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Insgesamt verloren circa 90 Männer aus der Gemeinde Neuhaus ihr Leben im [[w:Zweiter_Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], das [[w:Kriegerdenkmal|Kriegerdenkmal]] im Zentrum von Neuhaus erinnert an ihr Opfer. | Insgesamt verloren circa 90 Männer aus der Gemeinde Neuhaus ihr Leben im [[w:Zweiter_Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], das [[w:Kriegerdenkmal|Kriegerdenkmal]] im Zentrum von Neuhaus erinnert an ihr Opfer. | ||
Im Frühjahr 1945 bekam auch Neuhaus den Krieg zu spüren, denn am 31. März 1945 erreichten die ersten russischen Panzer über Krottendorf die Gemeinde. Diese Panzer waren über Kalch auf dem Weg nach [[Fehring]], um dort den Schutzwall zu durchbrechen. Zwei Wochen zuvor wurde bereits der Stellungsbau abgebrochen und die gesamte Bevölkerung wurde aufgefordert das Gebiet zu verlassen, was aber niemand tat. Am 28. März 1945 wurde dann auch der Rückzug der ungarischen [[w:Juden|Juden]] befohlen. Insgesamt waren nämlich 250 von ihnen in Kalch untergebracht um dort beim Stellungsaufbau gegen den Vormarsch der sowjetischen Truppen zu helfen. Im Zuge dieser [[w:Evakuierung|Evakuierung]] wurde den Wachen aufgetragen Nachzügler und Flüchtlinge zu erschießen um nicht dem Feind in die Hand zu fallen. Bei diesem [[w:Todesmarsch|Todesmarsches]], dessen Ziel das [[w:KZ_Mauthausen|KZ Mauthausen]] war, wurden zwischen Krottendorf und Neuhaus rund 100 Juden erschossen und in einem [[w:Massengrab|Massengrab]] beerdigt. An der Stelle dieses Grabes wurde von den Schülern ein Erinnerungsmal aufgestellt. Die genaue Stelle ist aber wegen Forstarbeiten heute nicht mehr auffindbar. | Im Frühjahr 1945 bekam auch Neuhaus den Krieg zu spüren, denn am 31. März 1945 erreichten die ersten russischen Panzer über Krottendorf die Gemeinde. Diese Panzer waren über Kalch auf dem Weg nach [[Fehring]], um dort den Schutzwall zu durchbrechen. Zwei Wochen zuvor wurde bereits der Stellungsbau abgebrochen und die gesamte Bevölkerung wurde aufgefordert das Gebiet zu verlassen, was aber niemand tat. Am 28. März 1945 wurde dann auch der Rückzug der ungarischen [[w:Juden|Juden]] befohlen. Insgesamt waren nämlich 250 von ihnen in Kalch untergebracht, um dort beim Stellungsaufbau gegen den Vormarsch der sowjetischen Truppen zu helfen. Im Zuge dieser [[w:Evakuierung|Evakuierung]] wurde den Wachen aufgetragen Nachzügler und Flüchtlinge zu erschießen, um nicht dem Feind in die Hand zu fallen. Bei diesem [[w:Todesmarsch|Todesmarsches]], dessen Ziel das [[w:KZ_Mauthausen|KZ Mauthausen]] war, wurden zwischen Krottendorf und Neuhaus rund 100 Juden erschossen und in einem [[w:Massengrab|Massengrab]] beerdigt. An der Stelle dieses Grabes wurde von den Schülern ein Erinnerungsmal aufgestellt. Die genaue Stelle ist aber wegen Forstarbeiten heute nicht mehr auffindbar. | ||
