abgeschlossen wird mit dem akademischen Grad Bachelor of Science (abgekürzt: BSc oder B.Sc.).
Aus folgenden Fachbereichen setzt sich das Bachelorstudium zusammen:
- Umwelt- und Ressourcenökonomie: Vermittelt werden Kenntnisse über die Struktur und die Funktion marktwirtschaftlicher Systeme auf mikro- und makroökonomischer Ebene.
- Betriebliches Umweltmanagement: Studenten lernen das Spannungsfeld von Nachhaltigkeit und unternehmerischen Entscheidungen zu verstehen, lernen Maßnahmen der Corporate Social Responsibility kennen und werden mit Umweltmanagementsystemen vertraut.
- Umweltpolitik, Umweltrecht und Umweltsoziologie: Begriffe, Konzepte und Theorien der Umweltpolitik sowie der Umweltsoziologie werden vermittelt. Studenten lernen die wichtigsten politischen Akteure sowie deren Interessen in den für das Umwelt- und Bioressourcenmanagement relevanten Politikfeldern kennen. Sie erlernen Grundkenntnisse des Umweltrechts.
- Natur- und formalwissenschaftliche Grundlagen: Vermittlung von grundlegendem, besonders für Umwelt- und Ressourcenfragen bedeutendem Wissen aus den Disziplinen Chemie, Physik, Meteorologie, Zoologie, Botanik und Mathematik.
- Ökosystemlehre: Den Studenten werden die Grundlagen der Ökologie vermittelt. Sie erlernen Grundkenntnisse über die Interaktionen und die Dynamik von terrestrischen und aquatischen Ökosystemen sowie der Bioklimatologie und Bodenkunde, auf deren Grundlage Lebensräume im Hinblick auf ihre Relevanz für den Naturschutz beurteilt werden können.
- Landnutzung und Naturschutz: Vermittlung von Grundkenntnissen der Landwirtschaft und der Waldbewirtschaftung sowie Grundbegriffen der Raumplanung und den wichtigsten Instrumenten des Natur- und Landschaftsschutzes.
- Prozess- und Energietechnik: Kennenlernen der Möglichkeiten und Grenzen regenerativer Energiesysteme, insbesondere der Energiegewinnung aus land- und forstwirtschaftlichen Rohstoffen sowie Vermittlung grundlegender Kenntnisse des technischen Zeichnens, gängiger Werkstoffe und Maschinenelemente sowie der technischen Mechanik, Fluidmechanik und Konstruktionslehre.
- Abfall- und Wasserwirtschaft: Grundlagen der Wasserwirtschaft und des allgemeinen Wasserbaus, der Wasserversorgung, der Abwasserentsorgung, des Gewässerschutzes, der Abfallwirtschaft und Abfallentsorgung.
Masterstudium Umwelt- und Bioressourcenmanagement
Das Masterstudium ist mit vier Semestern und 120 ECTS-Punkten festgelegt, welche sich auf Pflichtlehrveranstaltungen, Vertiefungsbereiche, Fachbereiche, die Masterarbeit und dem Masterseminar sowie freien Wahllehrveranstaltungen verteilen. Im Rahmen der Fachbereiche kann man sich auf die Gebiete Klima, Wasser, Abfall, Energie, w:Regionale Entwicklung, Biodiversität/Landnutzung, Mobilität/Verkehr, Umwelt/Informationsmanagement oder Boden spezialisieren.
Absolventen erhalten den akademischen Grad Diplomingenieur/-in (Dipl.-Ing.).
Statistiken
Im Sommersemester 2015 sind insgesamt 2305 Studenten in UBRM eingeschrieben. Davon entfallen auf den Bachelor 1836 und auf den Master 469 Studenten. Damit ist die Studienrichtung die zahlenmäßig größte der angebotenen Studienrichtungen auf der Universität für Bodenkultur Wien. Insgesamt sind 1212 Frauen und 1093 Männer eingeschrieben. [1]
Die Absolventen in der Berufspraxis
Die Vielseitigkeit der Ausbildung eröffnet den Absolventen viele Berufsfelder:
- In der gewerblichen Wirtschaft, z.B. in der Industrie sowie in Betrieben und Verbänden]] der Energie- und Wasserversorgung oder der Abfallbeseitigung und -verwertung.
- Im Dienstleistungsbereich, z.B. in Ingenieur- und Planungsbüros, im Management von Freizeiteinrichtungen und Schutzgebieten, in der Beratung, Umweltmanagement und [Ökobilanzierung.
- Im öffentlichen Sektor, z.B. in Umweltverbänden, bei Infrastrukturträgern, in Forschungsanstalten und Instituten sowie der öffentlichen Verwaltung.
- Als Selbstständige, z.B. als freiberufliche Consultants, als Sachverständige und Umweltberater.
Durch die individuelle Spezialisierung im Masterstudium ergeben sich zusätzliche Jobaussichten. 2010 übertraf die Nachfrage nach Bewerbern mit UBRM-Qualifikationen die Zahl der Absolventen um das Siebenfache, die Aussichten auf einen Beruf werden als gut angesehen.[2]
Weblinks
- Offizieller Webauftritt der Universität für Bodenkultur Wien
- Informationen für Studieninteressierte
- Forum für UBRM-Studenten
- Webauftritt der ÖH-Studienvertretung UBRM
- UBRM-Alumni
Einzelnachweise
- ↑ Studierendenstatistik der BOKU
- ↑ Nikolaus Koller: Boku: »Die grüne Branche ist anders«. In: DiePresse.com. 9. Juli 2010, abgerufen am 11. April 2013.