Wolfgang von Losenstein

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Wolfgang von Losenstein (* um 1480; † 1555), auch Wolf von Losenstein, war ein Adeliger des Herzogtums Österreich (ob der Enns). Er gilt als Begründer der Linie Losenstein-Gschwendt.

Herkunft und Familie

Wolfgang von Losenstein entstammte einer bedeutenden, im Herzogtum Österreich ansässigen Adelsfamilie. Er war einer der Söhne von Georg von Losenstein aus dessen Ehe mit der bairischen Adligen Anna von Törring (* um 1445). Verheiratet war Wolfgang von Losenstein mit Elisabeth von Bozkoviz-Tschernahor. Aus dieser Ehe hatte er sechs Kinder.[1] Einer seiner Söhne war Dietmar (V.)von Losenstein (* um 1510; † um 1577), später ebenfalls Landeshauptmann des Herzogtums Österreich, der 1537 bei der Schlacht von Esseck voübergehend in türkische Gefangenschaft geriet.[2] Mit seinem Nachfahren Franz Anton von Losenstein starb die Linie "Losenstein-Gschwendt" im 17. Jahrhundert aus.[1]

Leben

Im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts unterstützte Wolfgang von Losenstein Bernhard Zeller von Schwertberg († 1521) bei seinen Raubzügen während seiner Fehden. Nach dessen Gefangennahme wurde er ebenfalls angeklagt, nachdem dieser ihn und andere Angehörige des Ritterstandes unter der Folter der Mittäterschaft bezichtigt hatte. Während Bernhard Zeller hingerichtet wurde und einige dieser Beschuldigten inhaftiert waren, konnte Wolfgang von Losenstein, das Gericht davon überzeugen, dass er für die Raubzüge nur Material und Pferde beigestellt hätte, worauf er freigesprochen wurde. In der Forschung gibt es die bisher nicht bewiesene Vermutung, dass er seine Freilassung jedoch in erster Linie dem noch immer beachtlichen Ansehen, in welchem sein längst verstorbener Vaters stand, verdankte. Wolfgang von Losenstein übernahm später die Herrschaft über Schloss Gschwendt (heute Teil der Gemeinde Neuhofen an der Krems) und über den Markt Neuhofen an der Krems.[3]

Wolf von Losenstein soll angeblich für sein raues und hartes Gemüt bekannt gewesen. In einigen Dokumenten deutet sich an, dass er ein Anhänger des mittelalterlichen Faustrechtes war.[2]

Wolfgang von Losenstein in Sage und Legende

Um die Gefangenschaft seines Sohnes Dietmar bildete sich eine Sage: "Die Türkenflucht". Nach dieser war die Gefangennahme seines Sohnes, für dessen Freilassung Wolfgang von Losenstein hohes Lösegeld zahlen musste, die gerechte Strafe für eine Untat, welche er einige Jahre zuvor begangen hatte. So soll er während der "Ersten Wiener Türkenbelagerung" (1529) der Sage nach mehrere Frauen, Kinder und alte Leute aus der Stadt Steyr, die vor osmanischen Heerscharen flüchteten, auf ihrem Weg nach Linz, die sie durch Neuhofen an der Krems führte, gefangen genommen haben. Erst nach der Zahlung von Lösegeld und einer Ehrung für seine Person erlaubte er ihnen die Weiterreise.[2]

Dass Wolfgang von Losenstein Bernhard Zeller von Schwertberg bei seinen Raubzügen zumindest unterstützt hatte, hatte zur Folge, dass er später als Teil von dessen berüchtigter Raubritterbande galt.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Burg Losenstein, Burglosenstein.AT, eingesehen am 31. Oktober 2020
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Türkenflucht, Burglosenstein.AT, eingesehen am 31. Oktober 2020
  3. Raubritter, Burglosenstein.AT, eingesehen am 31. Oktober 2020