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Maria Ludwig (* 1918), ihre Eltern waren Anton Ujvary und Elisabeth Horváth. Sie war eine Alt-Kaisersteinbrucherin, wurde also 1938 zwangsweise abgesiedelt. 2003 schrieb sie ihre Erinnerungen für das Historische Lexikon Kaisersteinbruch auf:<ref group="Anmerkung">Die Brüder Richard und Josef Ujvary, als „[[w:Zigeuner|Zigeuner]]“ wurden beide im [[w:Konzentrationslager|KZ]] getötet, ebenso die Braut des Bruders Gregor. Die Braut ist am 31. Dezember 1943 in [[w:Auschwitz|Auschwitz]] verstorben. Erkenntnis des [[w:Landesgericht Wien|Landesgerichtes Wien]] G.Z. 48/T1541/53-11, rechtskräftig seit 17. Dezember 1954. Eingetragen im Buch für Todeserklärungen Nr. 233/55 Standesamt Wien-Innere Stadt, Mariahilf. Kaisersteinbruch, 2. Feber 1955 Der Standesbeamte: Riepl.</ref> | Maria Ludwig (* 1918), ihre Eltern waren Anton Ujvary und Elisabeth Horváth. Sie war eine Alt-Kaisersteinbrucherin, wurde also 1938 zwangsweise abgesiedelt. 2003 schrieb sie ihre Erinnerungen für das Historische Lexikon Kaisersteinbruch auf:<ref group="Anmerkung">Die Brüder Richard und Josef Ujvary, als „[[w:Zigeuner|Zigeuner]]“ wurden beide im [[w:Konzentrationslager|KZ]] getötet, ebenso die Braut des Bruders Gregor. Die Braut ist am 31. Dezember 1943 in [[w:Auschwitz|Auschwitz]] verstorben. Erkenntnis des [[w:Landesgericht Wien|Landesgerichtes Wien]] G.Z. 48/T1541/53-11, rechtskräftig seit 17. Dezember 1954. Eingetragen im Buch für Todeserklärungen Nr. 233/55 Standesamt Wien-Innere Stadt, Mariahilf. Kaisersteinbruch, 2. Feber 1955 Der Standesbeamte: Riepl.</ref> | ||
{{Zitat|1924 kam ich in die Schule. Meine Lehrerin war Frau Editha Senekovitsch.'' Sie war so eine liebe Person. Alle Kinder hatten sie gerne. Auch ich hing besonders an ihr. Jeden Samstag fuhr sie mit dem Bus nach Wien und kam Sonntag wieder nach Kaisersteinbruch zurück. Da war sie immer sehr beladen und brachte verschiedene Dinge mit: [[w:Tafelkreide|Kreide]], [[w:Griffel|Griffeln]] zum Schreiben und Bekleidung.... Einige Kinder erwarteten sie immer mit Freuden. In guter Erinnerung ist mir noch die [[Erstkommunion]]. So wurden einige Kinder, welche nicht sehr begütert waren, von ihr komplett eingekleidet. Darunter auch mein Bruder Richard und ich. Ich bekam ein rosa Unterkleid, darüber ein Kleid mit weißen Spitzen, weiße Schuhe und Handschuhe. Sogar ein Taschentuch mit kleinem [[Pompadour (Handtasche)|Pompadour-Beutel]]. Nach vier Jahren kam ich in das große Klassenzimmer zu Herrn Ober-Lehrer Lambert Zanitzer und blieb dort bis zu meinem 12. Lebensjahr...|Maria Ludwig, der ganze Artikel ist im Lexikon}} | {{Zitat|1924 kam ich in die Schule. Meine Lehrerin war Frau Editha Senekovitsch.'' Sie war so eine liebe Person. Alle Kinder hatten sie gerne. Auch ich hing besonders an ihr. Jeden Samstag fuhr sie mit dem Bus nach Wien und kam Sonntag wieder nach Kaisersteinbruch zurück. Da war sie immer sehr beladen und brachte verschiedene Dinge mit: [[w:Tafelkreide|Kreide]], [[w:Griffel|Griffeln]] zum Schreiben und Bekleidung.... Einige Kinder erwarteten sie immer mit Freuden. In guter Erinnerung ist mir noch die [[w:Erstkommunion|Erstkommunion]]. So wurden einige Kinder, welche nicht sehr begütert waren, von ihr komplett eingekleidet. Darunter auch mein Bruder Richard und ich. Ich bekam ein rosa Unterkleid, darüber ein Kleid mit weißen Spitzen, weiße Schuhe und Handschuhe. Sogar ein Taschentuch mit kleinem [[w:Pompadour (Handtasche)|Pompadour-Beutel]]. Nach vier Jahren kam ich in das große Klassenzimmer zu Herrn Ober-Lehrer Lambert Zanitzer und blieb dort bis zu meinem 12. Lebensjahr...|Maria Ludwig, der ganze Artikel ist im Lexikon}} | ||
Sie erzählte den Kindern wundersame Geschichten, von der lebensgroßen Muttergottes-Statue, kunstvoll aus Eichenholz geschnitzt, im Flur eines Hauses. Die Mutter fragt kummervoll: ''„Wie lange wirst Du noch zusehen?“'', auch vom verschütteten Keller beim [[Römische Villa von Königshof-Ödes Kloster|Oden Kloster]]. Diese und mehr wurden in der 400–Jahr Chronik gesammelt.<ref>Helmuth Furch: ''Festschrift 400 Jahre Kaisersteinbruch 1590–1990'', S. 33f und 55ff, Kaisersteinbruch 1990 ISBN 978-3-9504555-1-9.</ref> | Sie erzählte den Kindern wundersame Geschichten, von der lebensgroßen Muttergottes-Statue, kunstvoll aus Eichenholz geschnitzt, im Flur eines Hauses. Die Mutter fragt kummervoll: ''„Wie lange wirst Du noch zusehen?“'', auch vom verschütteten Keller beim [[w:Römische Villa von Königshof-Ödes Kloster|Oden Kloster]]. Diese und mehr wurden in der 400–Jahr Chronik gesammelt.<ref>[[Helmuth Furch ]]: ''Festschrift 400 Jahre Kaisersteinbruch 1590–1990'', S. 33f und 55ff, Kaisersteinbruch 1990 ISBN 978-3-9504555-1-9.</ref> | ||
== Die Arbeitslosen von Kaisersteinbruch == | == Die Arbeitslosen von Kaisersteinbruch == |