Friedrich der Schöne: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:WMK Stefansdom - Habsburg Fenster 1c König Friedrich I.jpg|thumb|Darstellung von Friedrich der Schönen im "Ersten Habsburger Fenster", Buntglasscheibe aus den 1380er-Jahren]]
[[File:WMK Stefansdom - Habsburg Fenster 1c König Friedrich I.jpg|thumb|Darstellung von Friedrich "''dem Schönen''" im "Ersten Habsburger Fenster", Buntglasscheibe aus den 1380er-Jahren. Friedrich ist sitzend als "römischer" König, dargestellt, mit einem Szepter, einer Königskrone und einem Wappenschild, das dem einköpfigen Reichsadler, das Symbol des "römischen" Königs zeigt.]]
'''Herzog Friedrich (I.) von Österreich''' (* [[1289]], vermutlich in [[Wien]]; † [[13. Jänner]] [[1330]], auf der [[Burgruine Gutenstein|Burg Gutenstein]])<ref name ="czeike">vgl. {{Czeike|2|414|}}</ref> aus dem [[Habsburger|Haus Habsburg]], als [[w:römisch-deutscher König|römisch-deutscher (Gegen-)König]] '''Friedrich III.''', später auch '''Friedrich der Schöne''' genannt, herrschte zusammen mit seinem jüngeren Bruder [[Leopold I. (Habsburg)|Herzog Leopold (I.) von Österreich]] über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steiermark|Steier]]. Er gilt als der erste "österreichische" Habsburger.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner|Christian Lackner]]: Der erste 'österreichische' Habsburger. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 157, S. 159ff. und S. 162f.</ref>
'''Herzog Friedrich (I.) von Österreich''' (* um [[1289]], vermutlich in [[Wien]]; † [[13. Jänner]] [[1330]], auf der [[Burgruine Gutenstein|Burg Gutenstein]])<ref name ="czeike">vgl. {{Czeike|2|414|}}</ref> aus dem [[Habsburger|Haus Habsburg]], als [[w:römisch-deutscher König|''römischer'' König und Gegenkönig]] '''Friedrich III.''', später auch '''Friedrich der Schöne''' genannt, herrschte zusammen mit seinem jüngeren Bruder [[Leopold I. (Habsburg)|Herzog Leopold (I.) von Österreich]] über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]]. Er gilt als der erste "österreichische" Habsburger.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner|Christian Lackner]]: Der erste 'österreichische' Habsburger. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 157, S. 159ff. und S. 162f.</ref>


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
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== Leben - kurzer Überblick ==
== Leben - kurzer Überblick ==
Dass sich Friedrich "''der Schöne''" 1308 selbst um die Nachfolge seines Vaters als römisch-deutscher König beworben hätte, ist nicht belegt.<ref name ="nieder116">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 116</ref> Nach dem Tod von Kaiser [[w:Heinrich VII. (HRR)|Heinrich VII.]] wurde er im Oktober 1314, wie auch sein Cousin, der spätere [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) ("''Ludwig der Baier''")]], nach einer umstrittenen Königswahl zum "deutsch-römischen" König gewählt. Die Folge war ein jahrelanger Krieg im Reich, der mit Friedrichs Niederlage und Gefangennahme in der [[w:Schlacht bei Mühldorf|Schlacht bei Mühldorf]] (28. September 1322) seinen Wendepunkt nahm. Nachdem bereits zwischen Oktober und Dezember 1323 die Übergabe der Reichskleinodien an Ludwig erfolgt war, welche "de facto" die Anerkennung seiner Herrschaft durch die Herzöge von Österreich bedeutete, kam es erst nach mehreren Jahren zu einer endgültigen Beilegung der Auseinandersetzung (inklusive Lösung der Königsfrage).<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 118f., S. 122-129</ref> Im Frühjahr 1325 kam Friedrich mit dem [[w:Trausnitzer Sühne|Vertrag von Trausnitz]] (13. März 1325), in dem er Ludwig als rechtmäßiges Reichsoberhaupt und weitere Forderungen anerkannte, vorübergehend frei. Nachdem sich eine Anerkennung dieses Vertrages von Seiten seiner Verbündeten, vor allem seiner Verwandten, deren Zustimmung für einige Punkte rechtlich notwendig war, nicht durchsetzen ließ, kehrte er wieder in die Gefangenschaft zurück, wie er mit Ludwig vereinbart hatte. Am 5. September 1325 schlossen er und Ludwig dann den "Vertrag von München", in dem die Vereinbarung einer "Doppelregierung" für das Reich getroffen wurde.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 128f.</ref>
Dass sich Friedrich "''der Schöne''" 1308 selbst um die Nachfolge seines Vaters als "[[w:römisch-deutscher König|römischer König]]" beworben hätte, ist nicht belegt.<ref name ="nieder116">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 116</ref> Nach dem Tod von Kaiser [[w:Heinrich VII. (HRR)|Heinrich VII.]] wurde er im Oktober 1314, wie auch sein Cousin, der spätere [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) ("''Ludwig der Baier''")]], nach einer umstrittenen Königswahl zum "deutsch-römischen" König gewählt. Die Folge war ein jahrelanger Krieg im Reich, der mit Friedrichs Niederlage und Gefangennahme in der [[w:Schlacht bei Mühldorf|Schlacht bei Mühldorf]] (28. September 1322) seinen Wendepunkt nahm. Nachdem bereits zwischen Oktober und Dezember 1323 die Übergabe der Reichskleinodien an Ludwig erfolgt war, welche "de facto" die Anerkennung seiner Herrschaft durch die Herzöge von Österreich bedeutete, kam es erst nach mehreren Jahren zu einer endgültigen Beilegung der Auseinandersetzung (inklusive Lösung der Königsfrage).<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 118f., S. 122-129</ref> Im Frühjahr 1325 kam Friedrich mit dem [[w:Trausnitzer Sühne|Vertrag von Trausnitz]] (13. März 1325), in dem er Ludwig als rechtmäßiges Reichsoberhaupt und weitere Forderungen anerkannte, vorübergehend frei. Nachdem sich eine Anerkennung dieses Vertrages von Seiten seiner Verbündeten, vor allem seiner Verwandten, deren Zustimmung für einige Punkte rechtlich notwendig war, nicht durchsetzen ließ, kehrte er wieder in die Gefangenschaft zurück, wie er mit Ludwig vereinbart hatte. Am 5. September 1325 schlossen er und Ludwig dann den "Vertrag von München", in dem die Vereinbarung einer "Doppelregierung" für das Reich getroffen wurde.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 128f.</ref>


