Tierschutzombudsstelle Wien: Unterschied zwischen den Versionen
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Tierschutzombudsstelle Wien (Quelltext anzeigen)
Version vom 22. Juni 2020, 13:09 Uhr
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Die Tierschutzombudsstelle Wien wurde 2005 nach in Kraft treten des Bundestierschutzgesetzes gegründet. Von 2005 bis 2015 wurde die Tierschutzombudsstelle Wien von Hermann Gsandtner, dem ersten Wiener Tierschutzombudsmann, geleitet. Am 1. Januar 2015 folgte ihm Eva Persy als Tierschutzombudsfrau und Leiterin der Tierschutzombudsstelle Wien nach. Anfang 2020 ist Eva Persy für eine zweite, fünf Jahre lang währende Funktionsperiode wiederbestellt worden. | Die Tierschutzombudsstelle Wien wurde 2005 nach in Kraft treten des Bundestierschutzgesetzes gegründet. Von 2005 bis 2015 wurde die Tierschutzombudsstelle Wien von Hermann Gsandtner, dem ersten Wiener Tierschutzombudsmann, geleitet. Am 1. Januar 2015 folgte ihm Eva Persy als Tierschutzombudsfrau und Leiterin der Tierschutzombudsstelle Wien nach. Anfang 2020 ist Eva Persy für eine zweite, fünf Jahre lang währende Funktionsperiode wiederbestellt worden.<ref>{{Internetquelle |autor=Tierschutzombudsstelle Wien |url=https://www.tieranwalt.at/de/eva-persy.htm |titel=Auf weitere fünf Jahre als Tierschutzombudsfrau |werk= |hrsg= |datum= |abruf=22.06.2020 |sprache=}}</ref> | ||
== Leitbild == | == Leitbild == | ||
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== Aufgaben == | == Aufgaben == | ||
Nach dem Bundestierschutzgesetz hat die Tierschutzombudsperson die Interessen des Tierschutzes zu vertreten. Dieser Aufgabe kommt sie auch in behördlichen Verfahren ([[Verwaltungsverfahren|Verwaltungs]]- einschließlich [[Verwaltungsstrafverfahren]] nach dem Tierschutzgesetz) nach, in denen die Tierschutzombudsperson Parteistellung genießt. Sie ist berechtigt, in alle Verfahrensakten Einsicht zu nehmen sowie alle einschlägigen Auskünfte zu verlangen. Zudem hat die Tierschutzombudsperson das Recht, [[Rechtsmittel]] gegen ergangene Bescheide zu ergreifen. Die Tierschutzombudspersonen sind zudem Mitglied im Tierschutzrat, der das zuständige Bundesministerium in Tierschutzfragen berät. | Nach dem [[Bundestierschutzgesetz]] hat die Tierschutzombudsperson die Interessen des [[Tierschutz|Tierschutzes]] zu vertreten. Dieser Aufgabe kommt sie auch in behördlichen Verfahren ([[Verwaltungsverfahren|Verwaltungs]]- einschließlich [[Verwaltungsstrafverfahren]] nach dem Tierschutzgesetz) nach, in denen die Tierschutzombudsperson Parteistellung genießt. Sie ist berechtigt, in alle Verfahrensakten Einsicht zu nehmen sowie alle einschlägigen Auskünfte zu verlangen. Zudem hat die Tierschutzombudsperson das Recht, [[Rechtsmittel]] gegen ergangene Bescheide zu ergreifen. Die Tierschutzombudspersonen sind zudem Mitglied im Tierschutzrat, der das zuständige Bundesministerium in Tierschutzfragen berät. | ||
Die Tierschutzombudsperson Wien war in den Jahren 2017/2018 in rund 650 Verwaltungsstrafverfahren nach dem Tierschutzgesetz als Partei eingebunden. «In zahlreichen Verfahren konnten durch die von uns vorgebrachten Einwände und abgegebenen Expertisen die Einstellung der Verfahren verhindert und der Ausspruch einer angemessenen Geldstrafe erreicht werden», heißt es im Tätigkeitsbericht der Tierschutzombudsstelle Wien<ref>{{Internetquelle |autor=Tierschutzombudsstelle Wien |url=https://www.tieranwalt.at/fxdata/tieranwalt/prod/media/Taetigkeitsbericht-TOW-2017_18_Webversion.pdf |titel=Wir geben Tieren Recht 2017/18. Tätigkeitsbericht der Tierschutzombudsstelle Wien. |werk= |hrsg= |datum= |abruf=22.06.2020 |sprache=}}</ref>. Des Weiteren war die Tierschutzombudsperson Wien in den Jahren 2017/18 in mehr als 150 Bewilligungsverfahren eingebunden, in denen es hauptsächlich um Veranstaltungen wie Tierbörsen, Theater- und Opernaufführungen sowie Film- und Fernsehaufnahmen mit Tieren ging. | Die Tierschutzombudsperson Wien war in den Jahren 2017/2018 in