Hubert von Doblhoff-Dier

Gruft Familie von Doblhoff-Dier am Badener Helenenfriedhof

Hubert Freiherr von Doblhoff-Dier (* 30. Juli 1926 auf Schloss Ctienitz, Prag (Tschechoslowakei); † 15. August 2023 in Baden bei Wien) war ein österreichischer Manager der SUGANA Zuckerfabriken und ein Verfechter der Ökumene.

Leben

Hubert Freiherr von Doblhoff-Dier kam in der Zwischenkriegszeit als jüngstes Kind von Otto Freiherr von Doblhoff-Dier und dessen Gattin Freiin Rosa geb. von Schöller auf Schloss Ctienitz, welches sich zu jener Zeit im Besitz der Familie seiner Mutter befand, zur Welt und wurde nach evangelischem Ritus getauft. In den Jahren 1941 bis 1944 verlor er seine beiden älteren Brüder Georg und Christoph sowie seine Schwester Rosemarie. Neben ihm überlebte lediglich seine Schwester Dorothea den Zweiten Weltkrieg.

Nach Besuch des Realgymnasiums in Eisenstadt maturierte Doblhoff-Dier 1944 und wurde danach zum Militärdienst in die Wehrmacht eingeteilt. Nach Kriegsende studierte er 1945 bis 1950 an der Universität Innsbruck sowie an der Technischen Universität Wien und schloss sein Studium als Diplom-Ingenieur für Maschinenbau ab. Schon ein Jahr später fand im Juli 1951 seine Hochzeit mit Marie Sophie geb. Prinzessin von Auersperg in Maria Plain bei Salzburg statt, die ihm fünf Kinder schenkte.

In den 1950er Jahren stellte ihn die Leipnik-Lundenburger Zuckerfabrik AG, welche 1867 einst von Alexander von Schoeller - einem Mitglied der Familie mütterlicherseits - mitgegründet wurde, als Angestellter im Konstruktionsbüro der Leopoldsdorfer Zuckerfabrik ein. In dieser Zeit war Doblhoff-Dier mit seiner Familie in Leopoldsdorf im Marchfeld ansässig und stieg 1955 zum Schichtleiter des Werks auf. Danach wurde er 1959 als Prokurist in das Wiener Zentralbüro der „Leipnik-Lundenburger Zuckerfabriken AG“ berufen und übersiedelte samt Familie nach Baden, dem Stammsitz der Familie von Doblhoff-Dier.

Anno 1962 erfolgte die Bestellung zum stellvertretenden Vorstandsmitglied und 1964 zum Mitglied des Vorstandes, wo er 1975 zum Vorsitzenden des Vorstandes der „Marchfelder Zuckerfabriken GmbH“ bestellt wurde. 1977 verantwortete Doblhoff-Dier die Verschmelzung der „Marchfelder Zuckerfabriken GmbH“ mit der „Strakosch Zuckerfabriken GmbH“ zur „SUGANA Zuckerfabriken GmbH“ und stieg zum technischen Geschäftsführer auf. Daneben war er als Vorsitzender des Aufsichtsrates der „Österreichischen Rübensamenzucht-Gesellschaft“ und Präsident des Verwaltungsrates des „Technischen Überwachungsvereines Austria“ tätig.

Zeitlebens engagierte sich Hubert Doblhoff-Dier nach dem Vorbild seiner Eltern, sein katholischer Vater sowie seine evangelische Mutter hatten ihm mit der ökumenischen christlichen Kultur vertraut gemacht, für die Ökumene. Als Presbyteriumsmitglied sowie langjähriger Kurator der evangelischen Gemeinde in Baden wurde er für sein Engagement von der katholischen Pfarre St. Christoph mit dem Ehrenring derselben ausgezeichnet. Da seine Familie die Eigentümerschaft über die Herrschaft Rauhenstein im Helenental, auf der sich auch die Burg Rauhenstein sowie auch die Filialkirche St. Helena befindet, innehat, war er als Mitglied der Evangelischen Kirche zugleich auch Patronatsherr über diese Pfarrkirche.

Nach seiner Pensionierung im Jahre 1989 leitete er bis 2008 die Verwaltung der Doblhoff-Dier'schen Land- und forstwirtschaftlichen Liegenschaften. Hubert Freiherr von Doblhoff-Dier verstarb am 15. August 2023 im hohen Alter von 97 Jahren in Baden und wurde unter großer Anteilnahme am Helenenfriedhof in Baden zur letzten Ruhe bestattet.

Auszeichnungen

• Ehrenring der katholischen Pfarre Baden St. Christoph

Literatur

• NÖN – Große Trauer um Hubert Doblhoff-Dier in Baden

Weblinks

 Hubert von Doblhoff-Dier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

• Fotos zum Schlagwort Doblhoff in der Topothek der Gemeinde/Region Leopoldsdorf_im_Marchfeld (Urheberrechte beachten)