Margaretha von Aspan

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Schloss Wimsbach, auf dem Marusch von Zelking lebte, auf einem Stich aus dem Jahr 1674 nach Georg Matthäus Vischer (1628-1696)

Marusch von Zelking (* im 16. Jahrhundert, um 1589; † 17. Jahrhundert, vor dem 20. Jänner 1615), auch Margaretha von Zelking, Margaretha von Aspan, Marusch Aspanin oder Margaretha von Tschernembl, war eine Adelige des Erzherzogtums Österreich ob der Enns[A 1].

Herkunft und Familie

Marusch von Zelking stammte aus einer Adelsfamilie, die im Mittelalter Besitzungen in den heutigen Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich besaß. Sie war die Tochter von Peter Wilhelm von Zelking aus dessen Ehe mit Justina von Polheim (zu Leibnitz). Marusch von Zelking war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder.[1] Verheiratet war sie

∞ in 1. Ehe mit Jakob von Aspan, Herr von Haag zu Liechtenhaag und Wimsbach auf Hartheim († im Herbst 1609)
  • Freiherr Hans Joachim von Aspan
  • Freiin Marusch von Aspan
∞ (Eheschließung um 1630) mit Freiherr Georg Ulrich von Kainach
  • Freiin Rosa (Rosina) von Aspan
∞ (seit 1608) mit Freiherr Ehrnreich von Landau zu Haus und Rappottenstein
∞ in 2. Ehe mit Veit Albrecht von Tschernembl († nach 1616), Bruder von Georg Erasmus von Tschernembl, einem Anführer der evangelischen Stände im Herzogtum Österreich ob der Enns. Er befand sich 1602/03 in osmanischer Gefangenschaft.[2]

Leben

Marusch von Zelking, die 1584 mit Zustimmung ihres Bruders Hans Wilhelm von Zelking von ihren früheren Vormunden Freiherr Luß von Landau zu Haus und Rappottenstein und Freiherr Hans von Haym zum Reichenstein mit ihrem ersten Ehemann verheiratet wurde, hatte dieser Ehe selbst zugestimmt. Gegen eine Abfertigung, die ihr Bruder ihr zusicherte, leistete sie eine Verzichtserklärung auf weitere Erbansprüche, wie damals üblich, wobei sie allerdings ausdrücklich festhielt, dass ihr wesentlich mehr zugestanden hätte.[1] Mit ihrem Ehemann, der zu bedeutendsten Adligen des Herzogtums Österreich ob der Enns zählte[3], dürfte sie zunächst auf dem Schloss Wimsbach bei Wels gelebt haben. Das Schloss Hartheim, das er ebenfalls besaß, ließ er damals zu einem Renaissanceschloss umbauen, wobei sie diesen Bau finanziell förderte.[1]

Die Beziehung von Marusch zu ihrem Bruder Hans Wilhelm scheint nicht die Beste gewesen zu sein. Dass er gegen das Legat, das ihr Wandula von Zelking († 1584) ausgesetzt hatte, mit Berufung auf ihre Verzichtserklärung eine Klage einbrachte, statt diese Angelegenheit mit ihr persönlich zu klären, dürfte sie sehr schlecht aufgenommen haben.[1] Allerdings wurden ihre Kinder in seinem Testament aus dem Jahr 1622 bedacht.[3]

Jakob von Aspan gehörte zu den Anführern der ständischen Opposition im Herzogtum Österreich, die sich vor Erzherzog Matthias von Österreich in Wien zu verantworten hatte.[3] Nach seinem Tod wurde Marusch von Zelking mit Zahlungsforderungen konfrontiert, deren Begleichung sie ablehnte. Ihre Hauptargumentation begründete sich darauf, dass sie von ihrem Ehemann nichts geerbt hätte, sondern alles in den Besitz ihres Sohnes Hans Joachim von Aspan übergangen wäre, was dieser allerdings bestritt. In der Folge kam es zwischen beiden zu Konflikten.[4] Marusch von Zelking, die eine weitere Ehe schloss, soll ihrem zweiten Ehemann enorme Schulden hinterlassen haben.[5]

Erinnerungen an Marusch von Zelking

Von dem Umbau von Schloss Hartheim, die sie und ihr erster Ehemann finanzierten, sind die Portale erhalten geblieben. Sie befinden sich heute zum Teil in Schloss Eferding und im Schlossmuseum in Linz.[6]

Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 162-179

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 447
  2. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 449
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 448
  4. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 448f.
  5. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 450
  6. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 447f.

Anmerkungen

  1. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns und Österreich unter der Enns. Das Herzogtum Österreich ob der Enns, das spätere Erzherzogtum und Kronland Österreich ob der Enns, umfasste im 16. Jahrhundert 5. Jahrhundert wesentliche Teile des heutigen Bundeslandes Oberösterreichs, ausgenommen das Innviertel.