Skigebiet Bödele

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Skigebietsübersicht

Das Skigebiet Bödele (offiziell: Bödele-Hochälpele-Schwarzenberg) befindet sich zur Gänze in der Gemeinde Schwarzenberg in Vorarlberg. Es umfasst rund 23,6 Kilometer Naturschnee-Skipisten (Stand 2023).

Name

Der Name des Skigebiets leitet sich von einer hier befindlichen Alpe bzw. dem Namen eines Berggipfels bzw. dem Namen der Gemeinde Schwarzenberg ab. Bödele ist ein Name für einen Teil der Alpe Oberlose. Der Hochälpelekopf ist ein Berggipfel (1463 m ü. A.), zu dem der Hochälpelelift führt und an dessen Ostseite die Hochälpelealpe liegt.

Lage

Das Skigebiet Bödele ist vom östliche gelegenen Dorf Schwarzenberg rund drei Kilometer Luftlinie entfernt. Zur im Westen gelegenen Stadt Dornbirn sind es rund 4 ½ Kilometer. Das Skigebiet erstreckt sich von 1056 m ü. A. (Talstation Weißtannenlifte) bis 1456 m ü. A. (Bergstation Hochälpelelift) (gesamt rund 400 Höhenmeter) und umfasst rund 300 Hektar.

Geschichte

Das Skigebiet Bödele wurde bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts begründet. Das Bödele kann aufgrund der hier stattgefundenen Skigeschichte zusammen mit dem Arlberg als Wiege des Skisports in den Alpen bezeichnet werden.

Skispringen

1903 legte Viktor Sohm erste Pläne für eine Sprungschanze am Bödele vor[1] und er baute auch die erste Sprungschanze am Lank ungefähr an der Stelle, an der sich auch heute noch eine Sprungschanze befindet.[2] 1904 fand das erste Skispringen noch auf einfachen Sprunghügeln am Bödele statt.[3] Die heute bestehende Lankschanze[4] ist eine von der FIS homologierte Sprungschanze mit einer Konstruktionsweite von 83 Metern.[5]

Skifahren

1907 wurde der erste Schlittenlift am Bödele in Betrieb genommen. Vom 3. bis 4. Februar 1912 fand auf dem Bödele die 6. Österreichischen Ski-Meisterschaft (sechster Verbandswettlaufes des Österreichischen Skiverbandes) statt. Verantwortlich dafür war der Verein Vorarlberger Skiläufer (VVS). Die Gesamtleitung hatte Viktor Sohm inne.[6] Bereits in den Jahren zuvor hat der VVS das jährlich durchgeführte Bödele-Skirennen ausgerichtete.[7]

1951 wurde am Lank schließlich ein Schlepplift von der Dornbirner Seilbahngesellschaft in Betrieb genommen, der Lanklift. 1957 wurde der Schlepplift auf den Hochälpelekopf von der Hochälpele Schiliftegesellschaft mbH fertiggestellt. Der Hochälpelelift ist auch bis heute der Hauptzubringer in das gesamte Skigebiet und hat rund 1700 Meter Schlepplänge und gilt daher als sehr anspruchsvoll für den Nutzer.

Weitere Liftanlagen:

  • Schlepplift Oberlose I und II (Dornbirner Seilbahngesellschaft), je 240 Meter Schlepplänge,
  • die Schlepplift-Doppelanlage Weißtanne I und II (Hochälpele Schiliftegesellschaft mbH), je 240 Meter Schlepplänge,
  • der Kurvenlift (Schlepplift ) Halde (Haldenlifte Schwarzenberg GmbH), 1150 Meter Schlepplänge,
  • der Schlepplift Seeblick (Hochälpele Schiliftegesellschaft mbH), 500 Meter Schlepplänge,
  • der Kurvenlift (Schlepplift ) Alpenblick (Haldenlifte Schwarzenberg GmbH), 850 Meter Schlepplänge,
  • der Schlepplift Hag (Haldenlifte Schwarzenberg GmbH), 260 Meter Schlepplänge, und zuletzt der
  • der Schlepplift Schanzenblick (Dornbirner Seilbahngesellschaft), 270 Meter Schlepplänge, und
  • der Seillift Meierei (Dornbirner Seilbahngesellschaft), 120 Meter Schlepplänge.[8]

Im Bereich der Haldenlifte fand am 10. Jänner 1987 auf der Spielmoosabfahrt eine Weltcup-Abfahrt der Damen statt[9] Vom 6. auf den 7. Jänner 1989 zwei Weltcup-Riesentorläufe der Damen.[10]

Der aus Lustenau stammende für Luxemburg startende mehrfache Weltcupsieger Marc Girardelli nutzte das Bödele als Kind und Jugendlicher für das Aufbautraining und auch später, nachdem er das Alpenhotel Bödele erworben hatte – zeitweise für seine Trainingseinheiten.

2000 wurde der bisherige Schlepplift am Lank (Lanklift) zu einer 4er-Sesselbahn umgebaut. Die Sesselbahntrasse hat rund 910 Meter Länge.