Nachdem in der Geschichtsforschung des 20. Jahrhunderts weitgehend Einigkeit darüber bestand, dass Friedrich ein gänzlich unfähiger Politiker und zudem in seinen Stammlanden, so besonders den Herzogtümern Österreich und Steier, ausgesprochen unbeliebt war, finden sich in dem 2017 von [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] und [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] herausgegebenen Sammelband zu einer wissenschaftlichen Tagung aus dem Jahr 2015 einige Beobachtungen, die diese Darstellung nicht bestätigen beziehungsweise eine kritische Überprüfung nahelegen.<ref>vgl. ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2[[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2</ref> Es scheint, dass die Herzöge von Österreich bereits unter Friedrich "''dem Schönen''" ihre Herrschaft in den Herzogtümern Österreich und Steier endgültig festigen konnten. In Friedrichs Umfeld sind zudem vermehrt Angehörige des österreichischen und steirischen Adels zu finden, welche auch für wichtige und heikle diplomatische Missionen, so zum Beispiel die Brautwerbung in [[w:Barcelona|Barcelona]],  eingesetzt wurden. Männer aus den Herzogtümern Österreich und Steier, die an Friedrichs Hof Karriere machten, waren zum Beispiel der Seckauer Ministeriale [[w:Dietrich Wolfhauer|Magister Dietrich von Wolfsau]], der spätere [[w:Bistum Lavant|Bischof von Lavant]], der zunächst für Friedrich als "secretarius" tätig war, und Abt Otto von [[w:Stift St. Lambrecht|St. Lambrecht]].<ref name ="nieder130">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 130</ref>
Nachdem in der Geschichtsforschung des 20. Jahrhunderts weitgehend Einigkeit darüber bestand, dass Friedrich ein gänzlich unfähiger Politiker und zudem in seinen Stammlanden, so besonders den Herzogtümern Österreich und Steier, ausgesprochen unbeliebt war, finden sich in dem 2017 von [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] und [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] herausgegebenen Sammelband zu einer wissenschaftlichen Tagung aus dem Jahr 2015 einige Beobachtungen, die diese Darstellung nicht bestätigen beziehungsweise eine kritische Überprüfung nahelegen.<ref>vgl. ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2[[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2</ref> Es scheint, dass die Herzöge von Österreich bereits unter Friedrich "''dem Schönen''" ihre Herrschaft in den Herzogtümern Österreich und Steier endgültig festigen konnten. In Friedrichs Umfeld sind zudem vermehrt Angehörige des österreichischen und steirischen Adels zu finden, welche auch für wichtige und heikle diplomatische Missionen, so zum Beispiel die Brautwerbung in [[w:Barcelona|Barcelona]],  eingesetzt wurden. Männer aus den Herzogtümern Österreich und Steier, die an Friedrichs Hof Karriere machten, waren zum Beispiel der Seckauer Ministeriale [[w:Dietrich Wolfhauer|Magister Dietrich von Wolfsau]], der spätere [[w:Bistum Lavant|Bischof von Lavant]], der zunächst für Friedrich als "secretarius" tätig war, und Abt Otto von [[w:Stift St. Lambrecht|St. Lambrecht]].<ref name ="nieder130">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 130</ref>
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== Daten (Schwerpunkt: Geschichte der späteren Republik Österreich) ==
== Daten (Schwerpunkt: Geschichte der späteren Republik Österreich) ==
[[File:Burgruine Gutenstein.jpg|thumb|Die Burg Gutenstein heute. Sie zählte zu den bevorzugten Aufenthaltsorten von Friedrich "''dem Schönen''".]]
[[File:Burgruine Gutenstein.jpg|thumb|Die Burg Gutenstein heute. Sie zählte zu den bevorzugten Aufenthaltsorten von Friedrich "''dem Schönen''".]]
Zu Beginn des Jahres 1309, während Friedrich "''der Schöne''" noch mit König Heinrich VII. in [[w:Speyer|Speyer]] verhandelte, brach im Herzogtum Österreich ein Aufstand gegen seine Dynastie aus, an dem eine Gruppe der dortigen Landherren (so zum Beispiel die [[Zelkinger|Familie der Zelkinger]] und die [[Herren von Pottendorf|Familie der Pottendorfer]]) und ein Teil der Patrizier der Stadt Wien, unter der Führung des Schützenmeisters Berthold, beteiligt waren. Diese dürften von [[w:Otto III. von Bayern|Herzog Otto (III.) von Niederbaiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> unterstützt worden sein.<ref name ="nieder116"/> Der Aufstand konnte von [[Konrad Haarmarkter]], dem [[w:Hubmeister|Hubmeister]] des Herzogtums Österreich, der die Unterstützung der Wiener Handwerker besaß, im Namen Friedrichs niedergeschlagen werden. Das Strafgericht soll besonders die in Wien ansässige Familie der Haimonen betroffen haben, deren Oberhaupt damals Otto, der Sohn von Haimo, war. Die Aufrührer und ihre Unterstützer wurden aus der Stadt vertrieben, nur durch das Eingreifen von Geistlichen konnte weitere Gewalt verhindert werden. 1310 wurde der Aufstand endgültig von Ulrich von Walsee (Wallsee), damals Landeshauptmann des Herzogtums Steier, niedergeworfen. Im Gegensatz zum Aufstand der Wiener Patrizier aus dem Jahr 1288 hatten die Gegner der Habsburger dieses Mal keine breite Unterstützung.