Eberhard III. von Wallsee: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Tod seines Vaters erbte Eberhard (III.) ungeschmälert dessen Besitzungen. Die Ansprüche seiner Schwester Kunigunde, die zu dieser Zeit bereits mit Jans von Kapellen verheiratet war, löste er finanziell ab.<ref name ="Doblinger50">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 50</ref> Eberhard (III.) gehörte zu jenen Familienmitgliedern, die im Februar 1331 die gesamten schwäbischen Besitzungen der Familie an die [[Habsburger|Herzöge von Österreich]] (Habsburger) verkauften beziehungsweise gegen Besitzungen in den Herzogtümern Österreich und Steier tauschten. Aus den durch diesen Tausch erworbenen landesfürstlichen Pfandschaften erhielt Eberhard (III.) die Herrschaften [[w:Burgruine Falkenstein (an der Ranna)|Falkenstein]] (Teil der Gemeinde [[Hofkirchen im Mühlkreis]]), [[w:Burgruine Waxenberg|Waxenberg]] (Teil der Gemeinde [[Oberneukirchen]]) und [[w:Schloss Ottensheim|Ottensheim]] (Teil der Gemeinde [[Ottensheim]]). 1333 kaufte Eberhard (III.) von der Familie [[Prüschenk (Familie)|Prueschenk]], Lehensleute der Grafenfamilie von Schaunberg, das "freie Eigen" [[w:Burgruine Freudenstein|Freudenstein]] (heute Teil der Gemeinde [[Feldkirchen an der Donau]]).<ref name="Doblinger43">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 43</ref> Eberhard (III.) hatte auch Lehen der Hochstifte Bamberg, [[w:Hochstift Regensburg|Regensburg]], Passau und [[w:Hochstift Freising|Freising]].<ref name ="Doblinger51">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 51</ref> Später erwarb er außerdem Besitz im Trattnachtal. Eberhards Besitzmehrungen verhinderten, dass es der im heutigen Oberösterreich ansässigen Grafenfamilie von Schaunberg gelang, ihre Reichsfreiheit gegenüber den Habsburgern zu behaupten und zwischen dem gräflichen Hauptbesitz und ihren Besitzungen im Attergau ein geschlossenes eigenes Territorium aufzubauen.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 42f.</ref> Zu jenen landesfürstlichen Pfandschaften, die bereits sein Vater und dessen Brüder besessen hatten, zählte das im heutigen Deutschland gelegene [[w:Neuburg am Inn|Neuburg am Inn]], das zu seiner Zeit ein wichtiges Bollwerk gegen die [[w:Wittelsbacher|Herzöge von Bayern (Wittelsbacher)]] war. Als Herzog Albrecht (II.) "''der Lahme''" 1363 diese Pfandschaft rücklöste, wurden ihm dafür die [[w:Seisenburg|Herrschaft Seisenburg]] (heute Teil der Gemeinde [[Pettenbach]] und die Vogtei zu [[Wels]] verpfändet.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 48 und S. 51</ref> 1359 löste Herzog Rudolf (IV.) ''"der Stifter"'' die Herrschaft Falkenstein, die zu dieser Zeit einen wichtigen Stützpunkt an der oberen Donau und zudem den äußersten Vorposten der Herzöge von Österreich (Habsburger) an der oberen Donau gegen die Herzöge von Bayern (Wittelsbacher), das Hochstift Passau und die Grafenfamilie der Schaunberger bildete. Wenige Jahre später war sie aber wieder an Eberhard (III.) verpfändet, dem sie 1369 verloren ging, als sie während des Krieges um die Grafschaft Tirol von einem Leutwin Usel erobert wurde, der sie dem Grafen von Hals verpfändete. Von diesem ließen sie die Herzöge von Österreich (Habsburger) durch einen Stubenberger rücklösen, sodass sie vorübergehend in den Besitz von dieser Familie kam.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 49f. und S. 53</ref>  
