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Theodora Komnena war für den verwitweten Herzog Heinrich "''Jasomirgott''" eine überaus attraktive Braut. Die Eheschließung mit ihr bedeuteten für ihn einen weiteren enormen Prestigegewinn und dürfte sich auch materiell ausgezahlt haben. Die Heirat wurde auf seiner Rückreise aus dem Heiligen Land nach dem gescheiterten sogenannten [[w:Zweiter Kreuzzug|Zweiten Kreuzzug]] (1147–1148) beschlossen, an dem der Herzog als Begleiter seines Halbbruders, König Konrad III., teilgenommen hatte. Die prunkvolle Hochzeit fand noch Ende des Jahres 1148 in [[w:Byzanz|Byzanz]] statt.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 199f.</ref> Wie Theodora selbst zu dieser Eheschließung stand, ist nicht belegt.<ref name="Fischer61">vgl. [[w:Robert-Tarek Fischer|Robert-Tarek Fischer]]: ''Österreichs Kreuzzüge''. Die Babenberger und der Glaubenskrieg 1096-1230. Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2021. ISBN 978-3-205-21376-5, S. 61</ref> | |||
In den ersten Ehejahren residierten Theodora und ihr Ehemann meistens in [[w:Regensburg|Regensburg]]. 1156 wurde der Konflikt um die bairische Herzogswürde mit der Erhebung des Markgrafschaft Österreich zu einem eigenständigen Herzogtum und der Verleihung des [[w:Privilegium minus|Privilegium Minus]] gelöst, worauf das Ehepaar [[Wien]] zu seiner Hauptresidenz machte.<ref name ="Neukam227"/> Dass es eine schriftliche Ausfertigung des Privilegiums Minus gab, die im Original nicht erhalten ist, wurde in der älteren Forschung gewöhnlich der Initiative von Theodora zugeschrieben und mit ihrer Herkunft aus Byzanz und den dortigen Gewohnheiten begründet. Nach der Urkunde wird das Paar gemeinsam mit dem Herzogtum Österreich belehnt, hinzu kommen noch besondere Vorrechte wie zum Beispiel die Erbfolge der Töchter und das Designationsrecht ("''libertas affectandi''") beim Fehlen von erbberechtigten Söhnen sowie ein Recht, nach dem jede Gerichtsbarkeit im Lande der Genehmigung des Herzogs ("''sine ducis consensu vel percessione''") bedurfte.<ref name ="Neukam227"/><ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 211f.</ref> Ungewöhnlich ist auch, dass bei der Belehnung mit dem neu geschaffenen Herzogtum Österreich Theodora gemeinsam mit Heinrich (II.) belehnt wurde, was vielleicht dem Umstand geschuldet war, dass die Eheleute zu diesem Zeitpunkt noch keinen Sohn hatten und die Herzogin für den Fall einer söhnelosen Witwenschaft einigermaßen absichern sollte, auch wenn die gemeinsame Belehnung noch kein Recht auf ihre Teilhabe an der Herrschaft bedeutete. Dass Theodora ihren Ehemann vermutlich überleben würde, dürfte mit Blick auf den wesentlichen Altersunterschied für ihre Zeitgenossen sehr wahrscheinlich gewesen sein.<ref name="Fischer62">vgl. [[w:Robert-Tarek Fischer|Robert-Tarek Fischer]]: ''Österreichs Kreuzzüge''. Die Babenberger und der Glaubenskrieg 1096-1230. Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2021. ISBN 978-3-205-21376-5, S. 62</ref> | |||
Obwohl die Herzogin zunächst weder mit der Landessprache noch mit den hiesigen Gepflogenheiten vertraut war, scheint sie sich gut integriert zu haben. Neben ihrer Präsenz in vielen Urkunden, was eine hohe politische Präsenz bestätigt, dürfte sie auch bei der Verlegung des Herrschersitzes von Klosterneuburg nach Wien entscheidende Impulse gegeben haben.<ref>vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold'', 2013, S. 227f.</ref> In Wien gründeten sie und Heinrich gemeinsam die [[Schottenstift|"Benediktinerabtei ''Unserer Lieben Frau zu den Schotten''"]] (Schottenkloster) als geistiges und wissenschaftliches Zentrum des Herzogtums Österreich und als neue Grablege für Heinrichs Familie. Dem neu gegründeten Kloster wurden die [[w:Ruprechtskirche (Wien)|Ruprechtskirche]] und die [[w:Peterskirche (Wien)|Peterskirche]] sowie die [[w:Maria am Gestade|Kirche Maria am Gestade]] inkorporiert. Für ihre Klosterstiftung holte das herzogliche Ehepaar "irische" Mönche aus dem Regensburger [[w:Schottenkloster St. Jakob Regensburg|Schottenkloster St. Jakob]] nach Wien. Theodora dürfte auch den Bau einer neuen Residenz "Am Hof" beeinflusst haben. | Obwohl die Herzogin zunächst weder mit der Landessprache noch mit den hiesigen Gepflogenheiten vertraut war, scheint sie sich gut integriert zu haben. Neben ihrer Präsenz in vielen Urkunden, was eine hohe politische Präsenz bestätigt, dürfte sie auch bei der Verlegung des Herrschersitzes von Klosterneuburg nach Wien entscheidende Impulse gegeben haben.<ref>vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold'', 2013, S. 227f.</ref> In Wien gründeten sie und Heinrich gemeinsam die [[Schottenstift|"Benediktinerabtei ''Unserer Lieben Frau zu den Schotten''"]] (Schottenkloster) als geistiges und wissenschaftliches Zentrum des Herzogtums Österreich und als neue Grablege für Heinrichs Familie. Dem neu gegründeten Kloster wurden die [[w:Ruprechtskirche (Wien)|Ruprechtskirche]] und die [[w:Peterskirche (Wien)|Peterskirche]] sowie die [[w:Maria am Gestade|Kirche Maria am Gestade]] inkorporiert. Für ihre Klosterstiftung holte das herzogliche Ehepaar "irische" Mönche aus dem Regensburger [[w:Schottenkloster St. Jakob Regensburg|Schottenkloster St. Jakob]] nach Wien. Theodora dürfte auch den Bau einer neuen Residenz "Am Hof" beeinflusst haben. |
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