Josef Wolf: Unterschied zwischen den Versionen

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== Josef Wolf ==
== Josef Wolf ==
Seine Tochter Albine Hummel (* 1923) berichtet, ''er besuchte die hiesige [[Volksschule]]''. Sie verwahrt eine [[Fotografie]] von 1900 - die Knaben des Jahrganges mit dem Pfarrer Dominik Hafenecker im Pfarrhof. Deutlich ist den Kindern die [[soziale Herkunft]], arm und reich, zu erkennen. Sie schreibt, ''es waren acht Kinder, als zwölfjähriger Bub verlor er die Mutter und musste deshalb als ältester zuerst das Elternhaus verlassen, um mitzuhelfen zu verdienen''. Da hatte er schon die harten Seiten des Lebens kennengelernt und in der Fremde musste er überall anpacken. In der [[Landwirtschaft]], beim [[Straßenbau]], auch bei größeren Bauten.
Josef wurde in Sommerein am [[Leithagebirge]] im Hause des Bäckermeisters Kögl, unweit der Kirche, wo der Vater ein Schmiedegeschäft errichtet hatte, als ältester von neun Kindern geboren. Seine Tochter Albine Hummel (* 1923) berichtet, ''er besuchte die hiesige [[Volksschule]]''. Sie verwahrt eine [[Fotografie]] von 1900 - die Knaben des Jahrganges mit dem Pfarrer Dominik Hafenecker im Pfarrhof. Deutlich ist den Kindern die [[soziale Herkunft]], arm und reich, zu erkennen. Der Vater arbeitete bei der [[Ferdinand Amelin|Firma Amelin]] zuerst im '''Kapellenbruch''', später im '''Hausbruch''' als Bruchschmied. Albine Hummel schreibt .. ''als zwölfjähriger Bub verlor er die Mutter und musste deshalb als ältester zuerst das Elternhaus verlassen, um mitzuhelfen zu verdienen''. Da hatte er schon die harten Seiten des Lebens kennengelernt und in der Fremde musste er überall anpacken. In der [[Landwirtschaft]], beim [[Straßenbau]], auch bei größeren Bauten.


Wo es möglich war, besuchte er Vorlesungen, Vorträge und bildete sich weiter.
Wo es möglich war, besuchte er Vorlesungen, Vorträge und bildete sich weiter.
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Es herrschte Wohnungsnot in Kaisersteinbruch und so hat er eine [[Wohnungsbaugenossenschaft|Siedlungsgenossenschaft]] gegründet, kam auch in den [[Gemeinderat]] und wurde zum Bürgermeister gewählt. Ein Ausspruch ist im [[Gedächtnis]] geblieben: Was, der mit der [[Jute|Sackhose]] soll Bürgermeister werden? Er wurde gewählt und konnte sich gut durchsetzen. Josef Wolf entwarf die [[Plan (Darstellung)|Pläne]] für vier [[Siedlungshaus|Siedlungshäuser]] und auch bei sechs anderen Wohnungen wirkte er mit.  
Es herrschte Wohnungsnot in Kaisersteinbruch und so hat er eine [[Wohnungsbaugenossenschaft|Siedlungsgenossenschaft]] gegründet, kam auch in den [[Gemeinderat]] und wurde zum Bürgermeister gewählt. Ein Ausspruch ist im [[Gedächtnis]] geblieben: Was, der mit der [[Jute|Sackhose]] soll Bürgermeister werden? Er wurde gewählt und konnte sich gut durchsetzen. Josef Wolf entwarf die [[Plan (Darstellung)|Pläne]] für vier [[Siedlungshaus|Siedlungshäuser]] und auch bei sechs anderen Wohnungen wirkte er mit.  


=== Aus seiner „Geschichte von Kaisersteinbruch“ ===
== Aus seiner „Geschichte von Kaisersteinbruch“ ==
==== Überfall türkischer Reiterscharen 1529 ====
==== Überfall türkischer Reiterscharen 1529 ====
Im September 1529 haben, nach mündlichen Berichten unserer Vorfahren, türkische Reiterscharen von Neusiedl am See kommend, den [[Schloss Königshof|Königshof]] überfallen. Königshof und auch die daneben liegende Ansiedlung beim '''Waldbruch''' wurden total ausgeplündert und niedergebrannt. Die Einwohner aber, soweit sie deren habhaft werden konnten, wurden von ihnen erbarmungslos niedergemetzelt. Einigen von ihnen gelang die Flucht in die kleine Ansiedlung bei der „Drei [[Ulmen|Rusten]]-[[Quelle]].“ So konnten sie ihr Leben retten, da dieser Ort vorerst von den [[Erste Türkenbelagerung|Türken]] verschont blieb. Aber schon am 7. Oktober 1529 kam eine berittene Horde über Sommerein her und vernichtete auch diese Ansiedlung vollkommen. Einer größeren Anzahl der Bewohner gelang es, sich in den beim Draxelgraben liegenden '''Einsiedlerbruch''' zu flüchten. Als die Türken gegen Ende des Monats Oktober 1529 gänzlich abzogen und unser Gebiet verließen, da sah es traurig und trostlos aus.
Im September 1529 haben, nach mündlichen Berichten unserer Vorfahren, türkische Reiterscharen von Neusiedl am See kommend, den [[Schloss Königshof|Königshof]] überfallen. Königshof und auch die daneben liegende Ansiedlung beim '''Waldbruch''' wurden total ausgeplündert und niedergebrannt. Die Einwohner aber, soweit sie deren habhaft werden konnten, wurden von ihnen erbarmungslos niedergemetzelt. Einigen von ihnen gelang die Flucht in die kleine Ansiedlung bei der „Drei [[Ulmen|Rusten]]-[[Quelle]].“ So konnten sie ihr Leben retten, da dieser Ort vorerst von den [[Erste Türkenbelagerung|Türken]] verschont blieb. Aber schon am 7. Oktober 1529 kam eine berittene Horde über Sommerein her und vernichtete auch diese Ansiedlung vollkommen. Einer größeren Anzahl der Bewohner gelang es, sich in den beim Draxelgraben liegenden '''Einsiedlerbruch''' zu flüchten. Als die Türken gegen Ende des Monats Oktober 1529 gänzlich abzogen und unser Gebiet verließen, da sah es traurig und trostlos aus.
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