Joseph Hyrtl

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Josef Hyrtl (* 7. Dezember 1810 in Eisenstadt; † 17. Juli 1894 in Perchtoldsdorf) war ein österreichischer Anatom. Josef Hyrtl, der mit seinen Studien und Forschungen überregionale Bedeutung erlangte, hat auch an zahlreichen Orten lokale Bedeutung.

Hyrtls Geburtsort

Heutiges Pfarrzentrum in Eisenstadt-Oberberg

Hyrtl's Familie wohnte in einem Musikerwohnhaus in Eisenstadt des Fürsten Esterházy, das heute als Pfarrheim in Oberberg dient, wo er auch geboren ist. Auch sein Bruder, der Kupferstecher Jakob Hyrtl (1799–1868) war hier beheimatet. Als Sohn eines Musikers kam er bald nach Wien zu den Sängerknaben an der k.k. Hofkapelle.

Würdigung

Noch zu Lebzeiten wurde er zu einem Ehrenbürger Eisenstadt ernannt. Zum seinem 150. Geburtstag wurde von Paul Steindl ein Hyrtldenkmal am gleichnamigen Platz errichtet.[1] In zahlreichen Orten rund um Eisenstadt wurden ebenfalls Straßen oder Gassen nach ihm benannt, wie in Hornstein, Müllendorf.

Leben und Wirken in Perchtoldsdorf

Hyrtlhaus in Perchtoldsdorf
Ehrengrab am Friedhof in Perchtoldsdorf

Bei einer seiner Kurreisen mit seiner Lebensgefährtin Auguste Conrad, die er erst 1870 heiratete, lernte Hyrtl Perchtoldsdorf kennen und erwarb im Jahr 1869 das Haus Kirchengasse 1.[2] Als er wegen zunehmender Sehschwäche im Jahr 1874 in den Ruhestand trat, zog er sich mit seiner Frau Auguste Hyrtl in dieses Haus zurück. Seine Forschungsarbeiten setzte er aber trotzdem fort. Vor allem der Entwicklung der medizinischen Fachsprache widmete er sich.

Im Jahr 1875 wurde Hyrtl zum Ehrenbürger ernannt. Im Gegenzug vermachte er auch von seinem Vermögen namhafte Beträge neben der Stiftung des Mödlinger Waisenhauses für wohltätige Zwecke der Gemeinde Perchtoldsdorf. So ermöglichte er im Jahr 1886 die Errichtung einer Kinderbewahranstalt, dem heutigen Kindergarten Hochstraße 28[3] und dem Bürgerspital.

Er starb am 17. Juli 1894 und wurde in Perchtoldsdorf in einem Ehrengrab bestattet. In diesem Grab wurde auch seine Frau Auguste, die im Jahr 1901 starb, begraben.

Würdigung

Eine Gasse vom Marktplatz zur Leonhardiberggasse wurde nach ihm benannt. Sein Wohn- und Sterbehaus wurde 1991 renoviert und steht unter Denkmalschutz. Auch eine Hyrtl-Monografie wurde von der Gemeinde aufgelegt.

Hyrtl in Mödling

Waisenhaus mit Kirche in Mödling

Mit einem Teil seines nicht unbeträchtlichen Vermögens errichtete er, entstehend aus seiner Armutserfahrung in seiner Jugend, eine Stiftung für eine niederösterreichische Landeswaisenanstalt. Der Verein, mit dessen Leitung Schöffel beauftragt wird, wird dem Protektorat des Landesausschusses unterstellt. So konnte am 1. Oktober 1886 in Mödling das erste Gebäude für 48 Kinder und 1890 ein zweites für 100 Kinder eröffnet werden. Zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 1894 betrug der Stiftungswert 3 Millionen Goldkronen. Bis zum Jahr 1911 konnten insgesamt 455 Plätze für Waisenkinder geschaffen werden.

Würdigung

Von der Stadtgemeinde erhielt er zu Lebzeiten die Ehrenbürgerwürde verliehen. Nach seinem Tod wurde die Hyrtlstraße in Neumödling nach ihm benannt.

Im Jahr 2019 wurden Bestrebungen bekannt, Hyrtl wegen seiner Leistungen um das Waisenhaus selig zu sprechen. Beteiligt ist neben der Pfarre St. Othmar auch Bürgermeister Hintner.[4]

Würdigung in anderen Orten

Literatur

  • Gasser/Mitterwenger/Karanitsch: Der Anatom Joseph Hyrtl 1810-1894, 1991
  • Die Hyrtlsche Waisenanstalt in der Landeschronik Niederösterreich, 1994, S.319 ISBN 3-85447-254-4

Einzelnachweise

  1. ..anlässlich des 150. Geburtstages.. abgerufen am 6. Dezember 2017
  2. Der Eremit von Perchtoldsdorf in der Wiener Zeitung vom 3. Dezember 2010 abgerufen am 28. März 2015
  3. Perchtoldsdorfer Rundschau 10/86
  4. Josef Hyrtl auf Pfarre St. Othmar abgerufen am 24. Oktober 2019

Weblinks

 Joseph Hyrtl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

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