Willibald Zunk
Willlibald (Willi) Zunk (* 23. Februar 1902 in Klagenfurt; † 5. Juni 1952 ebenda) war ein Kärnter Maler.
Leben
Willi Zunk stammt aus ärmlichen Verhältnissen und absolvierte bis 1921 die Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt. Zunächst war er Aushilfslehrer in Flaschberg bei Oberdrauburg und dann als Probelehrer nach Radenthein. Kurz in Pisweg kam er nach Maria Saal, wo er im Schulgebäude der Propstei auch wohnen konnte.
Malen lernte nach autodidaktischen Versuchen vermutlich ab 1926 von seinem älteren Freund Herbert Boeckl. Aber auch von Felix Esterl, Maximilian Florian und Arnold Clementschitsch wurde er beeinflusst.
Schon 1928 wurde er aufgrund von Tuberkulose zuerst beurlaubt und dann nach Tiffen versetzt. Mit 1930 beendete er die Lehrtätigkeit ganz und widmete sich nur mehr der Malerei, wobei er durch einige Kunstfreunde in Maria Saal unterstützt wurde. In einem Untermietzimmer am Hauptplatz 1 in Maria Saal konnte er sich ein Atelier einrichten. In dieser Zeit wurde der junge Künstler als Talent gerühmt. Beeinflusst wurde seine Malerei vom französischen Maler Paul Cézanne. Wirtschaftlich ging es ihm jedoch nach der Aufgabe seines Brotberufes als Lehrer nicht sehr gut, er behielt aber trotzdem seinen Humor und seine Lebensfreude.
Nach dem Anschluss im Jahr 1938 stand er als Sozialdemokrat und seiner offensichtlich homosexuellen Neigung unter Beobachtung. Unterstützung fand er nur durch den damaligen Landeskonservator Walter Frodl, der ihm Aufträge für Freilegungen gotischer Fresken, wie in den Kirchen von Irschen, Klein St. Veit oder in Obervellach, zukommen ließ.
Zu Jahresbeginn 1941 wurde er jedoch zum Landschützenbataillon nach Lienz eingezogen, von wo er nach Frankreich an die Front verlegt wurde. Dort konnte der Unteroffizier als Landschaftsmaler weiterarbeiten. Im Oktober 1944 kam er jedoch nach einer neuerlichen Lungenkrankheit in ein Feldlazarett, von dort im Februar 1945 wieder nach Maria Saal.
In Künstlerkreisen anerkannt, übernahm er interimistisch das Amt des Präsidenten im Kunstverein für Kärnten, bevor er die Funktion wieder an Boeckl abgab.
In der britischen Besatzungszone wurde er mit Egon Wucherer beauftragt, die Kunstbestände des Landesmuseums und der Landesgalerie zu inventarisieren. Nach einigen Einzelausstellungen in Kärnten wurde Zunk von der Landesregierung auch in den Kulturbeirat des Unterrichtsministeriums entsandt. 1951 erhielt er einen Anerkennungspreis und 1952 ein Förderungspreis.
Zunk war in Maria Saal auch an der Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde beteiligt. Er war auch Chormeister des Männergesangsvereines. Er war in seinen beiden letzten Lebensjahren auch sozialdemokratischer Vizebürgermeister.
Mit seinen Künstlerfreunden, wie Wucherer, Raimund Kalcher oder Albert Zahlbruckner plante er eine Art Kunstschule zur Ausbildung von Nachwuchsmalern. Zu dem kam es aber nicht mehr. Am 5. Juni 1952 erlitt er einen Blutsturz, an dem er starb. Begraben wurde er am Friedhof Annabichl (Grabnr.III/21/S/10)[1] Da es weder Verwandte noch Nachkommen von Zunk gab, vererbte er sein Gesamtwerk dem Kunstverein für Kärnten.
Würdigung
Am Wohnhaus in Maria Saal wurde zum zehnten Todestag eine Gedenktafel angebracht. In Klagenfurt fanden im Laufe der Jahre auch mehrere Gedenkausstellugnen statt. Die Gemeinde Maria Saal kaufte auch einige seiner Werke aus den verschiedenen Schaffensperioden an.
Literatur
- Abteilung für Kunstgeschichte auf ZOBODAT.at. S.249ff
Einzelnachweise
- ↑ Verstorbenensuche in Klagenfurt abgerufen am 15. November 2020
Weblinks
- Willi Zunk auf Artnet