Beim Vormarsch der sowjetischen Truppen kam es in Neuhaus zu keinen Kampfhandlungen, da die Soldaten auf keine Gegenwehr stießen. Im April wurde die Bevölkerung dann verpflichtet der russischen Armee beim Stellungsaufbau zu helfen.<ref name=":0" /><ref>''500 Jahre Marktgemeinde, Neuhaus am Klausenbach 1478 - 1978'', Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 1978</ref><ref name=":1">[https://www.neuhaus-klausenbach.at/index.php/marktgemeinde/geschichte-kultur Geschichte von Neuhaus am Klausenbach]: auf der Website der Marktgemeinde, abgerufen am 14. Dezember 2020</ref> | Beim Vormarsch der sowjetischen Truppen kam es in Neuhaus zu keinen Kampfhandlungen, da die Soldaten auf keine Gegenwehr stießen. Im April wurde die Bevölkerung dann verpflichtet der russischen Armee beim Stellungsaufbau zu helfen.<ref name=":0" /><ref>''500 Jahre Marktgemeinde, Neuhaus am Klausenbach 1478 - 1978'', Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 1978</ref><ref name=":1">[https://www.neuhaus-klausenbach.at/index.php/marktgemeinde/geschichte-kultur Geschichte von Neuhaus am Klausenbach]: auf der Website der Marktgemeinde, abgerufen am 14. Dezember 2020</ref> | ||
=== Nachkriegszeit bis zur Gegenwart === | ===Nachkriegszeit bis zur Gegenwart=== | ||
Während des Krieges beschlossen die [[w:Alliierte|Alliierten]] in [[w:London|London]] das Burgenland wieder als eigenes Bundesland herzustellen. So geschah es auch und es wurde zur sowjetischen [[w:Besatzungszone|Besatzungszone]]. Die [[w:Demarkation_(Politik)|Demarkationslinie]] zu der von den Briten besetzten [[w:Steiermark|Steiermark]] verlief direkt hinter der russischen Kommandantur in Kalch beim Gasthaus Wolf. Im Zuge der [[w:Entnazifizierung|Entnazifizierung]] mussten sich alle Personen die zwischen dem 1.7. 1933 und dem 27.4. 1945 der [[w:Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei|NSDAP]] angehört haben beim Bürgermeister melden. Eine Verweigerung dieser Registrierungspflicht bedeutete eine Freiheitsstrafe von einem bis fünf Jahren. In Neuhaus meldeten sich insgesamt 83 Parteimitglieder.<ref name=":0" /> | Während des Krieges beschlossen die [[w:Alliierte|Alliierten]] in [[w:London|London]] das Burgenland wieder als eigenes Bundesland herzustellen. So geschah es auch und es wurde zur sowjetischen [[w:Besatzungszone|Besatzungszone]]. Die [[w:Demarkation_(Politik)|Demarkationslinie]] zu der von den Briten besetzten [[w:Steiermark|Steiermark]] verlief direkt hinter der russischen Kommandantur in Kalch beim Gasthaus Wolf. Im Zuge der [[w:Entnazifizierung|Entnazifizierung]] mussten sich alle Personen die zwischen dem 1.7. 1933 und dem 27.4. 1945 der [[w:Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei|NSDAP]] angehört haben beim Bürgermeister melden. Eine Verweigerung dieser Registrierungspflicht bedeutete eine Freiheitsstrafe von einem bis fünf Jahren. In Neuhaus meldeten sich insgesamt 83 Parteimitglieder.<ref name=":0" /> | ||
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Nachdem die Evangelischen Jahrelang verfolgt und vertrieben wurden, endete diese Zeit für sie am 13. Oktober 1781, aufgrund des Erlasses des [[w:Toleranzpatent|Toleranzpatentes]] durch Kaiser [[w:Joseph_II.|Josef II.]]