<ref name ="opll65">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 65</ref> Friedrich ist in diesem Jahr noch in Wien nachgewiesen, wo er am 1. Februar 1310 Gericht über die Aufständischen hielt und mit großer Strenge gegen diese vorging. Verhängt wurden Todes- und Körperstrafen (Blendung, Herausreißen der Zunge).<ref name ="czeike"/> So soll der Wiener Bürger Johannes, genannt der Stadlauer, angeblich am Schwanz eines Pferdes durch die Stadt geschleift und dann gerädert worden sein, andere wie Gottfried der Sohlenschneider und Wilhelm sollen geblendet worden sein, nach dem ihnen die Zunge herausgeschnitten worden war.<ref name ="opll65"/> Friedrichs negative Rolle in späteren Sagen dürfte hier seinen Ursprung haben (siehe unten). Das tatsächliche Verhältnis zwischen Herzog und der Wiener Bürgerschaft scheint der Aufstand nicht wirklich beeinträchtigt zu haben, wie der Umstand zeigt, dass es in den Jahren danach, selbst nach der Niederlage bei Mühldorf, keine weiteren Aufstände mehr gab und die Stadt Wien von Friedrich wesentlich gefördert wurde.<ref name ="lackner158">vgl. [[w:Christian Lackner|Christian Lackner]]: Der erste 'österreichische' Habsburger. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 158</ref> Der Aufstand von 1309 sollte für Generationen der letzte bewaffnete Konflikt auf breiter Basis bleiben, den die Landherren mit dem Landesfürsten austrugen.<ref name ="sauter35"-79>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 35, Fußnote 79</ref>
Zu Beginn des Jahres 1309, während Friedrich "''der Schöne''" noch mit König Heinrich VII. in [[w:Speyer|Speyer]] verhandelte, brach im Herzogtum Österreich ein Aufstand gegen seine Dynastie aus, an dem eine Gruppe der dortigen Landherren (so zum Beispiel die [[Zelkinger|Familie der Zelkinger]] und die [[Potonen|Familie der Pottendorfer]]) und ein Teil der Patrizier der Stadt Wien, unter der Führung des Schützenmeisters Berthold, beteiligt waren. Diese dürften von [[w:Otto III. von Bayern|Herzog Otto (III.) von Niederbaiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> unterstützt worden sein.<ref name ="nieder116"/> Der Aufstand konnte von [[Konrad Haarmarkter]], dem [[w:Hubmeister|Hubmeister]] des Herzogtums Österreich, der die Unterstützung der Wiener Handwerker besaß, im Namen Friedrichs niedergeschlagen werden. Das Strafgericht soll besonders die in Wien ansässige Familie der Haimonen betroffen haben, deren Oberhaupt damals Otto, der Sohn von Haimo, war. Die Aufrührer und ihre Unterstützer wurden aus der Stadt vertrieben, nur durch das Eingreifen von Geistlichen konnte weitere Gewalt verhindert werden. 1310 wurde der Aufstand endgültig von Ulrich von Walsee (Wallsee), damals Landeshauptmann des Herzogtums Steier, niedergeworfen. Im Gegensatz zum Aufstand der Wiener Patrizier aus dem Jahr 1288 hatten die Gegner der Habsburger dieses Mal keine breite Unterstützung.<ref name ="opll65">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 65</ref> Friedrich ist in diesem Jahr noch in Wien nachgewiesen, wo er am 1. Februar 1310 Gericht über die Aufständischen hielt und mit großer Strenge gegen diese vorging. Verhängt wurden Todes- und Körperstrafen (Blendung, Herausreißen der Zunge).<ref name ="czeike"/> So soll der Wiener Bürger Johannes, genannt der Stadlauer, angeblich am Schwanz eines Pferdes durch die Stadt geschleift und dann gerädert worden sein, andere wie Gottfried der Sohlenschneider und Wilhelm sollen geblendet worden sein, nach dem ihnen die Zunge herausgeschnitten worden war.<ref name ="opll65"/> Friedrichs negative Rolle in späteren Sagen dürfte hier seinen Ursprung haben (siehe unten). Das tatsächliche Verhältnis zwischen Herzog und der Wiener Bürgerschaft scheint der Aufstand nicht wirklich beeinträchtigt zu haben, wie der Umstand zeigt, dass es in den Jahren danach, selbst nach der Niederlage bei Mühldorf, keine weiteren Aufstände mehr gab und die Stadt Wien von Friedrich wesentlich gefördert wurde.<ref name ="lackner158">vgl. [[w:Christian Lackner|Christian Lackner]]: Der erste 'österreichische' Habsburger. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 158</ref> Der Aufstand von 1309 sollte für Generationen der letzte bewaffnete Konflikt auf breiter Basis bleiben, den die Landherren mit dem Landesfürsten austrugen.<ref name ="sauter35"-79>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 35, Fußnote 79</ref>
* Als der Regensburger Bürger Gumpert an der Haid Friedrich 1319 den Durchzug seiner Truppen durch [[w:Regensburg|Regensburg]] verwehrte, ließ dieser aus Rache laut der "Bayerischen Chronik"<ref group="A">Mehr zu dieser Quelle siehe [http://www.geschichtsquellen.de/repPers_118645943.html Bayerischen Chronik], Bayerische Akademie der Wissenschaften, eingesehen 6. Mai 2018. Bei der Beurteilung der Zulässigkeit dieser Quelle ist zu beachten, dass Friedrich ein Gegner von Ludwig dem Baiern war und es sich dabei um eine "pro-wittelsbachische" Quelle handelt.</ref> von [[w:Veit Arnpeck|Veit Arnpeck]] die Waren der in Wien ansässigen Regensburger beschlagnahmen und angeblich sogar ihre Gewandläden ausrauben.<ref name ="opll68">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 68.</ref>  
