Erich Sinor: Unterschied zwischen den Versionen
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== Kindheit und Jugend == | == Kindheit und Jugend == | ||
Sinor, dessen Vater während des [[Westfeldzug | | Sinor, dessen Vater 1940 während des [[Westfeldzug|Westfeldzuges]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] in [[Frankreich]] gefallen war, wuchs als einziges Kind bei seiner Mutter Adele in Wien [[Alsergrund]] auf. Nach dem Krieg verbrachte er im Rahmen der [[Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes]] einige Monate zur Erholung bei einer Gastfamilie im schweizerischen [[Wohlen]], [[Kanton Aargau]]. Nach seiner Rückkehr engagierte sich Sinor in der [[Katholische Jungschar Österreich|Katholischen Jungschar]], war Jungscharleiter in der Pfarre [[Lichtental (Wien)|Lichtental]] und durch die von der Jungschar ins Leben gerufene [[Dreikönigsaktion]] einer der ersten [[Sternsinger]] Österreichs. In der Folge war Sinor bis zu seiner Hochzeit 1961 Dekanatsführer. | ||
== Familie == | == Familie == | ||
Sinor war bis zu seinem Tod am 22. Jänner 2020 seit 1961 mit der Malerin Lucia Sinor verheiratet und hatte mit ihr drei Kinder – [[Helmut Sinor | | Sinor war bis zu seinem Tod am 22. Jänner 2020 seit 1961 mit der Malerin Lucia Sinor verheiratet und hatte mit ihr drei Kinder – [[Helmut Sinor|Helmut]], Sabina und Reinhard. | ||
== Beruf und Politik == | == Beruf und Politik == | ||
Sinor erlernte den Beruf des Großhandelskaufmanns bei der Firma WIPIAG, wo er auch seine spätere Frau Lucia kennen lernte. Neben seiner beruflichen Tätigkeit – etwa bei [[Bahlsen | Sinor erlernte den Beruf des Großhandelskaufmanns bei der Firma WIPIAG, wo er auch seine spätere Frau Lucia kennen lernte. Neben seiner beruflichen Tätigkeit – etwa bei [[Bahlsen]], [[Kunert Fashion|Kunert]] und dem traditionsreichen Wiener Spiele- und Spielkartenhersteller [[Piatnik|Ferd. Piatnik & Söhne]] – betätigte sich Sinor zunehmend auch auf politischer Ebene in der [[Österreichische Volkspartei|ÖVP]] [[Döbling]]. Sinor und der spätere Bezirksvorsteher [[Adolf Tiller|Adolf „Adi“ Tiller]] kannten sich bereits seit der Zeit als Tiller noch die Tankstelle seines Vaters betrieb. In dieser Zeit entstand auch eine tiefe, private Freundschaft zwischen Tiller und Sinor. Zwischen 1978 – Tiller wurde in diesem Jahr als Bezirksvorsteher angelobt – und 1986 war Sinor ÖVP-Bezirksrat in Döbling. | ||
== Schweizerkinder == | == Schweizerkinder == | ||
„Schweizerkinder“ (oder auch „[[Schweizer Kinder | „Schweizerkinder“ (oder auch „[[Schweizer Kinder]]“) wurden im Volksmund jene Kinder genannt, die im Rahmen der Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes zur Erholung bei Gastfamilien in der Schweiz waren. In der Schweiz wurden diese Kinder „''Östrichli''“ genannt. Für Sinor war es eine Herzensangelegenheit, die Kinder und Pflegeeltern von damals wieder zusammenzubringen um sich bei der Schweizerischen Bevölkerung und den diversen Hilfsorganisationen für deren Hilfe nach dem Zweiten Weltkrieg zu bedanken. | ||
Am 26. Oktober 2003 lud Bürgermeister [[Michael Häupl | | Am 26. Oktober 2003 lud Bürgermeister [[Michael Häupl|Dr. Michael Häupl]] Gast-Eltern und ehemalige Wiener Schweizerkinder zu einem Empfang<ref>[https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20031024_OTS0052/ehemalige-schweizerkinder-bei-buergermeister-empfang ''APA-OTS'']. Ehemalige "Schweizerkinder" bei Bürgermeister-Empfang. Abgerufen am 14. Februar 2020.</ref> in den Festsaal des [[Wiener Rathaus|Wiener Rathauses]]. 2004 gründete Sinor gemeinsam mit Mag. Walter Pohl schließlich den „Club der ehemaligen Schweizerkinder“, der am 14. Dezember 2004 von der [[Bundespolizeidirektion Wien]] offiziell genehmigt wurde. | ||
2005 organisierte Sinor eine „Nostalgiereise“ mit einem Sonderzug der [[Österreichische Bundesbahnen | | 2005 organisierte Sinor eine „Nostalgiereise“ mit einem Sonderzug der [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]] von Wien nach [[Bern]], die vom [[Bundeskanzleramt (Österreich)|Österreichischen Bundeskanzleramt]] fix in das „''Gedankenjahr 2005''“ integriert wurde. Die damalige Bundesrätin und Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten, [[Micheline Calmy-Rey]], Vertreter des Schweizerischen und [[Österreichisches Rotes Kreuz|Österreichischen Roten Kreuzes]], der [[Caritas Österreich|Caritas]] sowie die damals amtierende österreichische Außenministerin [[Ursula Plassnik]] nahmen an der am 4. November 2005 in Bern abgehaltenen Gedenk- und Dankesfeier teil. | ||
Im Rahmen eines Festaktes wurde auf Initiative Sinors am 7. September 2012 eine Gedenktafel an der Einfriedung neben dem Hauptportal des [[Palais Liechtenstein (Fürstengasse)|Gartenpalais Liechtenstein]] enthüllt, die an die humanitäre Hilfe nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert. | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> |