Aumühle

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Die Aumühle, auch Heidmühle, Haydmühle oder Schreckmühle ist eine abgegangene Mahlmühle in Rodaun (heute Teil des Wiener Gemeindebezirks).

Geschichte

Die Mühle lag in Rodaun auf dem Grundstück zwischen Schreckgasse, Reulingweg und Ambrosweg. Die Ende des 16. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnte Aumühle befand sich unterhalb der Einmündung der Dürren Liesing am gleichen Mühlbach wie die Wiesmühle, dem die Ambrosgasse weitgehend folgt.

Im 17. Jahrhundert wurde die Aumühle nach einem Riednamen in ihrem Umfeld auch Heidmühle genannt. Ihr erster namentlich bekannter Besitzer war Ferdinand Führer. Später gehörte die Mühle der Familie Hof. 1837-1862 gehörte die Mühle Franz Sonner, unter dem sie stark verschuldet war.[1] Nach ihrem letzten Besitzer Wilhelm Schreck (1838-1897) wird sie auch Schreckmühle genannt[1]. Dieser ließ die spätestens seit dem 17. Jahrhundert bestehende Getreidemühle 1868 nach neuestem technischen Stand umbauen, das Gefälle um um 0,94 Meter erhöhen und eine Dampfmaschine einbauen. Für die Getreideverarbeitung setzte er auf moderne Walzenstühle und Getreidereinigungsvorrichtungen. Die Mühle war zur Belieferung des Wiener Marktes eingerichtet, konnte die zur Verfügung stehende Leistung jedoch kaum ausschöpfen.

1887 ist dazu in der NÖ Landesbibliothek zu lesen: „Die Mühle hat nun 1 Lejeune'sche Hochdruck-Turbine mit 6 bis 20 Pferdekr. (6,6 Meter Gefalle, 0,09 bis 0.31 Kubikmeter abfließendes Wasser in der Sekunde) und 1 Reserve-Dampfmaschine mit 15 Pferdekr.; die Mahlvorrichtung besteht aus 3 Mahlgängen, 2 Paar Walzenstuhlungen, 3 Mehl- und 4 Grießsortier-Zylindern und fünf Sätzen dreifachen Grießputzmaschinen; die Getreidereinigungs-Vorrichtung aus drei Zylindern, 1 Stauber, 1 Trieur und 1 Saugmaschine; die Leistungsfähigkeit der Mühle beträgt beiläufig 1,100.000 kg per Jahr, die Vermahlung jedoch nur zirka 625.000 kg. Weizen und 50.400 kg Korn. Das Getreide wird meist aus Ungarn bezogen, das Mehl findet in Wien, ein kleiner Teil auch in Rodaun Absatz. Die Bezugsverhältnisse von Getreide haben sich infolge Vermehrung der Eisenbahnen auch bei dieser Mühle besser gestaltet, dagegen sind die Absatzverhältnisse von Mehl ungünstiger geworden, weil sich aus demselben Grunde die Zahl der Konkurrenten an dem fast ausschließlichen Absatzorte Wien bedeutend vermehrt hat. Bei der Mühle sind 4 Gehilfen beschäftigt, die nebst vollständiger Verpflegung durchschnittlich einen Wochenlohn von je 5 fl. genießen.“[2]

Vermutlich wurde der Betrieb Anfang des 20. Jahrhundert eingestellt. Die Räumlichkeiten der Mühle wurden später für das Astrid-Lindgren-Zentrum als Schule benutzt. In den Jahren 2014 und 2015 wurde das Gebäude abgetragen, auf dem Gelände wurde 2017 und 2018 die Wohnhausanlage „Aumühle“ errichtet.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Klaus Lohrmann: Die alten Mühlen an der Wien, 1980, S. 41
  2. NÖ Landesbibliothek, Sign. 3364, Das Gebiet des Schwechatflusses, 1878

48.13766049149916.265444674817Koordinaten: 48° 8′ 16″ N, 16° 15′ 56″ O