Nach dem Tod seines Vaters erbte Eberhard (III.) ungeschmälert dessen Besitzungen. Die Ansprüche seiner Schwester Kunigunde, die zu dieser Zeit bereits mit Jans von Kapellen verheiratet war, löste er finanziell ab.<ref name ="Doblinger50">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 50</ref> Eberhard (III.) gehörte zu jenen Familienmitgliedern, die im Februar 1331 die gesamten schwäbischen Besitzungen der Familie an die [[Habsburger|Herzöge von Österreich]] (Habsburger) verkauften beziehungsweise gegen Besitzungen in den Herzogtümern Österreich und Steier tauschten. Aus den durch diesen Tausch erworbenen landesfürstlichen Pfandschaften erhielt Eberhard (III.) die Herrschaften [[w:Burgruine Falkenstein (an der Ranna)|Falkenstein]] (Teil der Gemeinde [[Hofkirchen im Mühlkreis]]), [[w:Burgruine Waxenberg|Waxenberg]] (Teil der Gemeinde [[Oberneukirchen]]) und [[w:Schloss Ottensheim|Ottensheim]] (Teil der Gemeinde [[Ottensheim]]). 1333 kaufte Eberhard (III.) von der Familie [[Prüschenk (Familie)|Prueschenk]], Lehensleute der Grafenfamilie von Schaunberg, das "freie Eigen" [[w:Burgruine Freudenstein|Freudenstein]] (heute Teil der Gemeinde [[Feldkirchen an der Donau]]).<ref name="Doblinger43">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 43</ref> Eberhard (III.) hatte auch Lehen der Hochstifte Bamberg, [[w:Hochstift Regensburg|Regensburg]], Passau und [[w:Hochstift Freising|Freising]].<ref name ="Doblinger51">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 51</ref> Später erwarb er außerdem Besitz im Trattnachtal. Eberhards Besitzmehrungen verhinderten, dass es der im heutigen Oberösterreich ansässigen Grafenfamilie von Schaunberg gelang, ihre Reichsfreiheit gegenüber den Habsburgern zu behaupten und zwischen dem gräflichen Hauptbesitz und ihren Besitzungen im Attergau ein geschlossenes eigenes Territorium aufzubauen.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 42f.</ref> Zu jenen landesfürstlichen Pfandschaften, die bereits sein Vater und dessen Brüder besessen hatten, zählte das im heutigen Deutschland gelegene [[w:Neuburg am Inn|Neuburg am Inn]], das zu seiner Zeit ein wichtiges Bollwerk gegen die [[w:Wittelsbacher|Herzöge von Bayern (Wittelsbacher)]] war. Als Herzog Albrecht (II.) "''der Lahme''" 1363 diese Pfandschaft rücklöste, wurden ihm dafür die [[w:Seisenburg|Herrschaft Seisenburg]] (heute Teil der Gemeinde [[Pettenbach]] und die Vogtei zu [[Wels]] verpfändet.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 48 und S. 51</ref> 1359 löste Herzog Rudolf (IV.) ''"der Stifter"'' die Herrschaft Falkenstein, die zu dieser Zeit einen wichtigen Stützpunkt an der oberen Donau und zudem den äußersten Vorposten der Herzöge von Österreich (Habsburger) an der oberen Donau gegen die Herzöge von Bayern (Wittelsbacher), das Hochstift Passau und die Grafenfamilie der Schaunberger bildete. Wenige Jahre später war sie aber wieder an Eberhard (III.) verpfändet, dem sie 1369 verloren ging, als sie während des Krieges um die Grafschaft Tirol von einem Leutwin Usel erobert wurde, der sie dem Grafen von Hals verpfändete. Von diesem ließen sie die Herzöge von Österreich (Habsburger) durch einen Stubenberger rücklösen, sodass sie vorübergehend in den Besitz von dieser Familie kam.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 49f. und S. 53</ref>  


