Ernst der Eiserne: Unterschied zwischen den Versionen

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== Orte mit Bezug zu Ernst dem Eisernen im heutigen Österreich ==
== Orte mit Bezug zu Ernst dem Eisernen im heutigen Österreich ==
[[File:Ernest.jpg|thumb|Abbildung der Grabplatte nach einer Zeichnung aus: Anthony von Siegenfeld: Das Landeswappen der Steiermark. Graz, 1900]]
=== Kärnten ===
=== Kärnten ===
* Ernst der Eiserne war der letzte Herzog von Österreich (Habsburger), der am 18. März 1414<ref name ="krieger162">vgl. Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S. 162</ref> auf dem [[w:Fürstenstein (Kärnten)|Fürstenstein]] in [[w:Karnburg|Karnburg]] am [[w:Zollfeld|Zollfeld]] als Herzog von Kärnten eingesetzt wurde.<ref name ="czeike"/> Nach dieser Einsetzung nahm er den Titel des Erzherzogs von Österreich an. Da die Führung des Erzherzogstitels nach dem [[w:Privilegium maius|Privilegium maius]] auf das Amt eines "Reichsjägermeisters" zurückgeführt wird, das der Herzog von Kärnten einst innehatte, wird seine Annahme des Erzherzogstitel in der Forschung oft mit seiner Herrschaft über das Herzogtum Kärnten begründet.<ref>vgl. [[w:Klaus Brandstätter|Klaus Brandstätter]]: ''Das Privilegium maius und Herzog Friedrich IV.''. In: Johannes Gießauf - Rainer Murauer - Martin P. Schennach (Hrsg.): ''Päpste, Privilegien und Provinzen''. Beiträge zur Kirchen-, Rechts- und Landesgeschichte. Festschrift für [[w:Werner Maleczek|Werner Maleczek]] zum 65. Geburtstag. (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband 55) Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010, ISBN 978-3-205-78577-4, S. 48</ref>
* Ernst der Eiserne war der letzte Herzog von Österreich (Habsburger), der am 18. März 1414<ref name ="krieger162">vgl. Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 2004, S. 162</ref> auf dem [[w:Fürstenstein (Kärnten)|Fürstenstein]] in [[w:Karnburg|Karnburg]] am [[w:Zollfeld|Zollfeld]] als Herzog von Kärnten eingesetzt wurde.<ref name ="czeike"/> Nach dieser Einsetzung nahm er den Titel des Erzherzogs von Österreich an. Da die Führung des Erzherzogstitels nach dem [[w:Privilegium maius|Privilegium maius]] auf das Amt eines "Reichsjägermeisters" zurückgeführt wird, das der Herzog von Kärnten einst innehatte, wird seine Annahme des Erzherzogstitel in der Forschung oft mit seiner Herrschaft über das Herzogtum Kärnten begründet.<ref>vgl. [[w:Klaus Brandstätter|Klaus Brandstätter]]: ''Das Privilegium maius und Herzog Friedrich IV.''. In: Johannes Gießauf - Rainer Murauer - Martin P. Schennach (Hrsg.): ''Päpste, Privilegien und Provinzen''. Beiträge zur Kirchen-, Rechts- und Landesgeschichte. Festschrift für [[w:Werner Maleczek|Werner Maleczek]] zum 65. Geburtstag. (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband 55) Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010, ISBN 978-3-205-78577-4, S. 48</ref>
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* Trotz seiner Konflikte mit Albrecht, die erst kurz vor seinem Tod zumindest formal beigelegt wurden, hat Ernst sich auch später mehrmals in Wien aufgehalten, so zum Beispiel während der Reichstage von König Sigismund. Dort residierte er gewöhnlich im [[Praghaus]], das seinem Bruder Friedrich gehörte.
* Trotz seiner Konflikte mit Albrecht, die erst kurz vor seinem Tod zumindest formal beigelegt wurden, hat Ernst sich auch später mehrmals in Wien aufgehalten, so zum Beispiel während der Reichstage von König Sigismund. Dort residierte er gewöhnlich im [[Praghaus]], das seinem Bruder Friedrich gehörte.