rund 650 Verwaltungsstrafverfahren nach dem Tierschutzgesetz als Partei eingebunden. «In zahlreichen Verfahren konnten durch die von uns vorgebrachten Einwände und abgegebenen Expertisen die Einstellung der Verfahren verhindert und der Ausspruch einer angemessenen Geldstrafe erreicht werden», heißt es im Tätigkeitsbericht der Tierschutzombudsstelle Wien<ref>{{Internetquelle |autor=Tierschutzombudsstelle Wien |url=https://www.tieranwalt.at/fxdata/tieranwalt/prod/media/Taetigkeitsbericht-TOW-2017_18_Webversion.pdf |titel=Wir geben Tieren Recht 2017/18. Tätigkeitsbericht der Tierschutzombudsstelle Wien. |werk= |hrsg= |datum= |abruf=22.06.2020 |sprache=}}</ref>. Des Weiteren war die Tierschutzombudsperson Wien in den Jahren 2017/18 in mehr als 150 Bewilligungsverfahren eingebunden, in denen es hauptsächlich um Veranstaltungen wie Tierbörsen, Theater- und Opernaufführungen sowie Film- und Fernsehaufnahmen mit Tieren ging. | ||
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=== Tier&Recht-Tag und TiRuP === | === Tier&Recht-Tag und TiRuP === | ||
Als Beitrag zur Weiterentwicklung des rechtlichen Tierschutzes hat die Tierschutzombudsstelle Wien 2016 zum ersten Mal die juristische Fachtagung „Tier&Recht-Tag“ veranstaltet, die sich mit aktuellen Frage- und Problemstellungen des Tierschutzrechts befasst und seitdem jährlich in Wien stattfindet. Seit November 2017 erscheint zudem die juristische Fachzeitschrift „Tierschutz in Recht und Praxis“ (TiRuP)<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.tirup.at/ |titel=TiRuP - Tierschutz in Recht und Praxis. |werk= |hrsg= |datum= |abruf=22.06.2020 |sprache=}}</ref>, welche die Tierschutzombudsstelle Wien gemeinsam mit den Universitäten Linz und Salzburg herausgibt. Die Beiträge können kostenlos und tagesaktuell im Internet abgerufen werden. | Als Beitrag zur Weiterentwicklung des rechtlichen Tierschutzes hat die Tierschutzombudsstelle Wien 2016 zum ersten Mal die juristische Fachtagung „Tier&Recht-Tag“ veranstaltet, die sich mit aktuellen Frage- und Problemstellungen des Tierschutzrechts befasst und seitdem jährlich in Wien stattfindet. Seit November 2017 erscheint zudem die juristische Fachzeitschrift „Tierschutz in Recht und Praxis“ (TiRuP)<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.tirup.at/ |titel=TiRuP - Tierschutz in Recht und Praxis. |werk= |hrsg= |datum= |abruf=22.06.2020 |sprache=}}</ref>, welche die Tierschutzombudsstelle Wien gemeinsam mit den [[Universität Linz|Universitäten Linz]] und [[Universität Salzburg|Salzburg]] herausgibt. Die Beiträge können kostenlos und tagesaktuell im Internet abgerufen werden. | ||
=== Sachkundenachweis und Geprüfter Stadthund === | === Sachkundenachweis und Geprüfter Stadthund === | ||
Seit dem 1. Juli 2019 gibt es in Wien den verpflichtenden [[Sachkundenachweis (Hunde)|Sachkundenachweis]], den HundehalterInnen bei der Anmeldung des Hundes in Wien vorlegen müssen.<ref>{{Internetquelle |autor=Hunde-Kunde |url=https://www.hunde-kunde.at/warum-hunde-sachkunde-kurse.htm |titel=Warum Hunde-Sachkunde? |werk= |hrsg= |datum= |abruf=22.06.2020 |sprache=}}</ref> Die Tierschutzombudsstelle Wien hat die Kursinhalte und Modalitäten des Wiener Sachkundenachweises ausgearbeitet. Bis Ende 2019 hatten bereits rund 1.000 Menschen den neuen Kurs zum Wiener Sachkundenachweis besucht.<ref>{{Internetquelle |autor=ORF |url=https://wien.orf.at/stories/3028711/ |titel=Tausend Wiener absolvierten Hunde-Kurs |werk= |hrsg= |datum=07.01.2020 |abruf=22.06.2020 |sprache=}}</ref> Für eingespielte Mensch-Hund-Teams hat die Tierschutzombudsstelle Wien die Initiative „Geprüfter Stadthund“ (vormals Freiwilliger Hundeführschein) entwickelt. Im Rahmen einer theoretischen und einer praktischen Prüfung können Hund und HalterIn ihre Großstadttauglichkeit unter Beweis stellen. Bei erfolgreicher Teilnahme werden die Absolventen im folgenden Jahr von der Hundeabgabe befreit.