* Als der Regensburger Bürger Gumpert an der Haid Friedrich 1319 den Durchzug seiner Truppen durch [[w:Regensburg|Regensburg]] verwehrte, ließ dieser aus Rache laut der "Bayerischen Chronik"<ref group="A">Mehr zu dieser Quelle siehe [http://www.geschichtsquellen.de/repPers_118645943.html Bayerischen Chronik], Bayerische Akademie der Wissenschaften, eingesehen 6. Mai 2018. Bei der Beurteilung der Zulässigkeit dieser Quelle ist zu beachten, dass Friedrich ein Gegner von Ludwig dem Baiern war und es sich dabei um eine "pro-wittelsbachische" Quelle handelt.</ref> von [[w:Veit Arnpeck|Veit Arnpeck]] die Waren der in Wien ansässigen Regensburger beschlagnahmen und angeblich sogar ihre Gewandläden ausrauben.<ref name ="opll68">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 68.</ref>  
* Im Juni 1327 verfasste Friedrich "''der Schöne''", vermutlich auf der [[Burgruine Gutenstein|Burg Gutenstein]], sein umfangreiches Testament, das als historische Quelle wegen seiner vielen Legate für kirchliche Einrichtungen von großer Bedeutung ist.<ref name ="nieder129">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 129</ref>
* Im Juni 1327 verfasste Friedrich "''der Schöne''", vermutlich auf der [[Burgruine Gutenstein|Burg Gutenstein]], sein umfangreiches Testament, das als historische Quelle wegen seiner vielen Legate für kirchliche Einrichtungen von großer Bedeutung ist.<ref name ="nieder129">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 129</ref>


== Repräsentation ==
== Repräsentation ==
Bis zu Friedrichs Tod lässt sich beobachten, dass die Titulatur der Habsburger im Osten und Westen Unterschiede aufweist. Die Nennung der Grafschaften Habsburg und Kyburg und die Landgrafschaft im Elsass findet sich gewöhnlich nur in Urkunden, welche für die im Westen gelegenen Besitzungen und Herrschaften ausgestellt wurden. Im Osten dagegen ist die Titulatur gewöhnlich auf die Nennung der Herzogtümer Österreich und Steier sowie der Herrschaften [[w:Krain]], [[w:Windische Mark|Mark]] und [[w:Portenau|Portenau]] beschränkt. Auf ihre Besitzungen im Westen wird gewöhnlich nie verwiesen. <ref name ="sauter73">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 73.</ref>
Unter Friedrich "''dem Schönen''" und seinem Bruder Leopold (I.) findet sich erstmals die Verwendung eines sogenannten "kleinen Titels", bei dem neben dem Namen nur die beiden Herzogtümer Österreich und Steier genannt sind. Bis zu Friedrichs Tod lässt sich zudem beobachten, dass die längere Titulatur der Habsburger im Osten und Westen Unterschiede aufweist. Die Nennung der Grafschaften Habsburg und Kyburg und die Landgrafschaft im Elsass findet sich gewöhnlich nur in Urkunden, welche für die im Westen gelegenen Besitzungen und Herrschaften ausgestellt wurden. Im Osten dagegen ist die Titulatur gewöhnlich auf die Nennung der Herzogtümer Österreich und Steier sowie der Herrschaften [[w:Krain|Krain]], [[w:Windische Mark|Mark]] und [[w:Portenau|Portenau]] beschränkt. Auf ihre Besitzungen im Westen wird gewöhnlich nie verwiesen. <ref name ="sauter73">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 73.</ref> Nach der Königswahl von 1314 unterfertigte Friedrich, ausgenommen die Zeit zwischen der Niederlage von Mühldorf und dem Vertrag von München, seine Urkunden ausschließlich als König.
 
Das erhaltene Reitersiegel stammt aus seiner Zeit als Herzog. Es zeigt eine nach rechts gewendete Reiterfigur in Rüstung, die in der linken Hand einen Schild mit dem Wappen des Herzogtums Österreich hält und in der rechten ein Banner, auf dem der "Steirische Panther" zu sehen ist. Den Helm schmückt ein Pfauenstoß. Es entspricht im Wesentlichen dem seines älteren Bruders Rudolf, allerdings hat es keine Schilde auf der Pferdedecke.<ref name ="sauter325">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 325</ref> Friederich "''der Schöne''" war der erste Habsburger, der neben einem Reitersiegel auch unterschiedlich gestaltete Wappensiegel als Hauptsiegel verwendete, was ihm die Möglichkeit gab, seine Urkunden zwischen einer feierlichen und einer weniger feierlichen Ausfertigungen zu differenzieren. Mit der alleinigen Darstellung von Wappen, welche auf den Länderbesitz des Sieglers und seiner Familie verwiesen, trat die Person des Ausstellers, die nur mehr in der Inschrift, aber nicht mehr im Bild des Siegels "anwesend" war, in den Hintergrund.<ref>vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 95 und S. 327</ref>


== Orte mit Bezug zu Friedrich dem Schönen im heutigen Österreich ==
== Orte mit Bezug zu Friedrich dem Schönen im heutigen Österreich ==
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=== Kärnten ===
=== Kärnten ===
Teile von Kärnten waren Schauplatz der kriegerischen Auseinandersetzungen um die böhmische Krone nach dem Tod von Rudolf (Juli 1307).<ref name ="redik389">vgl. Annelies Redik: ''Friedrich der Schöne und die Steiermark'', 2010, S. 389</ref>
Teile von Kärnten waren Schauplatz der kriegerischen Auseinandersetzungen um die böhmische Krone nach dem Tod von Rudolf (Juli 1307).<ref name ="redik389">vgl. Annelies Redik: ''Friedrich der Schöne und die Steiermark'', 2010, S. 389</ref>
* [[Villach]]: 1309 fanden dort vom 16. bis zum 28. März Friedensverhandlungen zwischen Friedrich "''dem Schönen''" und [[w:Otto III. (Kärnten)|Herzog Otto (III.) von Kärnten]] († 1310) statt. Deren Zustandekommen wurde vermutlich durch Friedrichs Mutter Elisabeth, die zugleich Ottos Schwester war, vermittelt.<ref name ="Reichegger41">Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006, S. 41</ref>


=== Niederösterreich ===
=== Niederösterreich ===
* [[Gutenstein]]: Die Burg war seit ca. 1327 Friedrichs bevorzugter Aufenthaltsort.<ref name ="nieder129"/> Gutenstein erhielt bereits 1321 von ihm das Marktrecht.
* [[Gutenstein (Niederösterreich)|Gutenstein]]: Die [[Burg Gutenstein]] war seit ca. 1327 Friedrichs bevorzugter Aufenthaltsort.<ref name ="nieder129"/> Gutenstein erhielt bereits 1321 von ihm das Marktrecht.