== Forschungslage bzw. Forschungsprobleme ==
== Forschungslage bzw. Forschungsprobleme ==
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== Erinnerungsstätten in Österreich ==
== Erinnerungsstätten in Österreich ==
[[File:Ernest.jpg|thumb|Abbildung der Grabplatte, aus: Anthony von Siegenfeld: Das Landeswappen der Steiermark. Graz, 1900]]
=== Steiermark ===
=== Steiermark ===
* [[Gratwein-Straßengel]]: Ernst der Eiserne ist gemeinsam mit seiner ersten Ehefrau Margarethe in der Stiftskirche des [[w:Stift Rein|Zisterzienserstifts Rein]] beigesetzt.<ref name ="czeike"/> Erhalten ist seine Grabplatte, auf der sich ein eindrucksvolles Porträt von ihm befindet. Auf dieser trägt er den [[w:Erzherzogshut|Erzherzogshut]], in der rechten Hand hält er das Szepter, in der linken Hand das Schwert.<ref name ="krieger162"/>
* [[Gratwein-Straßengel]]: Ernst der Eiserne ist gemeinsam mit seiner ersten Ehefrau Margarethe in der Stiftskirche des [[w:Stift Rein|Zisterzienserstifts Rein]] beigesetzt.<ref name ="czeike"/> Erhalten ist seine Grabplatte, auf der sich ein eindrucksvolles Porträt von ihm befindet. Auf dieser trägt er den [[w:Erzherzogshut|Erzherzogshut]], in der rechten Hand hält er das Szepter, in der linken Hand das Schwert.<ref name ="krieger162"/>
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== Repräsentation ==
== Repräsentation ==
[[File:Ernest, Duke of Austria.png|thumb|Reitersiegel von Erzherzog Ernst "''dem Eisernen''" nach einer Zeichnung von Karl von Sava (1807-1864) aus dem 19. Jahrhundert]]
Nachdem Ernst (I.) den Erzherzogtitel angenommen hatte, verwendete er diesen nicht nur in Urkunden, sondern ließ sich mit dieser Insigne auch abbilden, so zum Beispiel in einer Miniatur von [[Heinrich Aurhaym]] aus der Zeit um 1415 und auf seiner Grabplatte.<ref name ="bruckner184">vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 184</ref> Sein "großer Titel" lautete: ''"Ernst von gotes genaden erzherzog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden und zu Krayn, grafe zu Tyrol, ze Habspurg, ze Phyrtt und ze Kyburg, herre auf der Windischen Marich und ze Portnaw, marggraf ze Burgaw und lantgraf in Elsassen und in Brisgaw"'', der "kleine Titel" beschränkte sich auf: Erzherzog zu Österreich, zu Steier, zu Kärnten, zu Krain, Graf zu Tirol etc.<ref name ="bruckner183">vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 183</ref> Als erster Habsburger verwendete Ernst (I.) 1418 auf einem seiner Wappensiegel des Wappen des heutigen Bundeslandes Oberösterreich in einer Darstellung, welche sich erstmals in einem Prachtkodex findet, der für seinen Onkel, Herzog Albrecht (III.) von Österreich, zwischen 1384 und 1395 geschaffen wurde.<ref name ="sauter109-F89">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 109, Fußnote 89</ref>
Nachdem Ernst (I.) den Erzherzogtitel angenommen hatte, verwendete er diesen nicht nur in Urkunden, sondern ließ sich mit dieser Insigne auch abbilden, so zum Beispiel in einer Miniatur von [[Heinrich Aurhaym]] aus der Zeit um 1415 und auf seiner Grabplatte.<ref name ="bruckner184">vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 184</ref> Sein "großer Titel" lautete: ''"Ernst von gotes genaden erzherzog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden und zu Krayn, grafe zu Tyrol, ze Habspurg, ze Phyrtt und ze Kyburg, herre auf der Windischen Marich und ze Portnaw, marggraf ze Burgaw und lantgraf in Elsassen und in Brisgaw"'', der "kleine Titel" beschränkte sich auf: Erzherzog zu Österreich, zu Steier, zu Kärnten, zu Krain, Graf zu Tirol etc.<ref name ="bruckner183">vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 183</ref> Als erster Habsburger verwendete Ernst (I.) 1418 auf einem seiner Wappensiegel des Wappen des heutigen Bundeslandes Oberösterreich in einer Darstellung, welche sich erstmals in einem Prachtkodex findet, der für seinen Onkel, Herzog Albrecht (III.) von Österreich, zwischen 1384 und 1395 geschaffen wurde.<ref name ="sauter109-F89">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 109, Fußnote 89</ref>


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== Ernst der Eiserne in Legende und Sage ==
== Ernst der Eiserne in Legende und Sage ==
[[File:Franz Dobiaschofsky - Herzog Ernst der Eiserne rettet Cimburgis von Masowien - 9608 - Österreichische Galerie Belvedere.jpg|thumb|"Herzog Ernst der Eiserne rettet Cimburgis von Masowien", Historiengemälde von Franz Dobiaschofsky (1818-1867), heute in der Österreichischen Galerie Belvedere. Das um 1850 geschaffene Historiengemälde entstand nach einer zu seiner Entstehungszeit sehr populären Sage, die sich um die Brautwerbung des Herzogs gebildet hatte.]]
