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=Das Bandyspiel= | |||
[[File:Bandy players.jpg|thumb|300px|Spieler mit Bandy]] | [[File:Bandy players.jpg|thumb|300px|Spieler mit Bandy]] | ||
Zuerst gab es das Bandy- und danach erst das Scheibenspiel. Im Wiener Kunsthistorischen Museum besichtigte man anlässlich der [[Eishockey-Europameisterschaft 1927 in Wien die niederländische Abteilung mit dem Präsidenten des Internationalen Eishockeyverbandes und Mitgliedern der belgischen Mannschaft. Man entdeckte ein Winterbild, das Breughel dem Jüngeren zugeschrieben wird. Hierauf waren unter anderem auch zwei Eishockeyspieler abgebildet, die mit einem ballähnlichem Gebilde und Stöcken, die Spazierstöcken ähnlich sahen, ein Bully spielten. | Zuerst gab es das Bandy- und danach erst das Scheibenspiel. Im Wiener Kunsthistorischen Museum besichtigte man anlässlich der [[Eishockey-Europameisterschaft 1927 in Wien die niederländische Abteilung mit dem Präsidenten des Internationalen Eishockeyverbandes und Mitgliedern der belgischen Mannschaft. Man entdeckte ein Winterbild, das Breughel dem Jüngeren zugeschrieben wird. Hierauf waren unter anderem auch zwei Eishockeyspieler abgebildet, die mit einem ballähnlichem Gebilde und Stöcken, die Spazierstöcken ähnlich sahen, ein Bully spielten. | ||
Bandy spielte man mit einem Vollgummiball auf einer Eisfläche. In den Anfängen stellte man die Bälle noch aus Kork her, die dann mit einem Netz aus Spagat überzogen wurden. Die erforderlichen Stöcke besorgte man sich aus dem Wienerwald. Die Größe des Spielfeldes erreichte fast das Ausmaß eines Fußballfeldes. Blaue Linien machten die Grenzen der Spielfläche kenntlich. Das Tor (3,65x2,18m) war kleiner als beim Fußball und stand auf der Linie an den Kopfseiten. Der Ball wurde vorgelegt und die schnellsten Spieler auf dem Eis versuchten ihn ins gegnerische Tor zu schießen. Es wurde der Ball aber auch an die Mitspieler abgegeben und durch Kombinationen versucht den Gegner auszuspielen. Wegen der Größe der Tore war deren Anzahl bei den Spielen nicht gering. Eine Mannschaft bestand aus elf Spielern. Auch beim Bandyspiel änderten sich die Vorschriften mit den Jahren. Oskar Schlesinger, langjähriger Präsident des österreichischen Eishockeyverbandes (Oe.E.H.V.) und auch Sektionsleiter des Wiener Eislauf Vereins (WEV), sprach in seinen Ausführungen zum Werdegang des Eishockeysports von „Spiel“ beim Bandy und „Kampf“ beim Eishockey (Scheibenspiel)"<ref>Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes „Der Eishockeysport“, Jahrgang 1927/28, Seite 56 ff.</ref> Nach Aussagen der damaligen Akteure war das Bandyspiel jedoch erheblich gefährlicher als das spätere Kampfspiel kanadisches Eishockey (Scheibenspiel). | Bandy spielte man mit einem Vollgummiball auf einer Eisfläche. In den Anfängen stellte man die Bälle noch aus Kork her, die dann mit einem Netz aus Spagat überzogen wurden. Die erforderlichen Stöcke besorgte man sich aus dem Wienerwald. Die Größe des Spielfeldes erreichte fast das Ausmaß eines Fußballfeldes. Blaue Linien machten die Grenzen der Spielfläche kenntlich. Das Tor (3,65x2,18m) war kleiner als beim Fußball und stand auf der Linie an den Kopfseiten. Der Ball wurde vorgelegt und die schnellsten Spieler auf dem Eis versuchten ihn ins gegnerische Tor zu schießen. Es wurde der Ball aber auch an die Mitspieler abgegeben und durch Kombinationen versucht den Gegner auszuspielen. Wegen der Größe der Tore war deren Anzahl bei den Spielen nicht gering. Eine Mannschaft bestand aus elf Spielern. Auch beim Bandyspiel änderten sich die Vorschriften mit den Jahren. Oskar Schlesinger, langjähriger Präsident des österreichischen Eishockeyverbandes (Oe.E.H.V.) und auch Sektionsleiter des Wiener Eislauf Vereins (WEV), sprach in seinen Ausführungen zum Werdegang des Eishockeysports von „Spiel“ beim Bandy und „Kampf“ beim Eishockey (Scheibenspiel)"<ref>Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes „Der Eishockeysport“, Jahrgang 1927/28, Seite 56 ff.</ref> Nach Aussagen der damaligen Akteure war das Bandyspiel jedoch erheblich gefährlicher als das spätere Kampfspiel kanadisches Eishockey (Scheibenspiel). | ||
