Ilse Kiener

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Ilse Kiener (* 1939 in Vöcklamarkt; † 2022) war eine österreichische Malerin, Grafikerin und Autorin. Sie war Mitglied der Innviertler Künstlergilde.

Leben

Ilse Kiener wurde 1939 im oberösterreichischen Vöcklamarkt geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie unter anderem im „Kaltenbrunnerhaus“ und im „Bachmayerhäusl“ in Vöcklamarkt; ihre Erlebnisse der unmittelbaren Nachkriegszeit hielt sie später auch schriftlich fest.[1]

Kiener arbeitete ursprünglich als Büroangestellte. Sie war verheiratet, Mutter von vier erwachsenen Kindern und lebte in Timelkam. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit engagierte sie sich über Jahrzehnte im kulturellen Leben ihrer Heimatgemeinde, unter anderem war sie 55 Jahre lang aktives Mitglied im Kirchenchor Timelkam.[2]

Ihre Ausbildung in Zeichnung und Malerei begann sie 1989. Sie lernte unter anderem bei Heinz Bruno Gallée, Herwig Berger, Valentin Oman und Josef Zenzmaier. Zwischen 2004 und 2011 besuchte sie mehrfach die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg[3] (Klassen Ingeborg Lüscher, Michael Morgner, Xie Nanxing sowie Radierung bei Krystina Piotrovska und Denes Miklosi).[4]

Seit 2006 war Kiener Mitglied der Innviertler Künstlergilde.[5]

Ilse Kiener verstarb im Jahr 2022 und wurde in Timelkam begraben.[6][7]

Werk

Kieners Werk umfasst Arbeiten in Tusche, Kreide, Aquarell und Acryl sowie Druckgrafik.

Ein wesentlicher Teil ihres Schaffens war von ihren weltweiten Reisen geprägt. In zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland (u. a. Deutschland) präsentierte sie Werke, die auf Malreisen in die Toskana, ins Piemont, die Provence, nach Burgund, Prag, Tunesien, Kanada sowie Tahiti und Moorea entstanden waren.

Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Auseinandersetzung mit Literatur. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Alfred Kubins Roman Die andere Seite schuf Kiener 2009 einen Zyklus von 34 Zeichnungen. Darin visualisierte sie die von Kubin beschriebenen Halluzinationen und Untergangsvisionen der fiktiven Traumstadt „Perle“.[4]

Als Autorin veröffentlichte sie 2015 das Buch Was ist normal?, in dem sie autobiografische Einblicke in die Nachkriegsgeschichte von Vöcklamarkt gab.[1]

Ausstellungen (Auswahl)

Kiener war an mehreren Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Österreich (u. a. Salzburg, Wien, Gmunden, Vöcklabruck) und Deutschland (u. a. München) sowie in Italien (Rom/Trastevere, Klasse Andrea Fogli) beteiligt.[8]

  • 2010: Teilnahme an Vernissagen u. a. im Bereich Kunst.lokal, Groß-Enzersdorf
  • 2012: Reflexionen zu Kubin, Museum Innviertler Volkskundehaus in Ried im Innkreis (Einzelausstellung)[5][8]
  • 2012: Was ein Erzbischof geträumt haben könnte…, Galerie 20gerhaus[9]
  • 2014: Ausstellung im Schatzdorferhaus (Pramet)[10]

Auszeichnungen

Von ihrer Heimatgemeinde Timelkam erhielt sie das Ehrenzeichen der Gemeinde in Gold in der Kategorie Kunst Kultur und Wissenschaft.[11]

Publikationen

  •  Ilse Kiener: Was ist normal?. Kilian-Verlag, Vöcklabruck 2015, DNB 1070602698.
  • sieben Gedichte und Zeichnungen in:  Einigspiarn : Anthologie 2016 : Gedichte und Prosa. Frankenburg am Hausruck 2016, DNB 1127602691.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Lesung: „Was ist normal?“, In: Tips, 30. November 2015, https://www.tips.at/nachrichten/voecklamarkt/kultur/332161-lesung-was-ist-normal,, abgerufen am 23. November 2025.
  2. Kiener blickt auf 55 Jahre beim Kirchenchor zurück., 22. Dezember 2013, https://www.meinbezirk.at/voecklabruck/c-lokales/kiener-blickt-auf-55-jahre-beim-kirchenchor-zurueck_a792156, abgerufen am 23. November 2025.
  3. Ilse Kiener. Innviertler Künstlergilde, archiviert vom Original am 15. August 2022, abgerufen am 4. August 2025 (deutsch).
  4. 4,0 4,1 Ilse Kiener: Reflexionen zu Kubin. Archiv 20gerhaus, abgerufen am 23. November 2025. Anmerkung: Diese Quelle ist nicht nachvollziehbar.
  5. 5,0 5,1 Neue Ausstellung Kiener: Reflexionen zu Kubin., https://www.meinbezirk.at/ried/c-lokales/neue-ausstellung-kiener-reflexionen-zu-kubin_a154965, 28. März 2012, abgerufen am 23. November 2025.
  6. https://zeitung-pdf.tips.at/_PDFDATA/2022/TIV_25.pdf
  7. https://www.dioezese-linz.at/dl/rtnsJLJKmoolJqx4KJK/2022_Herbst_fuer_Homepage_pdf
  8. 8,0 8,1 https://www.ried.at/30_03_-09_06_2012_-_Ilse_Kiener_-_Reflexionen_zu_Kubin
  9. https://www.20gerhaus.at/archiv/2012/april-12-kiener/
  10. https://www.meinbezirk.at/ried/c-lokales/advent-einstimmung-im-schatzdorferhaus_a1141795
  11. Gemeindeehrung am Nationalfeiertag vom 11/2013 abgerufen am 4. Dezember 2025