* [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz]]: In seinen letzten Lebensjahren hielt sich Friedrich "''der Schöne''" einige Male im [[Stift Heiligenkreuz]] auf.<ref name ="nieder129"/>
* [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz]]: In seinen letzten Lebensjahren hielt sich Friedrich "''der Schöne''" einige Male im [[Stift Heiligenkreuz]] auf.<ref name ="nieder129"/>
* [[Krems an der Donau|Krems]]: In seinen letzten Lebensjahren hielt sich Friedrich einige Male Krems auf.<ref name ="nieder129"/>
* [[Krems an der Donau|Krems]]: In seinen letzten Lebensjahren hielt sich Friedrich einige Male Krems auf.<ref name ="nieder129"/>
* [[Weitra]]: Nicht sichtbar aber doch rechtlich erhielt von ihm die Stadt im Jahr 1321 nicht nur ihr Stadtrecht sondern auch das Braurecht, sodass Weitra heute die älteste Braustadt Österreichs ist.
* [[Weitra]]: Nicht sichtbar, aber doch rechtlich erhielt Weitra von ihm im Jahr 1321 nicht nur ihr Stadtrecht, sondern auch das Braurecht, sodass Weitra heute die älteste Braustadt Österreichs ist.


=== Steiermark ===
=== Steiermark ===
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* [[Graz]]: Am 22. April 1307 traf sich Friedrich "''der Schöne''" in Graz mit den wichtigsten steirischen Adeligen, es handelt sich um seinen ersten bezeugten Aufenthalt in dieser Stadt.<ref name ="redik389"/> In seinen letzten Lebensjahren hielt sich Friedrich "''der Schöne''" ebenfalls einige Male Graz auf.<ref name ="nieder129"/> 1329 hielt er hier ein [[w:Thing|Landestaiding]] ab.<ref>vgl. Werner Tscherne: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark'', S. 26</ref>
* [[Graz]]: Am 22. April 1307 traf sich Friedrich "''der Schöne''" in Graz mit den wichtigsten steirischen Adeligen, es handelt sich um seinen ersten bezeugten Aufenthalt in dieser Stadt.<ref name ="redik389"/> In seinen letzten Lebensjahren hielt sich Friedrich "''der Schöne''" ebenfalls einige Male Graz auf.<ref name ="nieder129"/> 1329 hielt er hier ein [[w:Thing|Landestaiding]] ab.<ref>vgl. Werner Tscherne: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark'', S. 26</ref>
* [[Hartberg]]: Hier erweiterte Friedrich "''der Schöne''" bereits bestehende Stadtrechte.<ref name ="tscherne27">vgl. Werner Tscherne: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark'', S. 27</ref>
* [[Hartberg]]: Hier erweiterte Friedrich "''der Schöne''" bereits bestehende Stadtrechte.<ref name ="tscherne27">vgl. Werner Tscherne: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark'', S. 27</ref>
* [[Judenburg]]: Hier fand am 31. Jänner 1314<ref group="A">Die Ehe war bereits am 14. Oktober 1313 im königlichen Schloss zu [[w:Barcelona|Barcelona]] geschlossen worden. Dabei handelte es sich allerdings nur um eine "Eheschließung [[w:Trauung per Stellvertreter|per procurationem]]". Die für die Heirat entscheidende Zeremonie fand erst am 31. Jänner 1414 in [[Judenburg]]) statt, vgl. Stefanie Dick: ''Isabella von Aragón und Friedrich der Schöne'', 2017, S. 170 und S. 175</ref> die Heirat zwischen Friedrich "''der Schöne''" und Elisabeth von Aragón statt.<ref name ="opll68"/>
* [[Judenburg]]: Hier fand am 31. Jänner 1314<ref group="A">Die Ehe war bereits am 14. Oktober 1313 im königlichen Schloss zu [[w:Barcelona|Barcelona]] geschlossen worden. Dabei handelte es sich allerdings nur um eine "Eheschließung [[w:Trauung per Stellvertreter|per procurationem]]". Die für die Heirat entscheidende Zeremonie fand erst am 31. Jänner 1414 in [[Judenburg]] statt, vgl. Stefanie Dick: ''Isabella von Aragón und Friedrich der Schöne'', 2017, S. 170 und S. 175</ref> die Heirat zwischen Friedrich "''der Schöne''" und Elisabeth von Aragón statt.<ref name ="opll68"/>
* [[Leibnitz]]: Während der Herrschaft von Friedrich "''dem Schönen''" wurde Leibnitz von einem Stadtbrand heimgesucht, worauf dieser den Wiederaufbau wesentlich unterstützte.<ref name ="tscherne27"/>
* [[Leibnitz]]: Während der Herrschaft von Friedrich "''dem Schönen''" wurde Leibnitz von einem Stadtbrand heimgesucht, worauf dieser den Wiederaufbau wesentlich unterstützte.<ref name ="tscherne27"/>
* [[Bad Radkersburg]]: Hier erweitere Friedrich "''der Schöne''" die bereits bestehenden Stadtrechte.<ref name ="tscherne27"/>
* [[Bad Radkersburg]]: Hier erweitere Friedrich "''der Schöne''" die bereits bestehenden Stadtrechte.<ref name ="tscherne27"/>
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=== Niederösterreich ===
=== Niederösterreich ===
* [[Heldenberg]]: In der Kaiser-Allee auf der [[w:Gedenkstätte Heldenberg|Gedenkstätte Heldenberg]] ist Friedrich "''der Schöne''" mit einer Büste vertreten.
* [[Heldenberg]]: In der Kaiser-Allee auf der [[w:Gedenkstätte Heldenberg|Gedenkstätte Heldenberg]] ist Friedrich "''der Schöne''" mit einer Büste vertreten.
