Conrad Seiser

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Conrad Seiser (* 18. November 1610 in Linz; † 31. März 1654 vermutlich in Graz) war Glockengießermeister in Graz.

Leben

Conrad Seiser, ein Sohn des „Rotschmied, Stuck- und Glockengießers Christoph Seiser, wuchs in Linz auf. Sein Vater, der ursprünglich als Glockengießer in Passau in Bayern arbeitete, kam 1603 nach Linz, wo er mit seiner Frau Maria insgesamt sechs Kinder hatte. Von Christophs Jugend ist nicht viel bekannt. In der heute als Grazer Stadtpfarrkirche heiratete 1639 er Katharina Sturm mit der er zwei Kinder hatte.

Gleich nach seiner Hochzeit wurde er zum „Hof-, Stuck- und Glockengießer“ ernannt und zog in das Hofgießhaus am Sacktor. Die kaiserliche Gusshütte in Graz zählte damals zu den bedeutendsten Gießereien in Österreich. Die Stuckgießereien wurden nach der Ersten Türkenbelagerung auch in Graz befohlen, die eben Geschütze herstellen sollten, nebenbei aber auch Glocken herstellen konnten. So findet man in den Archiven, dass Seiser aus türkischen Kartaunen drei Kanonen umgießen sollte. Auch ein Wasserhebewerk für ein Quecksilberbergwerk in Idria findet sich dort. Als Glockengießer findet man ihn seltener. Erhalten sind nur drei Glocken. Eine hängt in der Kapelle des Schlosses Neuschloss in Wundschuh, eine weitere in der Filialkirche Siget in der Wart in Unterwart. Sowie eine weitere in einer ehemaligen Kapelle im Schloss Schwarzenegg, die erst im Jahr 2017 wiederentdeckt wurde.

Die letzten Lebensjahre wurde Seiser schwer krank und starb am 31. März 1654 und wurde am 2. April 1654 bestattet. Als Stuckgießer trat 1655 Adam Roßtauscher seine Nachfolge an.[1]

Literatur

  • Susanne Pink: Die Wiederentdeckung einer Glocke des barocken Grazer Glockengießermeisters Conrad Seise, (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Der Glockengießer aus Lasberg in den OÖ Heimatblättern Heft 3/4 von 1980 abgerufen am 24. Jänner 2023