Ulrich Covertel

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Ulrich Covertel (* im 13. Jahrhundert; † im 13. Jahrhundert, bald nach 1266), auch Ulrich von Völkermarkt, Ulrich Cobertellus oder Ulrich Cubertel, war ein Geistlicher, der sich wesentliche Verdienste um die Verbreitung des gelehrten Rechts im Bistum Passau erwarb, zu dem damals Teile der heutigen Republik Österreich gehörten, und im heutigen Bundesland Kärnten.

Herkunft und Familie

Ulrich Covertel entstammte der Familie Karlsberg-Cubertel, einer der bedeutendsten Ministerialenfamilien[A 1] des Herzogtums Kärnten. Er war der Sohn von Wichard (I.) von Karlsberg und der Bruder von Wichard (II.) von Karlsberg, der 1245–48 als herzoglicher Marschall belegt ist. Sein Neffe Heinrich (II.) von Karlsberg war nach 1248 ebenfalls herzoglicher Marschall.[1]

Leben

Ulrich Covertel dürfte Kanonistik in Bologna bei Johannes de Deo oder in Padua studiert haben. 1224–30 war er Domherr und Archidiakon des Hochstiftes Passau. Um 1231/1233 wurde er Propst des neuen Kollegiatstiftes St. Ruprecht in Völkermarkt. In dieser Position verblieb er bis zu seinem Tod. Seit 1246 war er außerdem als Archidiakon des Erzstiftes Salzburg im heutigen Bundesland Kärnten. Er war Richter und hielt sich häufig am Hof der Herzöge von Kärnten auf.[1]

Ulrich Covertel verfasste Exzerpte aus den Dekretalien und versuchte außerdem mit Hilfe von Merkversen juristisches Wissen besser handbar zu machen.[2] Er verfasste versifizierte kanonistische Texte zu Quellen des Kirchenrechtes. Zwischen 1220 und 1230 erstellte er Auszüge aus dem "Decretum Gratiani" und den sogenannten "Compilationes antiquae", außerdem erschloss er um 1234 die aktuelle päpstliche Gesetzgebung für Kleriker, die mit Rechtsfällen zu tun hatten, aber nicht in der Kanonistik bewandert waren. Zwischen 1251 und 1253 versifizierte er die "Novellen" von Papst Innozenz IV..[1] Während einer Krankheit 1240 hatte er Visionen, welche er aufzeichnen ließ.[2]

Werke[1]

  • Auszüge aus dem "Decretum Gratiani"
  • Auszüge aus den "Compilationes antiquae"
  • "Excerpta" (1241) aus dem "Liber Extra" aus dem Jahr 1234
  • "Breviarium pauperum" (1251)
  • "Cursus titulorum" (1251)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. NDB, 2017, Bd. 26, S. 610
  2. 2,0 2,1 vgl. Karl Brunner: Vielfalt und Wende - Kultur und Gesellschaft im Hochmittelalter, 1999, S. 65

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.