Freiwillige Feuerwehren in Groß-Wien: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Sommer 1946 wurden die inzwischen ausverhandelten Grenzänderungen durch die Gebietsänderungsgesetze in den beiden Bundesländern und im Bund bestätigt. Da diese Änderung jedoch ohne der Bestätigung der [[w:Besetztes Nachkriegsösterreich|Besatzungsmächte]] nicht wirksam werden konnte, befanden sich die vorher eingegliederten Feuerwehren im ''Niemandsland''. So vereinbarten Holaubek und der niederösterreichische Landesfeuerwehrkommandant [[Karl Drexler]] am 12. Juli 1947, dass diese Feuerwehren organisatorisch wieder zum [[Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband|niederösterreichischen Landesverband]] gehören würden, taktisch jedoch weiterhin der Feuerwehr Wien unterstünden. In der Folge gründeten sich die Bezirksfeuerwehrverbände wieder, konnten aber ebenso wenig rechtlich anerkannt werden, wie die Feuerwehren selbst. Der Bezirksfeuerwehrverband Liesing, der ein Gebiet großteils innerhalb der ausgehandelten Grenzen betraf, lebte inklusive seiner Feuerwehren nicht mehr auf. Einige dieser ehemaligen ''Liesinger'' Feuerwehren fielen dem neu gegründeten Bezirksfeuerwehrverband Mödling zu.
Im Sommer 1946 wurden die inzwischen ausverhandelten Grenzänderungen durch die Gebietsänderungsgesetze in den beiden Bundesländern und im Bund bestätigt. Da diese Änderung jedoch ohne der Bestätigung der [[w:Besetztes Nachkriegsösterreich|Besatzungsmächte]] nicht wirksam werden konnte, befanden sich die vorher eingegliederten Feuerwehren im ''Niemandsland''. So vereinbarten Holaubek und der niederösterreichische Landesfeuerwehrkommandant [[Karl Drexler]] am 12. Juli 1947, dass diese Feuerwehren organisatorisch wieder zum [[Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband|niederösterreichischen Landesverband]] gehören würden, taktisch jedoch weiterhin der Feuerwehr Wien unterstünden. In der Folge gründeten sich die Bezirksfeuerwehrverbände wieder, konnten aber ebenso wenig rechtlich anerkannt werden, wie die Feuerwehren selbst. Der Bezirksfeuerwehrverband Liesing, der ein Gebiet großteils innerhalb der ausgehandelten Grenzen betraf, lebte inklusive seiner Feuerwehren nicht mehr auf. Einige dieser ehemaligen ''Liesinger'' Feuerwehren fielen dem neu gegründeten Bezirksfeuerwehrverband Mödling zu.


Andererseits wurden die Vorschriften die in der NS-Zeit galten, von der Wiener Feuerwehr weiter aufrechterhalten bzw. wieder ins leben gerufen. Das bestand beispielsweise für die Meldungspflicht von Inventar und Mannschaft. Auch von erzielten Einnahmen bei Veranstaltungen mussten 23 % an die Gemeinde Wien abgeliefert werden. Auch das niederösterreichische Ärmelwappen, das 1951 generell in Niederösterreich eingeführt wurde, durfte auf den Uniformen der betroffenen Feuerwehren nicht getragen werden. Auch bei den [[Bewerbsorte des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes|Landesfeuerwehrleistungsbewerben]] gab es in den Jahren 1952 bis 1954 eigene Wertungsklassen und Wanderpreise für Randgemeindewehren.
Andererseits wurden die Vorschriften die in der NS-Zeit galten, von der Wiener Feuerwehr weiter aufrechterhalten bzw. wieder ins Leben gerufen. Das bestand beispielsweise für die Meldepflicht von Inventar und Mannschaft. Von erzielten Einnahmen bei Veranstaltungen mussten 23 % an die Gemeinde Wien abgeliefert werden. Auch das niederösterreichische Ärmelwappen, das 1951 generell in Niederösterreich eingeführt wurde, durfte auf den Uniformen der betroffenen Feuerwehren nicht getragen werden. Auch bei den [[Bewerbsorte des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes|Landesfeuerwehrleistungsbewerben]] gab es in den Jahren 1952 bis 1954 eigene Wertungsklassen und Wanderpreise für Randgemeindewehren.