Eberhard (III.) war 1335 in die Fehde seiner Verwandten Reinprecht (I.) und Friedrich (II.) von Wallsee zu [[Enns]] mit Jans von Kapellen (dem Älteren), dem Ehemann seiner Schwester Kunigunde, verwickelt, die erst 1341 durch einen Schiedsspruch von [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") beigelegt wurde.<ref name="Doblinger43"/> 1345 führte seine Familie eine Fehde mit der böhmischen Adelsfamilie von Rosenberg, die 1346 durch Markgraf Karl I. von Mähren, dem späteren Kaiser Karl IV., auf Wunsch des Herzogs beigelegt wurde.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 43f.</ref> Als "Hauptmann ob der Enns" wurde Eberhard (III.), neben anderen Familienmitgliedern, außerdem in eine weitere Fehde zwischen Adeligen des Herzogtums Österreich und des böhmischen Königreiche verwickelt, die alle durch verschiedene Ehen miteinander verwandt waren. Diese Fehde entwickelte sich um 1351/52 zu einem auf weitere Länder übergreifenden Konflikt, der erst am 2. Mai 1352 durch einen Schiedsspruch des späteren Kaisers Karl teilweise beendet wurde. Eine endgültige Aussöhnung gelang aber erst im August desselben Jahres.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 44f.</ref> Nach der "Mattseer Chronik" soll Eberhard (III.) 1353 außerdem einen Einfall in Gebiet des [[w:Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] um [[Straßwalchen]] und [[Neumarkt]] unternommen haben.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 46f.</ref>
Eberhard (III.) war 1335 in die Fehde seiner Verwandten Reinprecht (I.) und Friedrich (II.) von Wallsee zu [[Enns]] mit Jans von Kapellen (dem Älteren), dem Ehemann seiner Schwester Kunigunde, verwickelt, die erst 1341 durch einen Schiedsspruch von [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") beigelegt wurde.<ref name="Doblinger43"/> 1345 führte seine Familie eine Fehde mit der böhmischen Adelsfamilie von Rosenberg, die 1346 durch Markgraf Karl I. von Mähren, dem späteren Kaiser Karl IV., auf Wunsch des Herzogs beigelegt wurde.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 43f.</ref> Als "Hauptmann ob der Enns" wurde Eberhard (III.), neben anderen Familienmitgliedern, außerdem in eine weitere Fehde zwischen Adeligen des Herzogtums Österreich und des böhmischen Königreiche verwickelt, die alle durch verschiedene Ehen miteinander verwandt waren. Diese Fehde entwickelte sich um 1351/52 zu einem auf weitere Länder übergreifenden Konflikt, der erst am 2. Mai 1352 durch einen Schiedsspruch des späteren Kaisers Karl teilweise beendet wurde. Eine endgültige Aussöhnung gelang aber erst im August desselben Jahres.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 44f.</ref> Nach der "Mattseer Chronik" soll Eberhard (III.) 1353 außerdem einen Einfall in Gebiet des [[w:Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] um [[Straßwalchen]] und [[Neumarkt]] unternommen haben.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 46f.</ref> 1368 war er an den Kämpfen der Herzöge Albrecht (III.) und Leopold (III.) mit der [[w:Republik Venedig|Republik Venedig]] um die Stadt [[w:Trieste|Triest]] beteiligt. Dabei dürfte er die ersten Kontakte zwischen seiner Familie und der Familie der [[w:Herren von Duino|Tybeiner]] geknüpft haben, wovon später der Familienzweig der Wallseer zu [[Enns]] profitieren sollte.<ref name ="Doblinger49"/>
 
1368 war er an den Kämpfen der Herzöge Albrecht (III.) und Leopold (III.) mit der [[w:Republik Venedig|Republik Venedig]] um die Stadt [[w:Trieste|Triest]] beteiligt. Dabei dürfte er die ersten Kontakte zwischen seiner Familie und der Familie der [[w:Herren von Duino|Tybeiner]] geknüpft haben, wovon später der Familienzweig der Wallseer zu [[Enns]] profitieren sollte.<ref name ="Doblinger49"/>


== Klostergründungen und kirchliche Förderung ==
== Klostergründungen und kirchliche Förderung ==
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