* In den Chroniken des Mittelalters, die über ihn berichten, wird Ernst als ein tatkräftiger und ehrgeiziger Herrscher gesehen, der wie sein Bruder Leopold (IV.) Wert auf prunkvolles Auftreten legte, aber im Unterschied zu diesem sich auch durch eine besondere "constantia animi" ausgezeichnet haben soll, auf die angeblich sein Beiname Ernst der Eiserne zurückzuführen ist. Ernst ist dort ein in Waffen erprobter Kämpfer, dem neben körperlicher und verbaler Schlagfertigkeit eine gewisse Liebenswürdigkeit zugestanden wird.<ref name ="Hödl157"/> Angeblich soll er aus der Familie seiner Mutter dunkle Haare und ein hitziges, "südländisches" Temperament geerbt haben.<ref name ="krieger156"/>
* In den Chroniken des Mittelalters, die über ihn berichten, wird Ernst als ein tatkräftiger und ehrgeiziger Herrscher gesehen, der wie sein Bruder Leopold (IV.) Wert auf prunkvolles Auftreten legte, aber im Unterschied zu diesem sich auch durch eine besondere "constantia animi" ausgezeichnet haben soll, auf die angeblich sein Beiname Ernst der Eiserne zurückzuführen ist. Ernst ist dort ein in Waffen erprobter Kämpfer, dem neben körperlicher und verbaler Schlagfertigkeit eine gewisse Liebenswürdigkeit zugestanden wird.<ref name ="Hödl157"/> Angeblich soll er aus der Familie seiner Mutter dunkle Haare und ein hitziges, "südländisches" Temperament geerbt haben.<ref name ="krieger156"/>
* Um Ernst den Eisernen als Person haben sich keine Sagen gebildet, in denen es in erster Linie um seine Figur oder Herrschaft geht. Seine vorübergehende Teilhabe an der Herrschaft anderer Mitglieder seiner Familie über das Herzogtum Österreich und die Grafschaft Tirol hatte jedoch zur Folge, dass er in einigen dortigen Sagen als wichtige Figur im Hintergrund fungiert, wobei seine Rolle gewöhnlich negativ besetzt ist. In den niederösterreichischen und den Wiener Sagen ist er gemeinsam mit Leopold (IV.) für die schlimme Zeit verantwortlich, die erst mit der Übernahme der Herrschaft durch Albrecht (V.) ein Ende findet.<ref>vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/niederoesterreich/wienerwald/Raeubermaedchen_Baden_2.html Das Räubermädchen], Sagen.AT</ref> In Tirol agiert er gewöhnlich als Feind und Verfolger seines Bruders Friedrich, mit dem er sich stets am Ende wieder versöhnt.
* Um Ernst den Eisernen als Person haben sich keine Sagen gebildet, in denen es in erster Linie um seine Figur oder Herrschaft geht. Seine vorübergehende Teilhabe an der Herrschaft anderer Mitglieder seiner Familie über das Herzogtum Österreich und die Grafschaft Tirol hatte jedoch zur Folge, dass er in einigen dortigen Sagen als wichtige Figur im Hintergrund fungiert, wobei seine Rolle gewöhnlich negativ besetzt ist. In den niederösterreichischen und den Wiener Sagen ist er gemeinsam mit Leopold (IV.) für die schlimme Zeit verantwortlich, die erst mit der Übernahme der Herrschaft durch Albrecht (V.) ein Ende findet.<ref>vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/niederoesterreich/wienerwald/Raeubermaedchen_Baden_2.html Das Räubermädchen], Sagen.AT</ref> In Tirol agiert er gewöhnlich als Feind und Verfolger seines Bruders Friedrich, mit dem er sich stets am Ende wieder versöhnt.
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