<ref>{{Internetquelle |autor=Hunde-Kunde |url=https://www.hunde-kunde.at/gepruefter-stadthund.htm |titel=Geprüfter Stadthund: Über die Prüfung |werk= |hrsg= |datum= |abruf=22.06.2020 |sprache=}}</ref> | Seit dem 1. Juli 2019 gibt es in Wien den verpflichtenden [[Sachkundenachweis (Hunde)|Sachkundenachweis]], den HundehalterInnen bei der Anmeldung des Hundes in Wien vorlegen müssen.<ref>{{Internetquelle |autor=Hunde-Kunde |url=https://www.hunde-kunde.at/warum-hunde-sachkunde-kurse.htm |titel=Warum Hunde-Sachkunde? |werk= |hrsg= |datum= |abruf=22.06.2020 |sprache=}}</ref> Die Tierschutzombudsstelle Wien hat die Kursinhalte und Modalitäten des Wiener Sachkundenachweises ausgearbeitet. Bis Ende 2019 hatten bereits rund 1.000 Menschen den neuen Kurs zum Wiener Sachkundenachweis besucht.<ref>{{Internetquelle |autor=ORF |url=https://wien.orf.at/stories/3028711/ |titel=Tausend Wiener absolvierten Hunde-Kurs |werk= |hrsg= |datum=07.01.2020 |abruf=22.06.2020 |sprache=}}</ref> Für eingespielte Mensch-Hund-Teams hat die Tierschutzombudsstelle Wien die Initiative „Geprüfter Stadthund“ (vormals Freiwilliger Hundeführschein) entwickelt. Im Rahmen einer theoretischen und einer praktischen Prüfung können Hund und HalterIn ihre Großstadttauglichkeit unter Beweis stellen. Bei erfolgreicher Teilnahme werden die Absolventen im folgenden Jahr von der [[Hundeabgabe]] befreit.<ref>{{Internetquelle |autor=Hunde-Kunde |url=https://www.hunde-kunde.at/gepruefter-stadthund.htm |titel=Geprüfter Stadthund: Über die Prüfung |werk= |hrsg= |datum= |abruf=22.06.2020 |sprache=}}</ref> | ||
=== Gutes Gewissen - Guter Geschmack === | === Gutes Gewissen - Guter Geschmack === | ||
Gemeinsam mit Stadt Wien – Umweltschutz ([[Magistratsabteilung]] 22) und dem [[Ökosoziales Forum|Ökosozialen Forum]] Wien hat die Tierschutzombudsstelle Wien die Initiative für mehr Tier- und Umweltschutz in der Lebensmittelproduktion ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Auswirkungen unseres Lebensmittelkonsums auf Tier, Umwelt und Mensch aufzuzeigen und Lösungsvorschläge für einen fairen Umgang mit den drei Instanzen zu entwickeln. Aus dieser Initiative heraus ist auch der Wiener Runde Tisch für mehr Tierwohl und Umweltschutz in der Lebensmittelproduktion entstanden, an dem verschiedene Akteure aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und NGOs an einer gemeinsamen Vereinbarung mit konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls in landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten. Diese soll 2020 verabschiedet werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22 |url=https://www.wien.gv.at/presse/2019/09/18/oekobusiness-wien-mehr-bio-und-tierwohl-fuer-grosskuechen |titel=OekoBusiness Wien: Mehr Bio und Tierwohl für Großküchen |werk= |hrsg= |datum=18.09.2019 |abruf=22.06.2020 |sprache=}}</ref> | Gemeinsam mit Stadt Wien – Umweltschutz ([[Magistratsabteilung]] 22) und dem [[Ökosoziales Forum|Ökosozialen Forum]] Wien hat die Tierschutzombudsstelle Wien die Initiative für mehr Tier- und Umweltschutz in der Lebensmittelproduktion ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Auswirkungen unseres Lebensmittelkonsums auf Tier, Umwelt und Mensch aufzuzeigen und Lösungsvorschläge für einen fairen Umgang mit den drei Instanzen zu entwickeln. Aus dieser Initiative heraus ist auch der Wiener Runde Tisch für mehr Tierwohl und Umweltschutz in der Lebensmittelproduktion entstanden, an dem verschiedene Akteure aus [[Landwirtschaft]], [[Wissenschaft]], [[Wirtschaft]] und [[Nichtregierungsorganisation|NGOs]] an einer gemeinsamen Vereinbarung mit konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls in landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten. Diese soll 2020 verabschiedet werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22 |url=https://www.wien.gv.at/presse/2019/09/18/oekobusiness-wien-mehr-bio-und-tierwohl-fuer-grosskuechen |titel=OekoBusiness Wien: Mehr Bio und Tierwohl für Großküchen |werk= |hrsg= |datum=18.09.2019 |abruf=22.06.2020 |sprache=}}</ref> | ||
== Team == | == Team == |