* [[Mauerbach]]: Friedrich "''der Schöne''" gründete um 1314/16 die Kartause Mauerbach. Bei dieser Kartause handelte es sich um eine der ersten Kartausen-Gründungen im Reich nördlich der Alpen. Gemeinsam mit der um 1320 gegründeten Kartause von [[w:Mainz|Mainz]] bildete sie das Vorbild für weitere Kartausen nördlich der Alpen und bescherte dem Orden bis zum Ende des 14. Jahrhunderts über dreißig Neugründungen..<ref name ="Sauter39">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 39</ref> Am 18. April 1316 stellte Friedrich gemeinsam mit seinen Brüdern [[Leopold I. (Habsburg)|Leopold]], [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht]], [[w:Heinrich der Sanftmütige|Heinrich]] und [[Otto der Fröhliche|Otto]] die große Stiftungsurkunde für die [[Kartause Mauerbach|Kartause von Mauerbach]] aus. Die ersten Planungen zur Gründung dieses "Wienerwald-Klosters" verweisen auf die Zeit um 1314. Ihr erster Vorsteher (1314-1338) war [[Gottfried von Mauerbach|Gottfried]] († 1338), der zuvor Prior der [[w:Kartäuserkloster Seiz|Kartause Seiz]] (damals zum Herzogtum Steier gehörig) (1304-1314) gewesen war. Er war ein Beichtvater Friedrichs.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner|Christian Lackner]]: Der erste 'österreichische' Habsburger. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 162</ref> Friedrich blieb der Kartause auch nach der Stiftung weiterhin verbunden wie seine häufigen Aufenthalte dort und weitere Stiftungen für sie zeigen.<ref name ="Sauter40">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 40</ref> Dass er nach seinem Tod in der Kirche der Kartause beigesetzt wurde, dürfte seinen eigenen Wünschen entsprochen habe, doch gibt es dafür keine schriftlichen Belege.<ref name ="Kamenzin475">vgl. Manuel Kamenzin: ''Die Tode der römisch-deutschen Könige und Kaiser (1150-1349)'', 2020, S. 475</ref>. Nach seinem Tod sollen einer mündlichen Überlieferung nach die Kartäuser von Mauerbach nach seinem Tod seine Leiche persönlich von Gutenstein in ihr Kloster geleitet haben.<ref name ="lackner163">vgl. [[w:Christian Lackner|Christian Lackner]]: Der erste 'österreichische' Habsburger. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 163</ref>  Nach der Aufhebung der Kartause im Jahr 1789 unter [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] wurden Friedrichs Überreste in die Herzogsgruft im [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]] überführt.<ref name ="czeike"/> In der Krypta der früheren Klosterkirche findet sich heute eine Gedenktafel.<ref name ="gedaechtnismauerbach">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/action/show/controller/Ort/ort/mauerbach.html Mauerbach], GedaechtnisDesLandes.atabgerufen am 27. August 2021</ref>
* [[Mauerbach]]: Friedrich "''der Schöne''" gründete um 1314/16 die Kartause Mauerbach. Bei dieser Kartause handelte es sich um eine der ersten Kartausen-Gründungen im Reich nördlich der Alpen. Gemeinsam mit der um 1320 gegründeten Kartause von [[w:Mainz|Mainz]] bildete sie das Vorbild für weitere Kartausen nördlich der Alpen und bescherte dem Orden bis zum Ende des 14. Jahrhunderts über dreißig Neugründungen..<ref name ="Sauter39">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 39</ref> Am 18. April 1316 stellte Friedrich gemeinsam mit seinen Brüdern [[Leopold I. (Habsburg)|Leopold]], [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht]], [[Heinrich von Österreich (gest. 1327)|Heinrich]] und [[Otto der Fröhliche|Otto]] die große Stiftungsurkunde für die [[Kartause Mauerbach|Kartause von Mauerbach]] aus. Die ersten Planungen zur Gründung dieses "Wienerwald-Klosters" verweisen auf die Zeit um 1314. Ihr erster Vorsteher (1314-1338) war [[Gottfried von Mauerbach|Gottfried]] († 1338), der zuvor Prior der [[w:Kartäuserkloster Seiz|Kartause Seiz]] (damals zum Herzogtum Steier gehörig) (1304-1314) gewesen war. Er war ein Beichtvater Friedrichs.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner|Christian Lackner]]: Der erste 'österreichische' Habsburger. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 162</ref> Friedrich blieb der Kartause auch nach der Stiftung weiterhin verbunden wie seine häufigen Aufenthalte dort und weitere Stiftungen für sie zeigen.<ref name ="Sauter40">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 40</ref> Dass er nach seinem Tod in der Kirche der Kartause beigesetzt wurde, dürfte seinen eigenen Wünschen entsprochen habe, doch gibt es dafür keine schriftlichen Belege.<ref name ="Kamenzin475">vgl. Manuel Kamenzin: ''Die Tode der römisch-deutschen Könige und Kaiser (1150-1349)'', 2020, S. 475</ref>. Nach seinem Tod sollen einer mündlichen Überlieferung nach die Kartäuser von Mauerbach nach seinem Tod seine Leiche persönlich von Gutenstein in ihr Kloster geleitet haben.<ref name ="lackner163">vgl. [[w:Christian Lackner|Christian Lackner]]: Der erste 'österreichische' Habsburger. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 163</ref>  Nach der Aufhebung der Kartause im Jahr 1789 unter [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] wurden Friedrichs Überreste in die Herzogsgruft im [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]] überführt.<ref name ="czeike"/> In der Krypta der früheren Klosterkirche findet sich heute eine Gedenktafel.<ref name ="gedaechtnismauerbach">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/action/show/controller/Ort/ort/mauerbach.html Mauerbach], GedaechtnisDesLandes.atabgerufen am 27. August 2021</ref>
* [[Melk]]: Eine Gedenktafel am Salzhof in Melk erinnert an die Verteidigung des Marktes gegen die Baiern, wofür Melk von Friedrich "''der Schöne''" zur Feste erhoben wurde.
* [[Melk]]: Eine Gedenktafel am Salzhof in Melk erinnert an die Verteidigung des Marktes gegen die Baiern, wofür Melk von Friedrich "''der Schöne''" zur Feste erhoben wurde.


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=== Wien ===
=== Wien ===
* [[Innere Stadt (Wien)|Wien 1]] / [[Wieden (Wien)|Wien 4]]: Eine Darstellung von Friedrich "''dem Schönen''" befindet sich auf einer Buntglasscheibe im  "Ersten Habsburger Fenster". Dieses Glaskunstwerk wurde in den 1380er-Jahren für die Bartholomäuskapelle im [[Stephansdom (Wien)|Wiener Stephansdom]] geschaffen.<ref>vgl. Werner Tscherne: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark'', S. 25</ref> Heute befindet sich dieses Kunstwerk im Wien Museum, dem früheren Historischen Museum der Stadt Wien.