Zu Beginn der 1950er Jahren wurde die Stimmung unter den Freiwilligen Feuerwehren und der Wiener Feuerwehr allerdings immer schlechter, bis hin, dass Protestschreiben der Bezirksfeuerwehrverbände an den Wiener Bürgermeister [[w:Franz Jonas|Jonas]] und an Bundespolitiker geschickt wurden. Auch der [[w:Österreichischer Bundesfeuerwehrverband|Bundesfeuerwehrband]] wurde eingeschaltet, damit die Feuerwehren wieder ihren Vereinsstatus erhielten und ihnen wieder die [[w:Feuerschutzsteuer#Österreich|Feuerschutzsteuer]] zur Erleichterung ihrer Finanzierung zugewiesen werde. Die Gemeinde Wien stellte in Aussicht einen Wiener Landesfeuerwehrverband zu gründen. Tatsächlich wurde eine ''Interessensvertretung der Wiener Feuerwehren'' bestehend aus 30 Personen installiert, die von den Randfeuerwehren gewählt wurden. Ein Gremium aus fünf Mitgliedern dieses Ausschusses sollte an einer Neuerstellung der Wiener Feuerpolizeiordnung mitwirken. Dieses rief den Landeshauptmann von Niederösterreich [[w:Johann Steinböck|Steinböck]] sowie den Landesfeuerwehrverband auf den Plan und wieder musste der ÖBFV schlichten. Die Wahl des Gremiums erfolgte am 7. Februar 1953 und kurz darauf fand die einzige Sitzung dieser Gremium statt.  
Zu Beginn der 1950er Jahren wurde die Stimmung unter den Freiwilligen Feuerwehren und der Wiener Feuerwehr allerdings immer schlechter, bis hin, dass Protestschreiben der Bezirksfeuerwehrverbände an den Wiener Bürgermeister [[w:Franz Jonas|Jonas]] und an Bundespolitiker geschickt wurden. Auch der [[w:Österreichischer Bundesfeuerwehrverband|Bundesfeuerwehrband]] wurde eingeschaltet, damit die Feuerwehren wieder ihren Vereinsstatus erhielten und ihnen wieder die [[w:Feuerschutzsteuer#Österreich|Feuerschutzsteuer]] zur Erleichterung ihrer Finanzierung zugewiesen werde. Die Gemeinde Wien stellte in Aussicht einen Wiener Landesfeuerwehrverband zu gründen. Tatsächlich wurde eine ''Interessensvertretung der Wiener Feuerwehren'' bestehend aus 30 Personen installiert, die von den Randfeuerwehren gewählt wurden. Ein Gremium aus fünf Mitgliedern dieses Ausschusses sollte an einer Neuerstellung der Wiener Feuerpolizeiordnung mitwirken. Dieses rief den Landeshauptmann von Niederösterreich [[w:Johann Steinböck|Steinböck]] sowie den Landesfeuerwehrverband auf den Plan und wieder musste der ÖBFV schlichten. Die Wahl des Gremiums erfolgte am 7. Februar 1953 und kurz darauf fand die einzige Sitzung dieser Gremium statt.  


Danach wurden die Diskussionen über die Probleme Groß-Wien und deren Feuerwehren überraschend sehrruhig. Als am 11. Junni 1954 die [[w:Alliierte Kommission für Österreich|Alliierte Kommission]] der Gebietsänderungen von 1946 zustimmte, kehrten 80 von 97 eingemeindeten Orten nach Niederösterreich. Dabei waren auch die 77 Freiwilligen und zwölf Betriebsfeuerwehren mit insgesamt etwa 2.500 Mann.  
Danach wurden die Diskussionen über die Probleme Groß-Wien und deren Feuerwehren überraschend sehrruhig. Als am 11. Juni 1954 die [[w:Alliierte Kommission für Österreich|Alliierte Kommission]] der Gebietsänderungen von 1946 zustimmte, kehrten 80 von 97 eingemeindeten Orten nach Niederösterreich. Dabei waren auch die 77 Freiwilligen und zwölf Betriebsfeuerwehren mit insgesamt etwa 2.500 Mann.  


In den Mitteilungen des Landesfeuerwehrbandes, dem Vorgänger von [[w:Brandaus|Brandaus]] schreibt Karl Drexler den Leitartikel mit dem Titel:
In den Mitteilungen des Landesfeuerwehrbandes, dem Vorgänger von [[w:Brandaus|Brandaus]] schreibt Karl Drexler den Leitartikel mit dem Titel: