Nördliches Waldviertel
Das Nördliche Waldviertel wird im Naturschutzkonzept Niederösterreich als Region innerhalb der Hauptregion Waldviertel definiert.[1] Die Größe wird dort mit ca. 1554 km² angegeben. Die Regionengliederung ist ein Instrument der Raumplanung des Landes Niederösterreich.
Abgrenzung
Im allgemeinem Sprachgebrauch wird das nördliches Waldviertel als die österreichische Grenzregion zur tschechischen Region Südböhmen[2] im nördlichen Teil des Waldviertels verstanden.[3]
Nach dem Naturschutzkonzept Niederösterreich baut die Gliederung in Regionen weitgehend auf den Teilräumen des 1999 erstmals veröffentlichten Naturschutzkonzeptes auf. Die gegenständliche Region ist eine Zusammenfassung der Teilräume Wild, Gmünder Senke, Litschauer Ländchen, Mittleres und Westliches Thayatal, Nördliches Thayahochland, dem Südliches Thayahochland und jenen 73 Prozent des Weitersfelder Hochlands, die auf dem Gebiet des Bezirks Horn liegen.
Die Region besteht aus einer agrarischen Offenlandschaft mit vielfältigen Zwischenstrukturen wie Feldrainen, Hecken und Alleen und umfasst in West-Ost-Erstreckung ein Gebiet von über 60 km. Das angrenzende Südwestliche Waldviertel ist dagegen von kleinteiligen Nutzungsmustern geprägt. Charakteristisch für das Südöstliche Waldviertel sind Flusstäler und Feuchtgebietskomplexe.
Beschreibung
Das Nördliche Waldviertel besteht aus mehreren Hochflächen und den darin eingeschnittenen Flussläufen wie jenen der Thaya sowie der Senke von Gmünd, ein verlandetes Seengebiet. Die Niederschlagsmengen nehmen von West nach Ost deutlich ab, weshalb Ackerbau und Grünlandnutzung im Westen häufiger anzutreffen ist, während im Osten die ursprünglich existierenden Laubmischwälder oftmals in Fichtenforste umgewandelt wurden. Intensive Landwirtschaft ist auch längs der Bäche und Flüsse verbreitet, sofern die Talböden zugänglich sind. Auch die Fischzucht prägt mit oft sehr alten Teichanlagen die Landschaft. Die Region nördliches Waldviertel ist seit vielen Jahren geprägt durch die Abwanderung der Bevölkerung.[4] Das nördliches Waldviertel wird zu den Agrarräumen gezählt, die sowohl klimatisch als auch bodenmäßig benachteiligt sind.[5]
Geologie
Neben dem Böhmerwald und dem nördlichen Mühlviertel ist das nördliche Waldviertel das einzige Gebiet in dem Eisgarner Granit vorkomment.[6][7]
Schutzgebiete
Innerhalb der Region liegen die folgenenden Naturparke:
- Naturpark Blockheide-Gmünd (mit dem Naturschutzgebiet Blockheide-Eibenstein)
- Naturpark Dobersberg
- Naturpark Geras (mit Naturschutzgebiet)
- Naturpark Heidenreichsteiner Moor (mit dem Naturschutzgebiet Gemeindeau)
- Naturpark Schremser Hochmoor (mit Naturschutzgebiet)
Teilweise in der Region liegen das Europaschutzgebiet (FFH-Gebiet AT1201A00) Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft (mit den Naturschutzgebieten Bruneiteich, Lainsitzniederung und Rottalmoos), das Europaschutzgebiet (FFH-Gebiet AT1209A00) Westliches Weinviertel (geringer Anteil) und das Vogelschutzgebiet (AT1201000) Waldviertel (geringer Anteil, mit dem Naturschutzgebiet Gebhartsteich)
Einzelnachweise
- ↑ Naturschutzkonzept Niederösterreich Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Naturschutz, St. Pölten 2015
- ↑ Nachhaltige Energienutzung Nördliches Waldviertel - Südböhmen europaforum.or.at
- ↑ Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen dem nördlichen Waldviertel und Südböhmen
- ↑ Abwanderung ist nicht zu stoppen Neue Zürcher Zeitung
- ↑ Österreichs Landwirtschaft im Eu-Agrarsystem, Österreichischer Agrarverlag, 1997, S. 103, [1]
- ↑ Erdgeschichte des Waldviertels
- ↑ Eisgarner Granit
Literatur
- Alf Krauliz: Natur und Kultur im Grenzbereich nördliches Waldviertel und südliches Tschechien – Identität und Stärken einer Region, Studie und Endbericht zum Projekt CINDIS 1, Wien 2002.