* [[Innere Stadt (Wien)|Wien 1]] / [[Wieden (Wien)|Wien 4]]: Eine Darstellung von Friedrich "''dem Schönen''" befindet sich auf einer Buntglasscheibe des "Ersten Habsburger Fensters". Dieses Glaskunstwerk wurde in den 1380er-Jahren für die Bartholomäuskapelle des [[Stephansdom (Wien)|Wiener Stephansdoms]] geschaffen.<ref>vgl. Werner Tscherne: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark'', S. 25</ref> Heute befindet sich dieses Kunstwerk im [[Wien Museum|Wien Museum]] (früher: Historisches Museum der Stadt Wien). Friedrichs Darstellung entspricht im Wesentlichen der seines Vaters Albrecht und seines Großvaters Rudolf.<ref name="Sauter284">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 284</ref>


== Friedrich der Schöne - Versuch einer Beurteilung ==
== Friedrich der Schöne - Versuch einer Beurteilung ==
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* Otto von Laa, Abt von St. Lambrecht, war in die Verhandlungen um die Eheschließung Friedrichs "''des Schönen''" mit Elisabeth von Aragon eingebunden und Anführer jener Gesandtschaft, die im Herbst 1313 mit dem Abschluss der Eheverhandlungen und der Heimführung der Braut betraut war. Er nahm außerdem im Juni 1313 die eidlichen Verpflichtungen der vom König von Aragon als Bedingung für die Eheschließung geforderten zeremoniellen Garantien und Bürgschaften entgegen.<ref>vgl. Annelies Redik: ''Friedrich der Schöne und die Steiermark''2021, S. 397f.</ref>
* Otto von Laa, Abt von St. Lambrecht, war in die Verhandlungen um die Eheschließung Friedrichs "''des Schönen''" mit Elisabeth von Aragon eingebunden und Anführer jener Gesandtschaft, die im Herbst 1313 mit dem Abschluss der Eheverhandlungen und der Heimführung der Braut betraut war. Er nahm außerdem im Juni 1313 die eidlichen Verpflichtungen der vom König von Aragon als Bedingung für die Eheschließung geforderten zeremoniellen Garantien und Bürgschaften entgegen.<ref>vgl. Annelies Redik: ''Friedrich der Schöne und die Steiermark''2021, S. 397f.</ref>
* [[w:Dietrich Wolfhauer|Dietrich von Wolfsau]] († 1332), seit 1317 Bischof von Lavant, war außerdem "secretarius" von Friedrich "''dem Schönen''" und häufig mit dessen diplomatischen Agenden an der Kurie in Avignon und in dessen Italienpolitik betraut. Für diese leitete er 1317-1319 zusammen mit Hartnid (IV.) von Wildon, dem Marschall von Steier, eine Vermittlungsdelegation. Später war er Bischof von Lavant.<ref name ="redik399">vgl. Annelies Redik: ''Friedrich der Schöne und die Steiermark'', 2010, S. 399</ref>
* [[w:Dietrich Wolfhauer|Dietrich von Wolfsau]] († 1332), seit 1317 Bischof von Lavant, war außerdem "secretarius" von Friedrich "''dem Schönen''" und häufig mit dessen diplomatischen Agenden an der Kurie in Avignon und in dessen Italienpolitik betraut. Für diese leitete er 1317-1319 zusammen mit Hartnid (IV.) von [[Wildonier (Adelsfamilie)|Wildon]], dem Marschall von Steier, eine Vermittlungsdelegation. Später war er Bischof von Lavant.<ref name ="redik399">vgl. Annelies Redik: ''Friedrich der Schöne und die Steiermark'', 2010, S. 399</ref>
* Konrad von Verbehang, Komtur des Deutschordens in [[Wiener Neustadt]], später Komtur von Graz: er war in die Verhandlungen um die Eheschließung Friedrichs "''des Schönen''" mit Elisabeth von Aragon eingebunden und fungiert zu Beginn von diesen als Friedrichs Gesandten in Barcelona.<ref name ="redik397"/>
* Konrad von Verbehang, Komtur des Deutschordens in [[Wiener Neustadt]], später Komtur von Graz: er war in die Verhandlungen um die Eheschließung Friedrichs "''des Schönen''" mit Elisabeth von Aragon eingebunden und fungiert zu Beginn von diesen als Friedrichs Gesandten in Barcelona.<ref name ="redik397"/>
* Friedrich von Glojach, Kleriker, war mehrmals als Gesandter für Friedrich "''den Schönen''" in Aragon, wobei ihm häufig heikle Aufgaben übertragen wurden. So war er mit der Begleitung des aragonesischen Gesandten Bartholomäus de Turri betraut, als dieser für seinen König nach der Aufnahme der Brautwerbung um Elisabeth von Aragon die habsburgischen Verhältnisse auskundschaften sollte und für die Rücksendung des aragonesischen Gefolges der Königin zuständig.<ref>vgl. Annelies Redik: ''Friedrich der Schöne und die Steiermark'', 2010S. 398f.</ref>
* Friedrich von Glojach, Kleriker, war mehrmals als Gesandter für Friedrich "''den Schönen''" in Aragon, wobei ihm häufig heikle Aufgaben übertragen wurden. So war er mit der Begleitung des aragonesischen Gesandten Bartholomäus de Turri betraut, als dieser für seinen König nach der Aufnahme der Brautwerbung um Elisabeth von Aragon die habsburgischen Verhältnisse auskundschaften sollte und für die Rücksendung des aragonesischen Gefolges der Königin zuständig.<ref>vgl. Annelies Redik: ''Friedrich der Schöne und die Steiermark'', 2010S. 398f.</ref>
* Berchtung, 1313 als Kammermeister von Friedrich "''dem Schönen''" genannt, erster Kammermeister eines Habsburgers, der belegt ist<ref name ="Lackner88">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzoge (1365 - 1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN-978-3-702-904562, S. 88</ref>


== Friedrich "''der Schöne''" in zeitgenössischen Quellen ==
== Friedrich "''der Schöne''" in zeitgenössischen Quellen ==
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=== Die Gefangenschaft ===
=== Die Gefangenschaft ===