Skipisten

Im Skigebiet bestehen alle Schwierigkeitsgrade von

  • Blau (einfach – auch für Anfänger geeignet) über
  • Rot (mittel) bis
  • Schwarz (schwierige Abfahrt – für Könner) sowie

einige ausgewiesene, nicht präparierte Skirouten, die teilweise bis ins Tal führen. Einige nicht ausgewiesene Skirouten werden nur von Einheimischen genutzt und erfordern gute Kenntnis der Örtlichkeiten und können nur bei ausreichender Schneelage genutzt werden.

Pistenpräparierung

Die Pistenpräparierung wird auf den ausgeschilderten Skipisten mechanisch durch Pistenraupen vorgenommen, die teilweise mit Seilwinden ausgestattet sind, wodurch besondere Vorsicht bei der Abfahrt außerhalb der Skiliftöffnungszeiten erforderlich ist, da ein quer über die Skipiste gespanntes Windenseil in der Nacht bzw. bei schlechten Sichtverhältnissen kaum zu erkennen ist.

Rodeln

Bei der Doppel-Schleppliftanlage Oberlose wird ein sogenanntes „BERGaufRODELN“ angeboten. Dabei werden spezielle Rodel (Leihrodel) mit dem Schlepplift hinaufbefördert, wodurch sich der Rodler den Aufstieg des Hanges erspart. Die Abfahrt erfolgt auf einem eigens abgegrenzten Pistenteil.

Skischule und Skiverleih

Bereits vor der Errichtung der ersten Seilförderanlage bestanden am Bödele Skischulen. Im Skigebiet befanden sich 2023 zwei Skischulen. Es wird auch ein Skiverleih angeboten:

  • Skischule Schwarzenberg bei der Hochälpelelift Talstation und die
  • Ski- und Snowboard¬schule Bödele beim Hotel Marvia
  • Skiverleih bei der Talstation Hochälpelelift
  • Skishop Bödele beim Hotel Marvia

Gastronomie

Mehrer Hotel und Gastronomiebetreibe befinden sich beim Bödele Skigebiet bzw. inmitten desselben. Teilweise sind diese Hotel- und Gastronomiebetriebe auch im Sommer geöffnet:

  • Dornbirner Hütte (früher: Reichsbundhütte Nähe Lanklift
  • Hotel Marvia beim Losenpass
  • SB-Restaurant beim Hochälpelelift
  • Imbisskiosk bei der Talstation vom Lanklift
  • Lankhütte Nähe Schanzenblicklift
  • Meierei Nähe Bergstation Oberloselifte
  • Alpenhotel Bödele vis-a-vis Bödeleparkplatz
  • Bregenzer Hütte (Naturfreundehütte)
  • Haldenstüble beim Haldenlift
  • Hochälpelehütte am Hochälpelekopf (Alpenvereinshütte)
  • Lustenauer Hütte (Alpenvereinshütte)
  • Skihütte des Skivereins Schwarzach.

Beschneiungsanlage

Der Einsatz von Beschneiungsanlagen zur Herstellung von Schnee mit Schneekanonen oder Schneelanzen etc. wurde seit 1991 am Bödele diskutiert und geprüft. Damals war der erste Winter, an dem es seit Bestehen des Skigebiets nicht möglich war an Weihnachten alle Skilifte zu öffnen. Dadurch, dass das Skigebiet nur wenig Bäche aufweist, die zur Sammlung von Wasser in Speicherteichen geeignet sind, daher relativ teures Trinkwasser hochgepumpt werden müsste, wurde bisher auf die Installation und den Betrieb von dauerhaft installierten Beschneiungsanlage verzichtet. Nur im Bereich der Haldenlifte wurden Schneekanonen kurzzeitig eingesetzt.[11]

Der Einsatz wird jedoch immer wieder diskutiert. Nach einer Machbarkeitsstudie 2021 soll die Errichtung etwa fünf Millionen Euro kosten (ohne Betriebsaufwand).[12]

Sonstiges

Im Winter ist das Skigebiet ein beliebter Ausgangspunkt für das Langlaufen, Schneewanderungen und Skitouren. Auch im Sommer wird das Skigebiet von Wanderern gerne begangen.

Weblinks

 Skigebiet Bödele – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Christof Thöny: Zur Geschichte des Skilaufens auf dem Bödele bis in die Zwischenkriegszeit, in Nikola Langreiter, Petra Zudrell: Wem gehört das Bödele? , Salzburg/Wien 2019, Residenz Verlag, ISBN 978-3-7017-3511-2, S. 170 ff.
  2. Viktor Sohm, 70 Jahre alt, Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt vom 17. Juni 1939, S. 6 f.
  3. 1905 gewann der österreichische Skipionier Hannes Schneider das Skispringen.
  4. Schreibweise in den 1950er Jahren noch „Lanck“.
  5. Bödele, Webseite: skisprungschanzen.com.
  6. Im November 1920 übernahm Viktor Sohm die Vereinsleitung im Verein Vorarlberger Skiläufer, der am 14. Oktober 1905 im Hotel Rhomberg in Dornbirn gegründet worden war.
  7. Wem gehört das Bödele? , S. 203.
  8. Zu den technischen Daten der Anlagen siehe: Lift-World.
  9. 30 Jahre ist es her
  10. All Season 1989
  11. Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.
  12. Bekommt das Bödele eine Beschneiungsanlage?, Webseite: vorarlberg.orf.at vom 3. Oktober 2021.

47.4031189.813167Koordinaten: 47° 24′ 11″ N, 9° 48′ 47″ O