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'''Heinrich (II.<ref group="A">Numerierung nach Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 8</ref>) von Görz(-Tirol)''' (* zwischen 1266 und 1275; † | '''Heinrich (II.<ref group="A">Numerierung nach Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 8</ref>) von Görz(-Tirol)''' (* zwischen 1266 und 1275; † [[2. April]] [[1323]], in [[w:Treviso|Treviso]]<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 183</ref>) herrschte als Graf von Görz über Gebiete in der heutigen Republik Österreich. Seine Politik war jedoch vor allem auf Oberitalien und Istrien ausgerichtet. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
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== Ehen und Nachkommen == | == Ehen und Nachkommen == | ||
Graf Heinrich II. von Görz(-Tirol) war zweimal verheiratet, | Graf Heinrich II. von Görz(-Tirol) war zweimal verheiratet, | ||
<br />∞ seit Mai 1297<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 162</ref> in 1. Ehe mit Beatrix von Camino, Tochter von Gherardo von Camino († 1306), Signore von Belluno, Feltre und Treviso.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 161 und S. 167</ref>, | <br />∞ seit Mai 1297<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 162</ref> in 1. Ehe mit Beatrix von Camino († 1321, in Treviso)<ref name ="baum182">vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 182</ref>), Tochter von Gherardo von Camino († 1306), Signore von Belluno, Feltre und Treviso.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 161 und S. 167</ref>, | ||
::* Graf Meinhard V. von Görz(-Tirol) († 1318) | ::* Graf Meinhard V. von Görz(-Tirol) († 1318)<ref name ="baum182"/> | ||
∞ in 2. Ehe mit Beatrix von (Nieder-)Baiern<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref>. | ∞ seit 1322<ref name ="baum182"/> in 2. Ehe mit Beatrix von (Nieder-)Baiern<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref>. | ||
::* [[Johann Heinrich IV.|Graf Johann (I.) Heinrich von Görz(-Tirol)]].<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, Stammtafel</ref> | ::* [[Johann Heinrich IV.|Graf Johann (I.) Heinrich von Görz(-Tirol)]].<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, Stammtafel</ref> | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Graf Heinrich (II.) von Görz(-Tirol) dürfte noch zu Lebzeiten seines Vaters seit ca. 1292 mit diesem gemeinsam regiert haben.<ref name ="baum164">vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 164</ref> Gemeinsam mit seinem Vater kämpfte er zunächst mit dem [[w:Patriarchat von Aquileia|Patriarchen von Aquileia]] gegen die [[w:Republik Venedig|Republik Venedig]] und seit 1291 gegen den Patriarchen.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 158f. und S. 161ff.</ref> Noch vor seinem Tod hatte sein Vater am 25. Oktober 1303 die Grafschaft Görz und seine übrigen Herrschaften unter seinen beiden Söhnen aufgeteilt. Heinrich (II.) sollte alle Herrschaftsgebiete jenseits des Plöckenpasses in [[w:Friaul|Friaul]], [[w:Istrien|Istrien]], [[w:Krain|Krain]] und der [[w:Windische Mark|Windischen Mark]] sowie [[Eberstein]] erhalten, sein Halbbruder Albert die Herrschaftsgebiete in Oberkärnten und im [[w:Pustertal|Pustertal]]. Diese Teilung wurde von [[Albrecht I. (HRR)|König Albrecht I.]] am 23. Jänner 1304 bestätigt. Zunächst aber übernahm Heinrich (II.) mit Zustimmung seines Halbbruders Albert für 5 Jahre die alleinige Herrschaft.<ref name ="baum164"/> Politisch unterstützte Graf Heinrich bei der Auseinandersetzung um die böhmische Krone (um 1307) [[Friedrich der Schöne|Herzog Friedrich I. von Österreich ("''Friedrich den Schönen''")]], während sein Bruder Albert II. auf der Seite von [[w:Heinrich von Kärnten|Herzog Heinrich von Kärnten]] stand. In Einvernehmen mit Herzog Friedrich besetzte er 1307 den Pfandbesitz des Herzogs von Kärnten in der [[w:Krain|Mark Krain]].<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 165f.</ref> Heinrich II. und Albert II. schlossen am 11. Juni und 12. Dezember 1307 die Teilungsverträge von [[Lienz]], in denen auch die Besitzungen im Pustertal und in Kärnten aufgeteilt wurden. Diese Aufteilung wirkt aus heutiger Sicht eher ungünstig, da die Gebiete dabei "zerstückelt" wurden<ref name ="baum164"/> | Graf Heinrich (II.) von Görz(-Tirol) dürfte noch zu Lebzeiten seines Vaters seit ca. 1292 mit diesem gemeinsam regiert haben.<ref name ="baum164">vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 164</ref> Gemeinsam mit seinem Vater kämpfte er zunächst mit dem [[w:Patriarchat von Aquileia|Patriarchen von Aquileia]] gegen die [[w:Republik Venedig|Republik Venedig]] und seit 1291 gegen den Patriarchen.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 158f. und S. 161ff.</ref> Noch vor seinem Tod hatte sein Vater am 25. Oktober 1303 die Grafschaft Görz und seine übrigen Herrschaften unter seinen beiden Söhnen aufgeteilt. Heinrich (II.) sollte alle Herrschaftsgebiete jenseits des Plöckenpasses in [[w:Friaul|Friaul]], [[w:Istrien|Istrien]], [[w:Krain|Krain]] und der [[w:Windische Mark|Windischen Mark]] sowie [[Eberstein]] erhalten, sein Halbbruder Albert die Herrschaftsgebiete in Oberkärnten und im [[w:Pustertal|Pustertal]]. Diese Teilung wurde von [[Albrecht I. (HRR)|König Albrecht I.]] am 23. Jänner 1304 bestätigt. Zunächst aber übernahm Heinrich (II.) mit Zustimmung seines Halbbruders Albert für 5 Jahre die alleinige Herrschaft.<ref name ="baum164"/> Politisch unterstützte Graf Heinrich bei der Auseinandersetzung um die böhmische Krone (um 1307) [[Friedrich der Schöne|Herzog Friedrich I. von Österreich ("''Friedrich den Schönen''")]], während sein Bruder Albert II. auf der Seite von [[w:Heinrich von Kärnten|Herzog Heinrich von Kärnten]] stand. In Einvernehmen mit Herzog Friedrich besetzte er 1307 den Pfandbesitz des Herzogs von Kärnten in der [[w:Krain|Mark Krain]].<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 165f.</ref> Heinrich (II.) und Albert (II.) schlossen am 11. Juni und 12. Dezember 1307 die Teilungsverträge von [[Lienz]], in denen auch die Besitzungen im Pustertal und in Kärnten aufgeteilt wurden. Diese Aufteilung wirkt aus heutiger Sicht eher ungünstig, da die Gebiete dabei "zerstückelt" wurden<ref name ="baum164"/> Während Heinrich [[w:Görz|Görz]] zu seinem Hauptsitz machte, residiere Albert in auf Schloss Bruck bei Lienz. | ||
== Literatur == | == Literatur == |
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