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* Im Frühjahr 1941 trat die Vernichtung der Juden in eine neue Phase ein, indem es zur Einrichtung von [[w:Holocaust#Ghettoisierung|Ghettos]] im eroberten Polen, dem sogenannten [[w:Generalgouvernement|Generalgouvernement]], kam. Dies lässt sich auch in der Opferdatenbank nachvollziehen, denn am 10. und 19. Februar wurden vier jüdische Oberwarter (Irene Angelus, Josef Würzberger, Wilhelmine Angelus, Emilie Flaschner) in das [[w:Ghetto Kielce|Ghetto Kielce]] deportiert, eine weitere Person (Ludwig Schwarz) in das Ghetto<ref>[http://ausstellung.de.doew.at/b207.html DÖW - Ghetto Opole], Webseite ausstellung.de.doew.at, abgerufen am 1. Februar 2016</ref> von [[w:Opole|Opole]]. | * Im Frühjahr 1941 trat die Vernichtung der Juden in eine neue Phase ein, indem es zur Einrichtung von [[w:Holocaust#Ghettoisierung|Ghettos]] im eroberten Polen, dem sogenannten [[w:Generalgouvernement|Generalgouvernement]], kam. Dies lässt sich auch in der Opferdatenbank nachvollziehen, denn am 10. und 19. Februar wurden vier jüdische Oberwarter (Irene Angelus, Josef Würzberger, Wilhelmine Angelus, Emilie Flaschner) in das [[w:Ghetto Kielce|Ghetto Kielce]] deportiert, eine weitere Person (Ludwig Schwarz) in das Ghetto<ref>[http://ausstellung.de.doew.at/b207.html DÖW - Ghetto Opole], Webseite ausstellung.de.doew.at, abgerufen am 1. Februar 2016</ref> von [[w:Opole|Opole]]. | ||
* Am 20. Jänner [[1942]] trafen sich in Berlin hochrangige Vertreter des nationalsozialistischen Staates zur [[w:Wannseekonferenz|Wannseekonferenz]], wo unter anderem bestimmt wurde, das Konzentrationslager Theresienstadt als [[w:KZ Theresienstadt#„Altersghetto“ für ausgesuchte deutsche Juden|Altersghetto]] einzurichten. Im Laufe des Jahres wurden drei ehemalige ältere jüdische Bewohner von Oberwart (Rosa Hochstädt, Heinrich Steiner und Cäcilie Grünwald) dorthin verlegt, wobei zwei von ihnen im Laufe den nächsten Monate verstarben. Rosa Hochstädt überstellte man später nach Auschwitz. | * Am 20. Jänner [[1942]] trafen sich in Berlin hochrangige Vertreter des nationalsozialistischen Staates zur [[w:Wannseekonferenz|Wannseekonferenz]], wo unter anderem bestimmt wurde, das Konzentrationslager Theresienstadt als [[w:KZ Theresienstadt#„Altersghetto“ für ausgesuchte deutsche Juden|Altersghetto]] einzurichten. Im Laufe des Jahres wurden drei ehemalige ältere jüdische Bewohner von Oberwart (Rosa Hochstädt, Heinrich Steiner und Cäcilie Grünwald) dorthin verlegt, wobei zwei von ihnen im Laufe den nächsten Monate verstarben. Rosa Hochstädt überstellte man später nach Auschwitz. | ||
* Weitere Deportationszüge brachten ehemalige Oberwarter Bewohner 1942 und 1943 in das [[w:Vernichtungslager Maly Trostinez|Vernichtungslager Maly Trostinez]] (vier Personen), ins [[w:Ghetto Izbica|Ghetto Izbica]] (eine Person) und nach Auschwitz (14 Personen). Die meisten dieser nach Auschwitz deportierten Oberwarter Juden hatten 1938 die Flucht aus Wien in den Westen geschafft. Durch den siegreichen [[w:Westfeldzug|Westfeldzug]] der [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] [[1940]] wurden sie aber von der Mordmaschinerie der Nationalsozialisten wieder eingeholt und je nach Aufenthaltsort über das [[w:Sammellager Drancy|französische Sammellager Drancy]] (zwei Personen) und das [[w:SS-Sammellager_Mechelen|belgischen Sammellager Mechelen/Malines]] (zehn Personen) nach Auschwitz deportiert. Die restlichen beiden (Ida und Samuel Schlenger) wurden 1944 im Zuge der [[w:Geschichte_der_Juden_in_Ungarn#Unter_deutscher_Besatzung_.281944.E2.80.931945.29|Vernichtung der ungarischen Juden]] in Auschwitz ermordet. | * Weitere Deportationszüge brachten ehemalige Oberwarter Bewohner 1942 und 1943 in das [[w:Vernichtungslager Maly Trostinez|Vernichtungslager Maly Trostinez]] (vier Personen), ins [[w:Ghetto Izbica|Ghetto Izbica]] (eine Person) und nach Auschwitz (14 Personen). Die meisten dieser nach Auschwitz deportierten Oberwarter Juden hatten 1938 die Flucht aus Wien in den Westen geschafft. Durch den siegreichen [[w:Westfeldzug|Westfeldzug]] der [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] [[1940]] wurden sie aber von der Mordmaschinerie der Nationalsozialisten wieder eingeholt und je nach Aufenthaltsort über das [[w:Sammellager Drancy|französische Sammellager Drancy]] (zwei Personen) und das [[w:SS-Sammellager_Mechelen|belgischen Sammellager Mechelen/Malines]] (zehn Personen) nach Auschwitz deportiert. Die restlichen beiden (Ida und Samuel Schlenger) wurden 1944 im Zuge der [[w:Geschichte_der_Juden_in_Ungarn#Unter_deutscher_Besatzung_.281944.E2.80.931945.29|Vernichtung der ungarischen Juden]] in Auschwitz ermordet. | ||
* Einigen Oberwarter Juden gelang die Flucht nach Ungarn bzw. waren schon vorher dorthin ausgewandert, doch auch sie sollten nicht überleben, denn 1944 holte sie der Holocaust ein. | |||
* Als letzter jüdischer Bewohner Oberwarts starb vermutlich Geza Löwensohn als Zwangsarbeiter in einem Außenlager des [[w:Konzentrationslager Buchenwald|Konzentrationslagers Buchenwald]], dem Kommando [[w:Schwalbe V|Schwalbe V]]. | |||
Bei der nachfolgenden Tabelle zeigt den Startpunkt der Deportation (= Spaltenüberschrift) und das Ziel (Bezeichnung der Zeile). Theresienstadt ist sowohl Ziel als auch Ausgangspunkt einer Deportation (=Überstellung). So wurden zum Beispiel drei Personen von Wien in das Lager Nisko deportiert. Das Lager Malines war für sieben Personen der Ausgangspunkt für die Deportation nach Auschwitz. | Bei der nachfolgenden Tabelle zeigt den Startpunkt der Deportation (= Spaltenüberschrift) und das Ziel (Bezeichnung der Zeile). Theresienstadt ist sowohl Ziel als auch Ausgangspunkt einer Deportation (=Überstellung). So wurden zum Beispiel drei Personen von Wien in das Lager Nisko deportiert. Das Lager Malines war für sieben Personen der Ausgangspunkt für die Deportation nach Auschwitz. |