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Der von der Zeit des Ersten Weltkriegs bis zu seinem Tod in den späten 1950ern wohl populärste Vortragskünstler [[Hermann Leopoldi]] („In der Barnabitengassn“, „Schnucki, ach Schnucki“) stand mehr in der Tradition der Bar- und [[wp-de:Varieté|Varieté]]-Szene; während seiner Emigration in der [[wp-de:Zeit des Nationalsozialismus|Nazizeit]] paßte er sein Repertoire an die Gegebenheiten der deutschsprachigen New Yorker Exilcafés an. In den 1950/60er Jahren spiegelten hierzulande die kabarettistischen Lieder von [[Pirron und Knapp]] („Tröpferlbad“, „Hausmastarock“) die Wiener Lebensweise wider und waren so gut wie jedem bekannt. | Der von der Zeit des Ersten Weltkriegs bis zu seinem Tod in den späten 1950ern wohl populärste Vortragskünstler [[Hermann Leopoldi]] („In der Barnabitengassn“, „Schnucki, ach Schnucki“) stand mehr in der Tradition der Bar- und [[wp-de:Varieté|Varieté]]-Szene; während seiner Emigration in der [[wp-de:Zeit des Nationalsozialismus|Nazizeit]] paßte er sein Repertoire an die Gegebenheiten der deutschsprachigen New Yorker Exilcafés an. In den 1950/60er Jahren spiegelten hierzulande die kabarettistischen Lieder von [[Pirron und Knapp]] („Tröpferlbad“, „Hausmastarock“) die Wiener Lebensweise wider und waren so gut wie jedem bekannt. | ||
Die Kabarettszene um das „Neue Theater am Kärntnertor“ (s.o.) persiflierte die bislang textlich vorherrschende gute Laune. Mit [[wp-de:Zynismus|Zynismus]] und Treffsicherheit thematisierten [[Gerhard Bronner]] („Die alte Engelmacherin“) oder [[Georg Kreisler]] („Tauberl vergiften“) die dunkle Seite der Wienerseele. Ein besonderes Beispiel für die Abgründigkeit wienerischen Humors ist die 1966 produzierte Platte „Helmut Qualtinger singt Schwarze Lieder“, mit Texten von [[H. C. Artmann]] und [[Gerhard Rühm]] (Musik: [[Ernst Kölz]]). | Die Kabarettszene um das „Neue Theater am Kärntnertor“ (s.o.) [[wp-de:Persiflage|persiflierte]] die bislang textlich vorherrschende gute Laune. Mit [[wp-de:Zynismus|Zynismus]] und Treffsicherheit thematisierten [[Gerhard Bronner]] („Die alte Engelmacherin“) oder [[Georg Kreisler]] („Tauberl vergiften“) die dunkle Seite der Wienerseele. Ein besonderes Beispiel für die Abgründigkeit wienerischen Humors ist die 1966 produzierte Platte „Helmut Qualtinger singt Schwarze Lieder“, mit Texten von [[H. C. Artmann]] und [[Gerhard Rühm]] (Musik: [[Ernst Kölz]]). | ||
Beeinflußt von US-amerikanischen Musikstilen – und gefördert durch die Verbreitung des [[wp-de:Rundfunk|Rundfunks]] – entwickelte sich ab den 1960ern der sogenannte [[Austropop]]. Zu den bekanntesten Vertretern zählen [[Wolfgang Ambros]] („[[Da Hofa]]“; Text: [[Joesi Prokopetz]]), [[Georg Danzer]] („[[Jö schau]]“) und [[Rainhard Fendrich]] („Oben ohne“). Bei Letzterem ist der hiesige Dialekt bereits oft durch Poidihuabarisch und Schönbrunnerdeutsch abgeschwächt. Im Laufe der Jahrzehnte setzten viele andere Repräsentanten auf eine künstlichen Pseudo-Mundart, um ihre Platten auch im deutschsprachigen Ausland verkaufen zu können; Tiefpunkt dieser Entwicklung stellen heute einheimische Schlagersternchen dar, die klares [[Piefke|Piefkinesisch]] singen. Unter den in neuerer Zeit erfolgreichen Musikern bedient sich (der kroatischstämmige) [[Willi Resetarits]] – besser bekannt als [[Kurt Ostbahn|Ostbahn-Kurti]] („Nochtschicht“; Text: [[Günter Brödl]]) – wieder eines bodenständigen Wienerisch. | Beeinflußt von US-amerikanischen Musikstilen – und gefördert durch die Verbreitung des [[wp-de:Rundfunk|Rundfunks]] – entwickelte sich ab den 1960ern der sogenannte [[Austropop]]. Zu den bekanntesten Vertretern zählen [[Wolfgang Ambros]] („[[Da Hofa]]“; Text: [[Joesi Prokopetz]]), [[Georg Danzer]] („[[Jö schau]]“) und [[Rainhard Fendrich]] („Oben ohne“). Bei Letzterem ist der hiesige Dialekt bereits oft durch Poidihuabarisch und Schönbrunnerdeutsch abgeschwächt. Im Laufe der Jahrzehnte setzten viele andere Repräsentanten auf eine künstlichen Pseudo-Mundart, um ihre Platten auch im deutschsprachigen Ausland verkaufen zu können; Tiefpunkt dieser Entwicklung stellen heute einheimische Schlagersternchen dar, die klares [[Piefke|Piefkinesisch]] singen. Unter den in neuerer Zeit erfolgreichen Musikern bedient sich (der kroatischstämmige) [[Willi Resetarits]] – besser bekannt als [[Kurt Ostbahn|Ostbahn-Kurti]] („Nochtschicht“; Text: [[Günter Brödl]]) – wieder eines bodenständigen Wienerisch. |
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