Ladislaus Postumus: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Herzog Ladislaus von Österreich''', böhmischer und ungarischer König und besser bekannt als '''Ladislaus ''Postumus''''' (* [[22. Februar]] [[1440]], in [[Komorn]]; † [[23. November]] [[1457]] in [[Prag]])<ref name ="Czeike657">vgl. {{Czeike|1|657||Ladislaus Postumus}}</ref> war von 1440-1457 der offizielle Herrscher über das Herzogtum Österreich. Mit seinem Tod endete die [[w:Stammliste der Habsburger#Albertinische Linie|Albertinische Linie]] der [[w:Habsburg|Herzöge von Österreich|Habsburger]]. Sein Beiname ''Postumus'' bezieht sich darauf, dass er erst nach dem Tod seines Vaters geboren wurde.
'''Herzog Ladislaus von Österreich''', böhmischer und ungarischer König, besser bekannt als '''Ladislaus ''Postumus''''' (* [[22. Februar]] [[1440]], in [[w:Komorn|Komorn]], damals Königreich Ungarn; † [[23. November]] [[1457]] in [[w:Praha|Prag]], damals Königreich Böhmen)<ref name ="Czeike657">vgl. {{Czeike|1|657||Ladislaus Postumus}}</ref> war von 1440-1457 der offizielle Herrscher über das Herzogtum Österreich. Mit seinem Tod endete die [[w:Stammliste der Habsburger#Albertinische Linie|Albertinische Linie]] der [[w:Habsburg|Herzöge von Österreich(Habsburger)]]. Sein Beiname ''Postumus'' bezieht sich darauf, dass er erst nach dem Tod seines Vaters geboren wurde.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
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König Albrecht II. hatte seit 1411 über das Herzogtum Österreich (unter und ob der Enns) geherrscht. Von seinem Schwiegervater Sigismund war er zum Markgraf von Mähren ernannt worden. Nach dessen Tod wurde er sein Nachfolger als [[w:römisch-deutscher König |römisch-deutscher König]] und außerdem König von Ungarn und Böhmen. In beiden Königreichen konnte er sich als Herrscher behaupten. Albrecht, der wenig später überraschend verstarb, versuchte in seinen Testamenten (mit Rücksicht auf die unterschiedlichen Rechtsverhältnisse der von ihm regierten Territorien) die Nachfolge für einen Sohn, mit dessen Geburt zu diesem Zeitpunkt gerechnet wurde, zu sichern. Nach seinem Tod wurde sein Cousin [[Kaiser Friedrich III.|Herzog Friedrich V. von Österreich (als römisch-deutscher König und Kaiser: Friedrich III.)]] durch die Wahl der Kurfürsten sein Nachfolger als römisch-deutscher König.
König Albrecht II. hatte seit 1411 über das Herzogtum Österreich (unter und ob der Enns) geherrscht. Von seinem Schwiegervater Sigismund war er zum Markgraf von Mähren ernannt worden. Nach dessen Tod wurde er sein Nachfolger als [[w:römisch-deutscher König |römisch-deutscher König]] und außerdem König von Ungarn und Böhmen. In beiden Königreichen konnte er sich als Herrscher behaupten. Albrecht, der wenig später überraschend verstarb, versuchte in seinen Testamenten (mit Rücksicht auf die unterschiedlichen Rechtsverhältnisse der von ihm regierten Territorien) die Nachfolge für einen Sohn, mit dessen Geburt zu diesem Zeitpunkt gerechnet wurde, zu sichern. Nach seinem Tod wurde sein Cousin [[Kaiser Friedrich III.|Herzog Friedrich V. von Österreich (als römisch-deutscher König und Kaiser: Friedrich III.)]] durch die Wahl der Kurfürsten sein Nachfolger als römisch-deutscher König.


=== 1440 - 1452 ==
=== 1440 - 1452 ===
Ladislaus wurde als Herzog von Österreich nach seiner Geburt sofort anerkannt, seine Nachfolge in Böhmen und Ungarn war jedoch umstritten.<ref name ="Czeike657"/> Die böhmischen Stände boten die Nachfolge von Ladislaus zunächst Friedrich III. an, der sie mit ausdrücklichen Verweis auf diesen zurückwies. In der Folge wurde er als König offiziell anerkannt, wobei sich Georg von Podiebrad als tatsächlicher Herrscher durchsetzte, den Friedrich III. zum [[w:Reichsverweser|Reichsverweser (Gubernator)]] von Böhmen für Ladislaus ernannte.<ref name ="Czeike657"/>  
Ladislaus wurde als Herzog von Österreich nach seiner Geburt sofort anerkannt, seine Nachfolge in Böhmen und Ungarn war jedoch umstritten.<ref name ="Czeike657"/> Die böhmischen Stände boten die Nachfolge von Ladislaus zunächst Friedrich III. an, der sie mit ausdrücklichen Verweis auf diesen zurückwies. In der Folge wurde er als König offiziell anerkannt, wobei sich Georg von Podiebrad als tatsächlicher Herrscher durchsetzte, den Friedrich III. zum [[w:Reichsverweser|Reichsverweser (Gubernator)]] von Böhmen für Ladislaus ernannte.<ref name ="Czeike657"/>  