. Nun durften überall wo sich 100 Familien fanden, die Protestanten ein Bethaus und eine Schule bauen. Diese Gebäude durften aber nicht direkt an der Straße liegen, weiters waren runde Fenster, sowie Glocken und ein Turm untersagt. Von dem Recht machten die 2661 Evangelischen des Bezirkes [[Jennersdorf]] gebrauch, und suchten gemeinsam am 4. Oktober 1783 für die Gründung der Pfarrgemeinde [[Eltendorf]] an. Sofort danach wurde ein, den Bestimmungen entsprechendes, hölzernes Bethaus gebaut. Die Neuhauser Protestanten gingen von da an, nach Eltendorf in die Kirche, was fast immer einen ganzen Tag in Anspruch nahm. | Nachdem die Evangelischen Jahrelang verfolgt und vertrieben wurden, endete diese Zeit für sie am 13. Oktober 1781, aufgrund des Erlasses des [[w:Toleranzpatent|Toleranzpatentes]] durch Kaiser [[w:Joseph_II.|Josef II.]]. Nun durften überall wo sich 100 Familien fanden, die Protestanten ein Bethaus und eine Schule bauen. Diese Gebäude durften aber nicht direkt an der Straße liegen, weiters waren runde Fenster, sowie Glocken und ein Turm untersagt. Von dem Recht machten die 2661 Evangelischen des Bezirkes [[Jennersdorf]] gebrauch, und suchten gemeinsam am 4. Oktober 1783 für die Gründung der Pfarrgemeinde [[Eltendorf]] an. Sofort danach wurde ein, den Bestimmungen entsprechendes, hölzernes Bethaus gebaut. Die Neuhauser Protestanten gingen von da an, nach Eltendorf in die Kirche, was fast immer einen ganzen Tag in Anspruch nahm. | ||
Neun Jahre danach, am 18. Februar 1792 wurde dann um die Gründung einer eigenen Pfarrgemeinde Neuhaus/Klb. angesucht. 1018 Menschen bekannten sich damals in Neuhaus evangelisch. Um einen Baugrund für das neue Bethaus zu haben, schenkte Maximilian Graf von Batthyány den Neuhauser Protestanten den Grund für das Gebäude auf dem die Kirche heute noch steht. Noch im gleichen Jahr starteten die Evangelischen den Bau des "[[w:Toleranzkirche|Toleranzbethauses]]" und verwendeten Steine, die sie von der Neuhauser Burg brachen. Nachdem die Baueinschränkungen des Toleranzpatents aufgehoben wurden, konnte das Gebäude 1801 um einen Turm erweitert werden.<ref>Mag. Dr. Ernestine Wolf: ''Chronik der Marktgemeinde Neuhaus/Klb.'', Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 2008, S. 146 ff.</ref><ref>[https://evang-bgld.at/ort/neuhaus-am-klausenbach/ Neuhaus am Klausenbach] auf der Seite der evangelischen Kirche A.B. im Burgenland, abgerufen am 7. Dezember 2020</ref><br /><gallery> | Neun Jahre danach, am 18. Februar 1792 wurde dann um die Gründung einer eigenen Pfarrgemeinde Neuhaus/Klb. angesucht. 1018 Menschen bekannten sich damals in Neuhaus evangelisch. Um einen Baugrund für das neue Bethaus zu haben, schenkte Maximilian Graf von Batthyány den Neuhauser Protestanten den Grund für das Gebäude, auf dem die Kirche heute noch steht. Noch im gleichen Jahr starteten die Evangelischen den Bau des "[[w:Toleranzkirche|Toleranzbethauses]]" und verwendeten Steine, die sie von der Neuhauser Burg brachen. Nachdem die Baueinschränkungen des Toleranzpatents aufgehoben wurden, konnte das Gebäude 1801 um einen Turm erweitert werden.<ref>Mag. Dr. Ernestine Wolf: ''Chronik der Marktgemeinde Neuhaus/Klb.'', Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 2008, S. 146 ff.</ref><ref>[https://evang-bgld.at/ort/neuhaus-am-klausenbach/ Neuhaus am Klausenbach] auf der Seite der evangelischen Kirche A.B. im Burgenland, abgerufen am 7. Dezember 2020</ref><br /><gallery> | ||
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