Eine Reihe von Sagen beschäftigen sich mit der Gefangenschaft Friedrichs auf der [[w:Burg Trausnitz im Tal|Burg Trausnitz]], deren Name für Wortspiele genützt wird. Dort wurde er angeblich von einem bösen Geist (in einigen Versionem vom Teufel) heimgesucht, der ihn mit dem Versprechen einer Wegbringung von dort zu ködern versuchte. Nach der Sage musste er für seine Freilassung Ludwig angeblich hoch und teuer für sich und das Haus Österreich versichern: wenn immer ein Herzog von Bayern und einer von Österreich bei der Wahl eines römischen Königs einander gegenüberständen, hätte der Österreicher dem Bayern zu weichen. Diese Verschreibung soll viele Jahre gültig gewesen sein, erst [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian]] soll den [[w:Landshuter Erbfolgekrieg|Landshuter Erbfolgekrieg]] ausgenützt haben und [[w:Albrecht IV. (Bayern)|Herzog Albrecht von Bayern-München]] zur Herausgabe der Verschreibung gezwungen haben, indem er davon seinen kaiserlichen Schutz und Schirm wider die [[w:Kurpfalz|Pfalz]] abhängig machte.<ref>vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/ritter_koenige_kaiser/friedrichderschoene.html Friedrich der Schöne], Sagen.AT, eingesehen am 31. Dezember 2017</ref><ref>vgl. dazu Johann Szegö: ''In Bayrischer Gefangenschaft''. Der Teufel engagiert sich für einen österreichischen Herrscher. In: ders.: ''In Wien ist der Teufel los''. Die Wahrheit über Wiens sagenhafte Orte. Metroverlag, Wien, 2015, ISBN 978-3993002367, S. 65-68</ref> In der "Continuatio Zwetlensis tertia"<ref group="A">Mehr zu dieser Quelle siehe [http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_00467.html Geschichtsquellen des Deutschen Mittelalters], Bayerische Akademie der Wissenschaften, eingesehen 6. Mai 2018</ref> wird überliefert, dass er bei seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft in Wien wegen seines Bartes, der ihm inzwischen gewachsen war, nicht gleich erkannt worden wäre.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 69</ref>
Eine Reihe von Sagen beschäftigen sich mit der Gefangenschaft Friedrichs auf der [[w:Burg Trausnitz im Tal|Burg Trausnitz]], deren Name für Wortspiele genützt wird. Dort wurde er angeblich von einem bösen Geist (in einigen Versionem vom Teufel) heimgesucht, der ihn mit dem Versprechen einer Wegbringung von dort zu ködern versuchte. Nach der Sage musste er für seine Freilassung Ludwig angeblich hoch und teuer für sich und das Haus Österreich versichern: wenn immer ein Herzog von Bayern und einer von Österreich bei der Wahl eines römischen Königs einander gegenüberständen, hätte der Österreicher dem Bayern zu weichen. Diese Verschreibung soll viele Jahre gültig gewesen sein, erst [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian]] soll den [[w:Landshuter Erbfolgekrieg|Landshuter Erbfolgekrieg]] ausgenützt haben und [[w:Albrecht IV. (Bayern)|Herzog Albrecht von Bayern-München]] zur Herausgabe der Verschreibung gezwungen haben, indem er davon seinen kaiserlichen Schutz und Schirm wider die [[w:Kurpfalz|Pfalz]] abhängig machte.<ref>vgl. [https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/ritter_koenige_kaiser/friedrichderschoene.html Friedrich der Schöne], Sagen.AT, eingesehen am 31. Dezember 2017</ref><ref>vgl. dazu Johann Szegö: ''In Bayrischer Gefangenschaft''. Der Teufel engagiert sich für einen österreichischen Herrscher. In: ders.: ''In Wien ist der Teufel los''. Die Wahrheit über Wiens sagenhafte Orte. Metroverlag, Wien, 2015, ISBN 978-3993002367, S. 65-68</ref> In der "Continuatio Zwetlensis tertia"<ref group="A">Mehr zu dieser Quelle siehe [http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_00467.html Geschichtsquellen des Deutschen Mittelalters], Bayerische Akademie der Wissenschaften, eingesehen 6. Mai 2018</ref> wird überliefert, dass er bei seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft in Wien wegen seines Bartes, der ihm inzwischen gewachsen war, nicht gleich erkannt worden wäre.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 69</ref>


=== Friedrichs "''des Schönen''" Ende ===
=== Friedrichs "''des Schönen''" Ende ===
Bei dieser sehr kurzen Sage dürfte es sich um eine Kompilation von verschiedensten Sagenmotiven handeln: Nachdem ein Ritter Friedrich "''den Schönen''" etwas zu essen gegeben hat, wird dieser von Läusen befallen, von denen er sich nicht mehr reinigen kann und geht daran zugrunde.<ref>vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/ritter_koenige_kaiser/friedrichsende.html Friedrichs Ende], Sagen.AT, eingesehen am 31. Dezember 2017</ref>
Bei dieser sehr kurzen Sage, die ihren Ursprung in der chronikalen Überlieferung hat, dürfte es sich um eine Kompilation von verschiedensten Sagenmotiven handeln: Nachdem ein Ritter Friedrich "''den Schönen''" etwas zu essen gegeben hat, wird dieser von Läusen befallen, von denen er sich nicht mehr reinigen kann und geht daran zugrunde.<ref>vgl. [https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/ritter_koenige_kaiser/friedrichsende.html Friedrichs Ende], Sagen.AT, eingesehen am 31. Dezember 2017</ref>


== Darstellung in Literatur und Belletristik ==
== Darstellung in Literatur und Belletristik ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.regesta-imperii.de/regesten/friedrich-der-schoene/nr/1325-03-13-1-0-7-0-0-1515-1511.html?tx_hisodat_sources%5B%40widget_0%5D%5BcurrentPage%5D=0&cHash=1fbe23849fa3f13bd7bd2f2df082fca2#rinav Regesta Habsburgica 3] - Friedrich der Schöne (1314-1330)
* {{OBV-Portal|118535781}}
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| AMT        = [[Herzogtum Österreich|Herrscher über das Herzogtum Österreich]]
| AMT        = [[Herzogtum Österreich|Herrscher über das Herzogtum Österreich]]<br />[[Datei:Altösterreich Adalbert Babenberger Stammbaum.svg|50px]][[Datei:Coat of arms of the archduchy of Austria.svg|45px]]
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| ZEIT      = 1306–1330<br /><small>gemeinsam mit [[Leopold I. (Habsburg)|Leopold (I.) von Österreich]] (bis 1326)
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