Elisabeth versuchte vor allem die Nachfolge ihres Sohnes als König von Ungarn zu sichern. Da bereits vor seiner Geburt ein Teil des ungarischen Adels die ungarische Krone dem polnischen Königs Wladislaw III. angeboten hatte, versuchte sie dessen Einsetzung zuvorzukommen. Bereits im Mai 1440 ließ sie Ladislaus zum König krönen, wobei die Gültigkeit dieser Krönung durch die Verwendung der legendären [[w:Stephanskrone|Stephanskrone]] hervorgehoben wurde. Da Albrecht II. die Verwahrung der "Kronjuwelen" den ungarischen Adel überlassen hatte, hatte Elisabeth ohne deren Zustimmung keinen Zugriff auf die Stephanskrone, weshalb sie diese im Februar 1440 durch ihre Kammerfrau [[w:Helene Kottanner]] aus der [[w:Plintenburg|Plintenburg]], wo die Krone aufbewahrt wurde, entwenden lassen musste.<ref group="A">Dieses Geschehnis wird gewöhnlich als "Raub der Stephanskrone" bezeichnet, obwohl der Begriff Raub irreführend ist. Über die Einzelheiten informiert ein Bericht von Helene Kottanner, der im 19. Jahrhundert entdeckt wurde, der in der seriösen Geschichtsforschung für zuverlässig gilt und auch als eine wichtige Quelle für den "Alltag" des Spätmittelalters genutzt wird.</ref> Letztlich konnte sich jedoch Wladislaw in den meisten Teilen des ungarischen Königreich durchsetzen. Der Kampf um die ungarische Krone zwang Elisabeth letztlich Friedrich III. als Vormund anzuerkennen und Ladislaus in seine Obhut zu geben. Erst nach ihrem Tod und nachdem Wladislaw in der Schlacht von Varna gefallen war, wurde Ladislaus als ungarischer König anerkannt. Friedrich III. machte dann den ungarischen (heute: ungarisch-rumänischen) Adligen [[Johann (János) Hunyady]] zum Reichsverweser für das Königreich Ungarn.<ref name ="Czeike657"/>  
Elisabeth versuchte vor allem die Nachfolge ihres Sohnes als König von Ungarn zu sichern. Wesentliche Unterstützung von Seiten ihrer Verwandten erhielt sie von [[Ulrich II. (Cilli)|Graf Ulrich von Cilli]]<ref group="A">Ulrich von Cilli war ein Cousin von Königin Elisabeth. Ihre Mutter [[w:Barbara von Cilli|Barbara]] und sein Vater [[Friedrich (Cilli)|Friedrich]] waren Geschwister.</ref> und [[Albrecht VI. (Österreich)|(Erz-)Herzog Albrecht VI. von Österreich]]. Da bereits vor seiner Geburt ein Teil des ungarischen Adels die ungarische Krone dem polnischen Königs Wladislaw III. angeboten hatte, versuchte sie dessen Einsetzung zuvorzukommen. Bereits im Mai 1440 ließ sie Ladislaus zum König krönen, wobei die Gültigkeit dieser Krönung durch die Verwendung der legendären [[w:Stephanskrone|Stephanskrone]] hervorgehoben wurde. Da Albrecht II. die Verwahrung der "Kronjuwelen" den ungarischen Adel überlassen hatte, hatte Elisabeth ohne deren Zustimmung keinen Zugriff auf die Stephanskrone, weshalb sie diese im Februar 1440 durch ihre Kammerfrau [[w:Helene Kottanner|Helene Kottanner]] aus der [[w:Plintenburg|Plintenburg]], wo die Krone aufbewahrt wurde, entwenden lassen musste.<ref group="A">Dieses Geschehnis wird gewöhnlich als "Raub der Stephanskrone" bezeichnet, obwohl der Begriff Raub irreführend ist. Über die Einzelheiten informiert ein Bericht von Helene Kottanner, der im 19. Jahrhundert entdeckt wurde, der in der seriösen Geschichtsforschung für zuverlässig gilt und auch als eine wichtige Quelle für den "Alltag" des Spätmittelalters genutzt wird.</ref> Letztlich konnte sich jedoch Wladislaw in den meisten Teilen des ungarischen Königreich durchsetzen. Der Kampf um die ungarische Krone zwang Elisabeth letztlich Friedrich III. als Vormund anzuerkennen und Ladislaus in seine Obhut zu geben. Erst nach ihrem Tod und nachdem Wladislaw in der Schlacht von Varna gefallen war, wurde Ladislaus als ungarischer König anerkannt. Friedrich III. machte dann den ungarischen (heute: ungarisch-rumänischen) Adligen [[Johann (János) Hunyady]] zum Reichsverweser für das Königreich Ungarn.<ref name ="Czeike657"/>  


=== 1444 - 1452 ===
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