==1900/01== | |||
Spielzeit: 2 x 35 Minuten, Mannschaftsstärke: acht Spieler, wesentlicher Spielort: Engelmann-Platz in Hernals | Spielzeit: 2 x 35 Minuten, Mannschaftsstärke: acht Spieler, wesentlicher Spielort: Engelmann-Platz in Hernals | ||
Das erste Bandyspiel wurde zwischen dem [[Training Eis Club]] und Slavia Prag am 17. Februar 1901 in Wien ausgetragen. Slavia gewann 17:3. | Das erste Bandyspiel wurde zwischen dem [[Training Eis Club]] und Slavia Prag am 17. Februar 1901 in Wien ausgetragen. Slavia gewann 17:3. | ||
==1902/03== | |||
In der Zeitschrift des Eislaufverbandes "Eisspiegel" bietet die Fa. Mühlhauser die ersten "Balltreiber" an, wie sie auch im Ausland verwendet werden. | In der Zeitschrift des Eislaufverbandes "Eisspiegel" bietet die Fa. Mühlhauser die ersten "Balltreiber" an, wie sie auch im Ausland verwendet werden. | ||
==1909/10== | |||
Bessere Trainingssituation durch die Eröffnung der Kunsteisbahn Engelmann | Bessere Trainingssituation durch die Eröffnung der Kunsteisbahn Engelmann | ||
==1911/1912== | |||
Gründung des österreichischen Eishockeyverbandes (ÖeEHV) | Gründung des österreichischen Eishockeyverbandes (ÖeEHV) | ||
==1912/13== | |||
Erste Wiener Meisterschaft im Bandyspiel | Erste Wiener Meisterschaft im Bandyspiel | ||
==1916== | |||
in Budapest Graf-Szaky-Pokal | in Budapest Graf-Szaky-Pokal | ||
==1921/22== | |||
Da keine Bandy-Meisterschaft ausgespielt wird, kommt ein Bandy-Cup zur Austragung. Der Cottage Eislauf Verein wird mit der Durchführung beauftragt. Es gewinnt der Verein für Bewegungspiele (VfB) diesen letzten Bandy-Cup in Österreich. | |||
==1922/23== | |||
Die letzte Bandy-Meisterschaft wird vom OeEHV ausgeschrieben, aber nur begonnen und nicht mehr zu Ende geführt. Das letzte Bandy-Meitsterschaftsspiel findet am 23. Jänner 1923 in Wien, zwischen [[Wiener Bewegungssport Club]] (WBC) und [[Sportclub Nicholson]] (Nicholson) statt. | |||
==1923/24== | |||
Das letzte Bandyspiel in Österreich findet am 31. Dezember 1923 zwischen dem [[Training Eis Club]] (TEC) und dem [[Cottage Eislauf Verein]] (CEV) statt. Hiernach gibt es das Bandyspiel nicht mehr. | |||
==Das Scheibenspiel== | ==Das Scheibenspiel== | ||
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*Die Spielzeit betrug 2 x 20 Minuten. | *Die Spielzeit betrug 2 x 20 Minuten. | ||
*Schutzbekleidung weitgehend unbekannt. Zeitungen in den Strümpfen waren die Knieschoner. Handschuhe waren unbekannt. Man galt als verweichlicht, wenn man Schienbeinschützer aus dem Fußball trug. Der Tormann hatte ein Polster vor der Brust, um vor allem den Bauchbereich zu schützen. Die Eishockeystöcke waren gebogen und berührten mit der Rundung unten den Boden. Der Puck ging meistens am Stock vorbei, außer er traf genau die Rundung. Man trug Pumphosen und ein weißes Tennishemd. | *Schutzbekleidung weitgehend unbekannt. Zeitungen in den Strümpfen waren die Knieschoner. Handschuhe waren unbekannt. Man galt als verweichlicht, wenn man Schienbeinschützer aus dem Fußball trug. Der Tormann hatte ein Polster vor der Brust, um vor allem den Bauchbereich zu schützen. Die Eishockeystöcke waren gebogen und berührten mit der Rundung unten den Boden. Der Puck ging meistens am Stock vorbei, außer er traf genau die Rundung. Man trug Pumphosen und ein weißes Tennishemd. | ||
*Der OeEHV richtet "Spielausschuss", "Schiedsrichterkollegium" und "Struma" ein. | |||
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